ernannt. Von hier aus bereiste er das botanisch bis dahin fast ganz unbekannte Hochgebirge an der
Grenze von
Ungarn
[* 2] und
Siebenbürgen,
den
Bakonyer Wald und sehr oft die Theißniederung. Die Ergebnisse dieser
Exkursionen sind teils in seinem »Pflanzenleben der
Donauländer« (Innsbr. 1863),
teils in dem Werk »Vegetationsverhältnisse des mittlern und
östlichen
Ungarn und
Siebenbürgen« (das. 1875, Lief. 1 u.
2) niedergelegt. 1860 erhielt Kerner die Professur der
Naturgeschichte an der
UniversitätInnsbruck.
[* 3] Hier gestaltete er die Alpenpflanzenanlage
zu einer Sehenswürdigkeit, legte kleine Versuchsgärten in der alpinen
Region an und bestimmte weit über 1000 Baumgrenzen
durch barometrische Messungen. Auch bemühte er sich um die Verbesserung der
Alpenwirtschaft und gründete
auf dem
Blaser eine kleine
Versuchsstation für diesen
Zweck. Seine
Schrift über die
Kultur der
Alpenpflanzen (Innsbr. 1864) trug
viel zur Verbreitung dieser Liebhaberei bei. 1877 in den Ritterstand erhoben, folgte er 1878 einem
Ruf als
Professor der
Botanik
und
Direktor des botanischen
Gartens und
Museums an der
WienerUniversität. Hier gestaltete
er den botanischen
Garten
[* 4] dem
Plan entsprechend um, welchen er in seiner
Schrift »Die botanischen
Gärten, ihre Aufgabe in der Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft« (Innsbr. 1874) entwickelt hatte. Er schrieb noch unter anderm: »Flora der Bauerngärten in
Deutschland«
[* 5]
(»Verhandlungen der Zoologisch-botanischen
Gesellschaft« 1855);
ein bei kupferarmen
Schwefelkiesen derartig geleitetes Röstverfahren, daß sich der Kupfergehalt im Innern,
im
Kern der gerösteten
Stücke, an
Schwefel gebunden, angereichert hat, während dieHülle aus sehr kupferarmen
Oxyden und
Sulfaten besteht (s.
Rösten).
Höhe, der höchste
Punkt auf der ostpreußischen Seenplatte (313 m hoch), liegt in einer kahlen Hügelgruppe,
etwa 15 km südlich von
Osterode
[* 20] und dem Drewenzsee.
veraltete
Methode des Aderlassens am harten
Gaumen der
Pferde.
[* 21] In Wirklichkeit kommt die
Geschwulst (Froschgeschwulst) an dem zweiten oder dritten Querwulst des
Gaumens, gegen welche diese
Blutentleerung vorgenommen
wurde, nicht vor.
Der Appetitmangel, der irrtümlich auf die vermeintliche
Abnormität bezogen wurde, beruht auf andern
Ursachen,
vorzugsweise auf einer mangelhaften
Verdauung.
Wird beim Kernstechen die Gaumenarterie verletzt, so ist die
Applikation eines
Verbandes zur Blutstillung erforderlich.
ein meist in der
Kehle detachierter Festungswerke liegendes kasemattiertes und bombensicher eingedecktes
Werk, das nach Verlust der äußern Umfassung selbständig
Widerstand leisten soll. Im neupreußischen
System legte man ein
in Hufeisenform, meist in zwei
Etagen, in die Mitte der
Fronte. Vgl.
Festung,
[* 22] S. 183.
(Gero), um 750Mönch von St.
Gallen, dem eine althochdeutsche Interlinearversion der Benediktinerregel (hrsg. in
Hattemers »Denkmalen des
Mittelalters«, Bd. 1, St.
Gallen 1844) sowie eine altdeutsche Übersetzung des apostolischen Glaubensbekenntnisses
und das sogen. »Glossarium Keronis« (abgedruckt
bei Hattemer) ohne
Grund zugeschrieben werden.
(spr. kerpelj),Anton Kerpely,
Ritter von Krassai, Metallurg, geb. zu
Arad in
Ungarn, arbeitete seit 1856 bei
derBerg- und Hüttenverwaltung in Dognatska, wurde 1857
Sekretär
[* 24] bei der k. k. Staatseisenbahngesellschaft und nach
Wien versetzt, 1858 aber
auf die
Bergakademie inSchemnitz geschickt und 1862 als
Ingenieur auf dem Eisenwerk Anina im
Banat angestellt. 1864 kam
er als Chemiker auf die der
Gesellschaft ebenfalls gehörende Paraffinfabrik zu Orawitza, ging aber schon im folgenden Jahr
als
Ingenieur zu der
Direktion des
KronstädterBergbau- und Hüttenvereins-Komplexes nach Ruszkberg und baute eine Eisenwerksanlage
in derNähe von Ruszkberg, die er bis
Herbst 1867 leitete. 1867 ging er als Verwaltungsadjunkt in den
Rhonitzer Eisenwerksdistrikt und 1868 als
Professor der
Metallurgie nach
Schemnitz, 1872 wurde er zum Bergrat ernannt und 1875 in
den Ritterstand erhoben. 1869 machte Kerpely eine Studienreise durch
Belgien,
[* 25]
Deutschland und
Frankreich, und 1870 besuchte
er die Eisenwerke
Ungarns und
Siebenbürgens, worüber er »Das Eisenhüttenwesen in
Ungarn, sein Zustand und seine Zukunft«
(1872) veröffentlichte.
Auf seine Veranlassung wurde an der
SchemnitzerAkademie eine Lehrabteilung ausschließlich für Eisenhüttenwesen eingerichtet.
Er schrieb: »Handbuch über
Anlage und Einrichtung der Eisenhütten« (Leipz. 1873-84);
Seit 1865 gibt er die
»Berichte über den Fortschritt der Eisenhüttentechnik« (Leipz.) heraus, auch redigiert er eine ungarische
hüttenmännische
Zeitung.
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