poetische Einkleidung sein Werk war, während
Plan und
Anlage dem König
Gustav gehörten. Die meisten seiner Gedichte sind
entweder satirische oder erotische, die erstern durch feinen, körnigen
Witz, die letztern durch tiefes
Gefühl, beide aber
stets durch meisterhafte Behandlung der Form ausgezeichnet. Viele derselben gehören zu dem Schönsten, was die
schwedische
Lyrik hervorgebracht hat. Besonders hervorzuheben sind von den satirischen Gedichten: »Mina löjen«
(»Meine Späße«)
und »Ljusets fiender« (»Die
Lichtfeinde«);
unter den Liedern: »Nya skapelsen« (»Die neue
Schöpfung«),
»Till Kristina«, »Sigvart och
Hilma« und der Vaterlandsgesang
»Cantaten den 1. Januar 1789«. Kellgrens Werke erschienen gesammelt
Stockholm
[* 2] 1796, 3 Bde. (neueste
Ausg.,
Upsala
[* 3] 1884-85).
altertümliche Stadt in der irischen
GrafschaftMeath, am
Blackwater, mit lateinischerSchule
und (1881) 2822 Einw. Dabei auf dem 129 m hohenLloydHill ein 32 m hoher Rundturm (im
Mittelalter Kenlis genannt).
(Kelhof), in
Schwaben und der
Schweiz
[* 16]
Name gewisser, ursprünglich unter einem
Kellermeister (Kelmaier) stehender
Hofgüter (Klostergüter), der auf denselben haften blieb, auch nachdem die ursprüngliche Bedeutung
thatsächlich erloschen war.
DaherKelnhofgut, alles, was zum Kelnhof gehörte, Kelnleute etc.
(griech.), eigentümliche narbenähnliche, bei
Druck schmerzhafte Bindegewebswucherung in der
Haut,
[* 17] besonders
des
Gesichts, welche selbst nach operativer
Entfernung mit Hartnäckigkeit wiederzukehren pflegt.
Nach dem ältern
Verfahren werden die
Tange getrocknet und in
Gruben eingeäschert, wobei eine halbverglaste
Masse entsteht,
die im
Durchschnitt enthält: Unlösliches 57 Proz., schwefelsaures
Kali 10,2 Proz.,
Chlorkalium 13,5 Proz.,
Chlornatrium 16 Proz.,
Jod 0,6 Proz., andre
Salze 2,7 Proz. 22
Tonnen feuchter
Tang liefern 1
Tonne Kelp. Diese wird methodisch ausgelaugt,
der Rückstand
(Kieselsäure-,
Kalk- und
Magnesiasalze) wird an
Glashütten abgegeben, die
Lauge verdampft (wobei sich viel schwefelsaures
Kali ausscheidet) und in Kristallisationsgefäße gebracht.
Hier scheidet sich
Chlorkalium ab, und wenn man die
Mutterlauge weiter verdampft (wobei sich
Chlornatrium
ausscheidet), so erhält man abermals und in derselben
Weise noch zum dritten- und viertenmal
Chlorkalium. Die letzte
Mutterlauge
versetzt man mit
Schwefelsäure,
[* 19] trennt sie von dem hierbei sich ausscheidenden
Schwefel und verarbeitet sie dann auf
Jod (s. d.).
Man unterwirft auch die
Tange der trocknen
Destillation
[* 20] und gewinnt dabei brennbare
Gase,
[* 21] ammoniakalisches
Wasser,
Teer und einen kohlehaltigen Rückstand, welchem die
Salze durch
Wasser entzogen werden, während die ausgelaugte
Kohle
als
Surrogat der
Knochenkohle benutzt wird.
(Celti,Celtae),
Name eines
Volkes des indogermanischen oder arischen Sprachstammes. Wie der
NameGermanen,
ist auch der der Kelten nicht in der eignen
Sprache des
Volkes überliefert und würde in keltischer
Sprache Celtos,
Plural Celti,
heißen, welches sich mit dem lateinischen celsus, celsi, lautlich und begrifflich deckt, also die
Hohen,
Erhabenen bedeuten,
während
Galli (s.
Gallien) von einer keltischen
Wurzel
[* 25] gal abgeleitet wird, von welcher Bezeichnungen des
Kampfes und der
Waffen
[* 26] gebildet sind, und die also wohl
Kampf,
Krieg bedeutet.
Die Kelten wohnten in ältester Zeit, in viele
Stämme zerspalten, im W.
