seinem
Bellen erzitterte die
Unterwelt.
Orpheus
[* 2] besänftigte ihn jedoch durch die Macht seiner
Leier, und
Herakles
[* 3] bezwang ihn
durch seine
Kraft
[* 4] und schleppte ihn gefesselt auf die Oberwelt. Diese
Szene findet sich mehrfach auf Vasenbildern, welche die
Unterwelt darstellen, z. B. auf einer
Amphora
[* 5] der
Münchener Sammlung (s. Abbildung). Aus dem seinem
Rachen
entströmenden Giftschaum erwuchs hier die
PflanzeAconitum.
(Kerbstock), ehedem weitverbreiteter Notbehelf für
Erinnerungen aller Art, als Seitenstück der Knotenknüpfung
(s. d.), namentlich aber für gegenseitige
Abrechnung im Geschäftsverkehr. Es bestand aus zwei gleich großen Holzstäbchen,
deren eins dem
Gläubiger, das andre dem
Schuldner gehörte, und die jedesmal, wenn ein
Posten zu notieren
war, genau aneinander gelegt und gemeinschaftlich eingekerbt wurden, um nach der Zahl der
Kerbschnitte die
Abrechnung vornehmen
zu können. Die Kerbhölzer galten bis im vorigen
Jahrhundert in
England als gerichtliche Beweisstücke und sind bei uns auf
dem
Lande, beiMüllern, im
Bergbau
[* 7] etc. hier und da noch heute im
Gebrauch.
Daher die Redensart: »Bei einem
etwas auf dem Kerbholz haben« u. a. Vgl.
Hausmarke.
[* 8]
türk.
Emir, stürzte die
Söhne Muslims des Ukeiliden,
Ali und
Mohammed, und bemächtigte sich der Herrschaft
von
Mosul. 1098 zog er im Auftrag des Seldschukkensultans Barkijarok mit einem großen
Heer zur
BefreiungAntiochias von den
Kreuzfahrern aus, versäumte jedoch mit einer vergeblichen Belagerung
Edessas so viel Zeit, daß
Antiochia
unterdessen fiel (,3. Juni). Er schloß nun das Kreuzheer ein und brachte es durch
Hungersnot in große Bedrängnis, wurde
aber bei einem
Ausfall28. Juni völlig geschlagen und mußte nach
Mosul zurückkehren.
eine sehr alte, mit dem
Messer
[* 9] ausgeführte Art der Flächenverzierung in
Holz,
[* 10] welche sich selbst bei
Völkern der niedrigsten Kulturstufen
(Südseeinsulanern) vorfindet. Man unterscheidet dabei einen
Drei- und Vierschnitt, einen
mandelförmigen Zweischnitt und einen furchenförmigen
Schnitt. Zur höchsten
Ausbildung gelangte der an den Küstengegenden
des nördlichen
Europa,
[* 11] wo er schon seit dem frühen
Mittelalter betrieben wurde. Die ältesten erhaltenen Kerbschnittarbeiten
gehören dem 13. Jahrh. an. Neuerdings ist die
Technik wieder belebt worden und findet unter Anwendung von mehreren
Werkzeugen
(Schnitzmesser, Hohleisen, Stechbeutel etc.) zur
Dekoration von
Rahmen, Deckeln, Kästchen u. dgl. Verwertung.
Die
Arbeiten werden gebeizt. Die
Muster sind meist geometrische.
(der Choaspes der Alten),
Fluß im westlichen
Persien,
[* 13] entspringt am Dalahogebirge, fließ in südwestlicher,
dann südlicher
Richtung, indem er in wilden Felsklüften das Gebirgsland von
Luristan durchbricht, tritt, nachdem er links
den
Karasu und den Chaschgun aufgenommen, in die große
EbeneChusistans und mündet auf türkischem Gebiet
links in den
Schatt.
PetrusFrans van, vläm. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Antwerpen,
[* 14] studierte zuerst
Medizin, widmete sich dann dem
Handel und ward 1849
Beamter bei der Gemeindeverwaltung seiner Vaterstadt,
wo er starb. Er gründete 1840 den »Noordstar«, redigierte später
das
»Kunst- en Letterblad« und von 1847 bis 1857
»De Vlaemsche Rederyker« und lieferte zahlreiche
Dichtungen, Lust- und
Trauerspiele,
novellistische
Arbeiten und
Romane, von denen mehrere, z. B.
