Feuerbohne ungefähr bei 46,2° C. Denjenigen konstanten Temperaturgrad, bei welchem die in der
kürzesten Zeit erfolgt, nennt man das Optimum; je weiter sich die
Temperatur von demselben entfernt, eine desto längere
Zeit ist zur Keimung erforderlich. Folgende
Zahlen geben das Optimum in
Celsius-Graden:
Mohn zwischen 16 und 18,Gerste
[* 2] 18,
Roggen,
Lein,
Kümmel,
Erbse 23,
Hafer
[* 3] 25,
Weizen,
Tabak,
[* 4]
Saubohne 27, Rotklee 31,
Mais und
Gurke 33,
Hanf,
Raps,
Kürbis
[* 5] 36.
Außer
zu dieser eigentlichen
Respiration dient aber, besonders bei ölreichen
Samen, der eingeatmete
Sauerstoff teilweise auch zu
stofflichen
Neubildungen, zur Umwandlung der
Fette inKohlehydrate; daher bei solchen
Samen weniger
Kohlensäure
ausgeschieden wird, als dem eingeatmeten Sauerstoffvolumen entspricht. Die Verbrennungsprozesse sind die
Ursache, daß bei
der Keimung eine Wärmeentwickelung eintritt, welche besonders bei der Malzbereitung an der keimenden
Gerste bemerkbar wird; keimende
Erbsen, zu 100-200
Stück angehäuft, zeigen eine Selbsterwärmung um
ca. 1,5° C. Die
Ernährung des Keimpflänzchens geschieht
zuerst ausschließlich auf
Kosten der von der Mutterpflanze stammenden, im
Samen niedergelegten
Reservenährstoffe.
Die unlöslichen geformten Eiweißverbindungen
(Aleuronkörner)
[* 10] verschwinden gleichfalls aus den
Zellen; sie werden in lösliche
Albuminate umgewandelt, bisweilen aber gespalten, indem
Asparagin aus ihnen hervorgeht, welches während der Keimung erscheint.
Infolge der
Respiration geht dem Keimpflänzchen
Kohlenstoff verloren, welcher als
Kohlensäure ausgeschieden wird; es bedingt
dies eine Zerstörung organischer
Verbindungen, und die Keimpflänzchen verlieren daher in dieser
Periode
trotz der Vergrößerung ihrer Teile an Trockengewicht so lange, bis
die selbständige
Ernährung eintritt.
Stickstoff verlieren
jedoch bei diesem
Prozeß die
Keime nicht, sobald nicht
Zersetzungen und
Absterben von
Organen stattfinden. Über Keimkraft, Keimungsenergie
und Keimkraftprüfung s.Same.
Reinhard,
Komponist, geboren um 1673 bei
Leipzig,
[* 11] besuchte daselbst die Thomasschule und widmete sich sodann
ausschließlich der
Musik. Schon 1692 brachte er zu
Wolfenbüttel
[* 12] ein
Schäferspiel:
»Ismene«, auf die
Bühne.
Zwei Jahre später kam er nach
Hamburg,
[* 13] wo kurz zuvor eine nationale
Oper mit glänzenden
Mitteln ins
Leben gerufen war, und
indem er sich dieser Anstalt sowohl als
Komponist wie auch (von 1703 bis 1706) als
Direktor widmete, konnte
er bald zu großer Beliebtheit gelangen.
Nächst dem
Theater,
[* 14] für welches er 120
Opern geschrieben, förderte er auch das
Hamburger Konzertwesen durch die 1700 und 1716 von
ihm mit
Mattheson veranstalteten
Konzerte sowie die
Kirchenmusik, letztere namentlich, nachdem er 1728 als
Kantor an der Katharinenkirche
angestellt war. Mit einer genialen
Erfindungs- und Gestaltungskraft begabt, wäre Keiser der Mann gewesen,
in seiner
Kunst das
Höchste zu leisten, wenn seine sittliche
Kraft
[* 15] seiner musikalischen gleichgekommen wäre; da er aber das
Wohlleben über alles liebte, so begnügte er sich in seinen künstlerischen Leistungen mit dem Beifall des großen
Publikums,
und die
Folge davon war, daß der Wert seiner
Arbeiten sich von Jahr zu Jahr verminderte. Er starb in
Hamburg, die bei seiner Ankunft so viel versprechende Opernbühne im vollständigen
Verfall hinterlassend. Über seine hohe
Bedeutung als
Komponist ist unter seinen Zeitgenossen nur Eine
Stimme; seine
Opern, welche sogar bis nach
Paris
[* 16] drangen, könnten, von den
Texten abgesehen, teilweise noch heute ihren
Reiz bewähren.
Vgl.
Lindner, Die erste stehende
deutsche
Oper (Berl. 1855);
Später übernahm Keith den Oberbefehl der Mittelmeerflotte und deckte 1801 die Ausschiffung des Heers des LordsAbercromby in Ägypten,
[* 41] wofür er zum Peer von Großbritannien
[* 42] mit dem TitelBaron Keith ernannt wurde. Von 1803 bis 1807 führte Keith das
Kommando der Eskadre in der Nordsee, wurde darauf zum Admiral der Kanalflotte ernannt und leitete als solcher die Einschiffung
Napoleons I. nach St. Helena, 1814 wurde er zum Viscount Keith erhoben und starb Seine älteste
Tochter, Margaret, BaroneßNairne und Keith, geb. eine Frau von ungewöhnlicher Bedeutung, Gemahlin des GrafenFlahault
(s. d.), wußte ihren Salons während der Julidynastie politische Wichtigkeit zu verleihen. Sie starb und vererbte
ihren Titel auf ihre älteste Tochter Emily-Jane, die seit mit dem Marquis von Lansdowne vermählt
ist.