mehr
des vorigen, geb. auf dem
Schloß Inverugie in
Schottland, beteiligte sich 1715 an der bewaffneten
Erhebung der Anhänger
der
Stuarts für den Prätendenten, entfloh nach der
Niederlage der
Jakobiten bei Dumlaine 22. Nov. nach
Frankreich, beteiligte
sich 1719 an dem zweiten ebenso
erfolglosen
Aufstand und trat dann in spanische
Kriegsdienste. In diesen
machte er 1726-27 die Belagerung von
Gibraltar
[* 2] mit, ging aber 1728 als
Generalmajor in russischen
Dienst über. 1734 zum
Generalleutnant
ernannt, beteiligte er sich am Türkenkrieg von 1736 bis 1739, namentlich an der Erstürmung von
Otschakow, mit Auszeichnung,
entschied im
Kriege gegen die
Schweden
[* 3] den
Sieg der
Russen bei
Wilmanstrand und vertrieb die
Schweden
von den
Alandsinseln.
Nach dem Frieden von Abo (1743) ging er als außerordentlicher Gesandter an den Hof [* 4] von Stockholm [* 5] und erhielt bei seiner Rückkehr von der Kaiserin Elisabeth den Marschallstab. Wegen der Intrigen des englischen Gesandten Lord Hyndford, der die Ausweisung seines Bruders Lord Marishal bei einem Besuch desselben veranlaßte, nahm er 1747 seinen Abschied und ging nach Berlin, [* 6] wo ihn Friedrich d. Gr. zum Feldmarschall und zwei Jahre später zum Gouverneur von Berlin ernannte.
Zugleich gehörte er nebst seinem ältern Bruder, Lord Marishal, zu den Vertrauten des Königs. Im Siebenjährigen Krieg focht er als Befehlshaber eines Korps bei Lowositz, Prag [* 7] und Roßbach [* 8] und erhielt 1758 das Kommando der Belagerung von Olmütz. [* 9] Nach Aufhebung derselben leitete Keith musterhaft den Rückzug des Belagerungstrains. Anfang September zum Oberbefehlshaber der in Sachsen [* 10] gegen Daun agierenden Armee ernannt, schloß er sich im Herbste der Armee des Königs im Lager [* 11] bei Hochkirchan.
Hier hatte er beim Überfall Dauns 14. Okt. die Österreicher dreimal zurückgetrieben, als ein Schuß in die Brust sein Leben endigte. Friedrich d. Gr. ließ 1786 seine Bildsäule auf dem Wilhelmsplatz zu Berlin aufstellen, und ein Verwandter, Sir Murray Keith, errichtete ihm 1776 in der Dorfkirche zu Hochkirch [* 12] ein Marmordenkmal.
Vgl. »Memoirs of J. M. Keith« (1714-34, Berl. 1789);
Varnhagen v. Ense, Leben des Feldmarschalls Jakob Keith (3. Aufl., Leipz. 1873).
3) Peter Karl Christoph von, Leibpage des Kronprinzen Friedrich (spätern Königs Friedrich d. Gr.) von Preußen, [* 13] geb. auf dem väterlichen Gut Poberow in Hinterpommern, war mit dem Kronprinzen eng befreundet, wurde deshalb als Leutnant nach Wesel [* 14] versetzt, unterstützte 1731 von hier aus Friedrichs Fluchtpläne, rettete sich nach deren Entdeckung nach England und trat in portugiesische Dienste, [* 15] während er in Wesel in effigie gehenkt wurde. Nach Friedrichs Thronbesteigung kehrte er nach Preußen zurück, ward Stallmeister, Oberstleutnant und Kurator der Akademie der Wissenschaften, fand sich aber hierdurch nicht genügend belohnt. Er starb - Auch ein jüngerer Bruder, Leibpage des Königs, war bei den Vorbereitungen zur Flucht in Württemberg [* 16] 1731 beteiligt. Mit den beiden vorigen Keiths waren diese, obwohl ebenfalls schottischer Herkunft, nicht verwandt.
4)
George
Elphinstone,
Viscount, engl.
Admiral, geb. zu
Elphinstone, trat während des Siebenjährigen
Kriegs in den
britischen Seedienst
und war 1775 bereits zum
Kapitän avanciert. Im
Kriege gegen
Nordamerika
[* 17] 1776-83 leistete er wichtige
Dienste,
und nach Beendigung desselben wurde er zum
Sekretär
[* 18] und Kammerhern ^[richtig:
Kammerherrn]
Georgs III.
ernannt und für die schottische
Grafschaft
Dumbarton ins
Parlament gewählt. Im
Kriege gegen
Frankreich zeichnete er sich 1793 während
der Belagerung von
Toulon
[* 19] aus und ward zum
Konteradmiral befördert. 1795 erhielt
er den Oberbefehl der gegen das
Vorgebirge
der
Guten Hoffnung abgesandten
Flotte, eroberte diese
Kolonie und segelte sodann nach
Indien, wo er
Ceylon
[* 20] einnahm. 1797 wurde er nach einem glänzenden
Sieg über ein holländisches
Geschwader in der
Bai von
Saldanha zum irischen
Peer
erhoben.
Später übernahm Keith den Oberbefehl der Mittelmeerflotte und deckte 1801 die Ausschiffung des Heers des Lords Abercromby in Ägypten, [* 21] wofür er zum Peer von Großbritannien [* 22] mit dem Titel Baron Keith ernannt wurde. Von 1803 bis 1807 führte Keith das Kommando der Eskadre in der Nordsee, wurde darauf zum Admiral der Kanalflotte ernannt und leitete als solcher die Einschiffung Napoleons I. nach St. Helena, 1814 wurde er zum Viscount Keith erhoben und starb Seine älteste Tochter, Margaret, Baroneß Nairne und Keith, geb. eine Frau von ungewöhnlicher Bedeutung, Gemahlin des Grafen Flahault (s. d.), wußte ihren Salons während der Julidynastie politische Wichtigkeit zu verleihen. Sie starb und vererbte ihren Titel auf ihre älteste Tochter Emily-Jane, die seit mit dem Marquis von Lansdowne vermählt ist.