»Daniel« und
»Ferdinand, der Seeräuber«, auch wiederholt ins Deutsche
[* 15]übertragen worden sind. Seine »Volledige werken« erschienen in 13
Bänden
(Antwerpen 1869-73).
Falten, die nach dem
HamburgerArztTheodorKerckring (gest. 1693) benannten halbmondförmigen Schleimhautfalten,
welche quer in die
Höhle des
Dünndarms hineinragen und die Oberfläche der Schleimhaut um etwa die Hälfte vergrößern.
(griech.), bei den griech. Dichtern die Göttinnen
des Verhängnisses, besonders des im
Krieg erlittenen
Todes, die mit
Ares,
[* 18]
Enyo, Kydoimos und
Eris das Schlachtfeld durcheilen,
die
Gefallenen mit ihren
Krallen ergreifen und in den
Hades liefern.
Sie sind die Töchter der
Nacht und
die
Schwestern des
Todes, oft auch identisch mit diesem, und dienen dann überhaupt zur Bezeichnung alles
Furchtbaren und Vernichtenden.
(spr. kerghlen-), unbewohnte
Insel im Südindischen
Ozean, unter 48° 30'-49° 44' südl.
Br. und 68°
46'-70° 33' östl. L. v. Gr., umfaßt etwa 3414 qkm
(62 QM.), wird von zahlreichen
Inseln (130) und
Klippen
[* 22] (160) umgeben, hat zahlreiche, tief ins Land einschneidende
Buchten
(ChristmasHarbour mit dem merkwürdigen Arched
Rock,
Cumberland-,
White-, Rhodes-, Whalo-, Hillsboroughbai,
Royal Sound u. a.), die vortrefflichen Ankergrund darbieten, und ist durchweg gebirgig.
Die größten
Erhebungen, vulkanische
Berge, liegen im S., wo der
MountRoß, mit ewigem
Schnee
[* 23] bedeckt, bis zu 1865 m sich erhebt.
Zahlreiche
Gletscher steigen von den
Bergen
[* 24] in die Schluchten undThäler herab und überdecken das basaltische
oder porphyrische
Gestein, aus welchem Kerguelenland größtenteils besteht. Auffallend ist das Vorkommen von fossilem
Holz und jüngern
Kohlen in 1,5 m starken
Lagen.
Bäume fehlen; die größte
Pflanze ist der eßbare, nur hier allein vorkommende Kerguelenkohl
(Pringlea antiscorbutica), eine riesige
Krucifere. Im ganzen kennt man 1500 verschiedene
Arten, von denen 2
Phanerogamen
und 20
Kryptogamen einheimisch sind. Landtiere besitzt Kerguelenland nicht; die Meeresfauna ist trotz der großen Abnahme
der
Wale
[* 25] und
Robben
[* 26] (früher waren hier 200 Fahrzeuge beschäftigt, jetzt kaum ein halbes
Dutzend) noch immer sehr bedeutend,
und
Scharen von Seevögeln beleben die
Küsten. Die Meeresfauna zeigt
Verwandtschaft mit der von
Tasmania
und der
Magelhaensstraße.
¶
mehr
GeflügelteInsekten fehlen, daher vollzieht sich die Befruchtung der
[* 28] Kruciferen
[* 29] durch den Wind. Das Klima
[* 30] ist ein höchst rauhes
und nebeliges, da noch innerhalb der Zone des südlichen Treibeises liegt. Entdeckt wurde die Insel 1772 von dem französischen
Seefahrer Kerguelen-Trémarec (s. d.); Rosnevet nahm sie 1774 für Frankreich in Besitz. 1776 nahm Cook einen
Teil derselben auf und nannte sie Desolationland; nähere Erforschungen stellten 1799 Rhodes und namentlich 1840 der jüngere
Roß an, bei welchem sich der BotanikerHooker befand. Erst 1874 wurde von der englischen FregatteChallenger das südliche Kap
(KapChallenger) umsegelt. In demselben Jahr machten die deutschen Schiffe
[* 31] Arcona und Gazelle hier Beobachtungen;
das letztere brachte die deutsche Expedition zur Beobachtung des Venusdurchgangs zum Betsy Cove an der Nordküste, während
eine englische und eine amerikanische sich im Royal Sound stationierten.