Europas, in
Gallien und
Britannien. Ohne Anhänglichkeit
an die eigne
Scholle, liebten sie das Wanderleben und verbreiteten sich auch über andre
Länder. Die ältesten
Auswanderungen gingen nach
Spanien,
[* 28] wo sich die Eindringlinge nach heißen
Kämpfen mit den schon vorhandenen Iberiern zu Einem
Volk, den
Keltiberern, verbanden. Aber auch unvermischt wohnten in diesem Land keltische
Stämme. Herodot,
Aristoteles undHipparch
rechneten wegen der großen Anzahl eingewanderter Kelten
Spanien zum Land Keltika. Nach 600
v. Chr. wurden die
Auswanderungen, besonders
nach
Italien,
[* 29] häufiger, deren weiterm
¶
mehr
Vordringen nach S. sich im 4. Jahrh. die Römer
[* 31] mit Erfolg widersetzten. Da sie auch die in Gallia cisalpina um 220 zu unterjochen
begannen und der Zudrang der keltischen Stämme in das überfüllte Oberitalien
[* 32] immer noch fortdauerte, so wandte sich ein
Teil derselben weiter gegen O. und nahm Pannonien und die umliegenden Landschaften ein; Krain,
[* 33] Kärnten,
Steiermark,
[* 34] Österreich,
[* 35] das westliche Ungarn,
[* 36] Slawonien, Kroatien, Serbien
[* 37] und Bosnien
[* 38] wurden von den kriegerischen Kelten erobert.
Auch in Thrakien und Illyrien setzten sich die Kelten fest. 280 brachen von hier aus 212,000 keltische Krieger verheerend in Makedonien,
Thessalien und Griechenland
[* 39] ein und ließen sich in Kleinasien (Galatia) nieder. Die Kelten waren groß und
stark gebaut, hatten eine weiße Haut, blondes oder rötliches, langes, von Stirn und Scheitel über den Nacken gezogenes Haar,
[* 40] das sie durch Kunst noch röter zu machen suchten, blaue Augen, lebhafte und trutzige Blicke und Gesichtszüge, waren zanksüchtig,
eitel, leichtgläubig, übermütig, prahlerisch und kriegslustig.
Sie besaßen große geistige Bildsamkeit, natürlichen Verstand und besondere Begabung für Rede und Dichtung. Überhaupt atmete
in ihnen ein ritterlicher Geist. IhreSprache klang den Römern und Griechen rauh und unfreundlich. Manche Kelten schoren den Bart,
andre ließen ihn kurz stehen; die Vornehmsten trugen zwar ein glattes Kinn, aber einen starken Schnurrbart.
Die Kleidung bestand in bunten wollenen Leibröcken, über welche manche einen Gürtel
[* 41] von Gold
[* 42] oder Silber festgeschnallt trugen,
in Hosen
[* 43] (braccae) und in einem kurzen Flausmantel.
GoldeneBänder zierten die Handwurzel und den Arm, goldene Ringe die Finger und Ketten von gleichem Metall den
Hals. Mannshohe Lederschilde mit bunten Malereien, eherne Helme
[* 44] mit großen Aufsätzen, welche Hörner oder Tiergestalten vorstellten,
eiserne Panzer, oft von Draht
[* 45] geflochten, waren die Schutzwaffen, und sehr lange, starke Schwerter
[* 46] wurden an eisernen Ketten schräg
an der rechten Seite getragen. Die Lanzen waren mit einer mehr als handbreiten und 30 cm langen eisernen
Spitze versehen; selten bediente man sich der Bogen
[* 47] und andrer Wurfwaffen. Am liebsten kämpften die Kelten zu Pferde
[* 48] oder auf Streitwagen,
[* 49] und der vornehmere Teil bildete die Ritterschaft, welche des Ansehens und der Furchtbarkeit halber möglichst viel Anhänger
und Kriegsgehilfen zu gewinnen strebte.
Diese Ritter liebten den Einzelkampf und riefen im Angesicht der Feinde die Beherztesten dazu auf. Im ersten
Angriff waren die Kelten jederzeit fürchterlich und fast unwiderstehlich. Nur durch die geschickte Benutzung
ihrer innern Streitigkeiten und dadurch, daß sie die erste Hitze des Angriffs verbrausen ließen, vermochten die Römer endlich
die Oberhand über sie zu gewinnen. Für Gold leistete der Kelte gern Kriegsdienste; der keltische Söldner
war wegen seiner Tapferkeit gesucht, aber auch vom Feind leicht zu erkaufen, und oft brachen Empörungen unter den keltischen
Mietlingsscharen aus.
Den Kelten fehlte vor allem die Fähigkeit, unter Gesetzen zu leben, den Einzelwillen der Gesamtheit unterzuordnen und mit
beharrlichem Sinn einem höhern Ziel zuzustreben. Es galt als schimpflich für den freien Kelten, das Feld mit eignen Händen
zu bestellen; der freie Bauernstand schwand, es gab nur eine herrschsüchtige Priesterkaste, die Druiden, einen übermütigen
Adel, der auch die Königsherrschaft nicht mehr duldete, und eine unterdrückte gutshörige Klientel, welche den
jährlich neuverteilten Ackerboden bearbeitete. So erklärt es sich, daß die alle Staaten
erschüttert und keinen gegründet
haben, daß weder ein dauerndes Reich, noch eine eigne Kultur von ihnen geschaffen wurde.
Wegen der Unsicherheit der Nachrichten des Altertums über die Wanderungen und Wohnsitze der Kelten, wegen der Leichtigkeit, mit
der die in andern Völkern aufgingen, beruht die Forschung der ältesten Geschichte der auf sehr schwankender
Grundlage, und das Streben der sogen. Keltomanen, welche überall keltische Spuren wittern, alle Namen durch das Keltische erklären
wollen, wird hierdurch befördert, obwohl nicht gerechtfertigt.