Athene
[* 2] in Zusammenhang standen) gebar. Er vereinte die Urbewohner des
Landes in zwölf
Demen
(Gemeinden), baute die
Burg Kekrupia
und führte die
Ehe, die ersten staatlichen Einrichtungen und das
Recht des
Eigentums ein. Als
Schiedsrichter in dem Streit zwischen
Poseidon
[* 3] und
Athene um den
Besitz von
Attika bestimmte er die Nützlichkeit eines
Geschenks als ausschlaggebend.
Poseidon schuf das
Pferd;
[* 4]
Athene pflanzte am Pandroseion den so wichtigen
Ölbaum und erhielt darauf das Land, dem
sie denNamenAttika gab. Dem Kekrops
[* 5] schreibt man auch die Einführung unblutiger
Opfer und die Begrabung der
Toten zu. Kekrops war der
Heros eines
altpelasgischen, über
Attika,
Böotien und die Umgegend verbreiteten
Stammes; die ägyptische Herkunft,
welche man ihm vindizieren wollte, ist längst widerlegt. Auch andre sagenhafte
Könige von
Attika haben diesen
Namen.
1)
FriedrichAugust, Chemiker, geb. zu
Darmstadt,
[* 6] habilitierte sich 1856 als
Dozent der
Chemie in
Heidelberg,
[* 7] folgte 1858 einemRuf als
Professor der
Chemie nach
Gent
[* 8] und 1865 nach
Bonn,
[* 9] wo er auch die
Direktion des chemischen
Instituts übernahm. Kekulé hat durch zahlreiche Untersuchungen namentlich die organische
Chemie gefördert, vor allem aber legte
er durch seine
Arbeit über die Vieratomigkeit des
Kohlenstoffs (1858) das
Fundament zu den neuenAnsichten
über den
Aufbau der chemischen
Verbindungen. Diese
Arbeit gab der organischen
Chemie eine neue
Richtung und gilt als das Wichtigste,
was auf spekulativem Gebiet für die
Chemie in neuester Zeit geleistet wurde. In seinem »Lehrbuch der organischen
Chemie«
(Erlang. 1861-67, 3 Bde.) und
»Chemie der Benzolderivate« (das. 1867, beide unvollendet) brachte
er die neuen Prinzipien zur
Durchführung.
Staat in
Belutschistan, umfaßt die
Landschaften Kelat
und Katscha Gandawa nebstSchal
(Quetta),
ferner Sarawan mit Mastung, Dschalawan mit Chozdar,
Las mit
Bela und
Mekran mit Kedsch als Hauptorten; doch stehen die beiden
letztern
Provinzen in sehr losem
Verband
[* 24] mit Kelat. Der Gesamtumfang des Gebiets, über welches der
Chan von Kelat einige Hoheitsrechte
ausüben kann, beträgt 137,500 qkm (2540 QM.) mit 500,000 Einw.
Das Land ist im Innern gebirgig. Die Hochthäler sind durchweg wasserarm, wasserreiche
Flüsse
[* 25] finden sich nur am Südrand
des
Hochlandes.
Die Hauptstadt Kelat liegt in 2057 m Meereshöhe und hat, da
sie den Nordwinden ausgesetzt ist, ein gemäßigtes, sogar rauhes
Klima,
[* 27] so daß
Schnee
[* 28] den
Boden zwei
Monate lang bedeckt. Sie steigt in
Terrassen empor und ist von
Mauern
und
Bastionen aus
Lehm umgeben, durch welche drei
Thore führen. Da Kelat nur mit wenigen
Geschützen armiert ist und überdies
von den umliegenden
Höhen beherrscht wird, kann es als
Festung
[* 29] keinen Wert haben. Der weitläufige
Bazar ist mit
Waren wohlversehen;
ein altes, die Stadt überschauendes
Fort ist
Residenz des
Chans. Im W. und O. breiten sich ausgedehnte
Vorstädte aus. Die
Bevölkerung
(Brahui,
Hindu, Dehwar, Afghanen) wird auf 14,000
Seelen geschätzt. - Im Anfang dem
Großmogul
in
Dehli unterthan, machte sich Kelat im 18. Jahrh. unabhängig, kam aber bald darauf
unter die Herrschaft des persischen
KönigsNadirSchah (s.
Belutschistan). 1839 eroberten die
Engländer
die Stadt Kelat zur
Strafe für mehrfache von den Grenzstämmen auf indischem Gebiet unternommene Raubzüge, setzten aber 1841 den
rechtmäßigen Herrscher wieder ein und erhielten 1854 durch einen
Schutz- und Handelsvertrag das
Recht, in beliebige
Orte des
LandesGarnisonen zu legen.
Der gegenwärtige Herrscher, Chodabad
Chan, wurde 1857 zum Oberhaupt erwählt, 1863 vertrieben, aber 1864 abermals
auf den
Thron
[* 30] gesetzt. Von dem im
Vertrag von 1854 ihm gewährten
Recht machte
England 1876
Gebrauch, indem es 1000 Mann zur Schlichtung
innerer Streitigkeiten nach Mastung entsandte. Zugleich wurde im März 1877 ein neuer
Staatsvertrag abgeschlossen, wonach
der
Chan eine Jahressubsidie von 200,000
Mk. und überdies monatlich 44,000 Mk. zur Verwendung für Wege etc.
erhält, wogegen
EnglandTruppen in beliebiger
Stärke
[* 31] in jede Stadt legen und
Befestigungen sowie
Eisenbahnen und Telegraphenlinien
anlegen darf, wo es ihm beliebt.
Infolgedessen wurde eine politische »Agentur Kelat« geschaffen,
Quetta sowie die Stadt Kelat wurden mit je 400 Mann
Besatzung belegt und an Wegeknotenpunkten, wie am
Fuß
des Bolampasses,
Posten und
Blockhäuser errichtet. Seitdem ist
Quetta zu einer förmlichen
Festung geworden, und die früher
sehr räuberischen Bewohner sind zur
Ruhe gebracht. Während des afghanischen
Kriegs hielt Kelat zu
England. Durch den östlichen
Teil führt seit 1880 die
Eisenbahn von Rohri am
Indus nach
Sibi an der afghanischen
Grenze.
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