(Zia, das alte
Keos),
Insel im Ägeischen
Meer, die nächste an
Attika, zum griechischen
Nomos
der
Kykladen gehörig, von fast ovaler Gestalt, umfaßt 103 qkm (1,88 QM.)
mit (1879) 4311 Einw. und erreicht im
Eliasberg eine
Höhe von 568 m. Sie gehört zu den fruchtbarsten
Inseln des Archipels,
hat viele
Quellen und
Bäche und zahlreiche Knoppereichen und liefert namentlich
Südfrüchte, trefflichen
Wein, Honig,
Feigen, Valloneen und
Seide.
[* 3] Haupterwerbsquelle ist
Acker- und Weinbau, der
Handel vertreibt besonders Valloneen und
Wein. Die
einzige Stadt, auf der
Stelle der alten Stadt
Julis erbaut, von der man noch einen aus dem
Felsen gehauenen kolossalen
Löwen
[* 4] (wahrscheinlich Grabdenkmal) und andre Reste sieht, liegt ungefähr in der Mitte der
Insel am
Eliasberg,
hat enge und steile
Straßen,
Wein- und
Getreidehandel und (1879) 4295 Einw. Nordwestlich davon liegt
der beste
Hafen und gewöhnliche Landungsplatz der
Insel (Limani).
Auch in
Schottland,
Irland und (1820-21) in
Nordamerika
[* 7] gab er mit ungeheuerm Erfolg
Gastrollen. Bei einer zweiten Anwesenheit
daselbst (1825-26) wurde er weniger günstig aufgenommen, dagegen in
Paris
[* 8] (1818 und 1828) mit
Ehren überhäuft. Durch unordentliche
Lebensweise körperlich und geistig zerrüttet, starb er inRichmond, wo er zuletzt als
Direktor gelebt, Pathos,
Kraft
[* 9] und die Fähigkeit,
Schrecken zu erregen, besaß Kean im höchsten
Grad; nur war seine Darstellungsweise oft zu abgerissen
und hob nicht selten statt des ganzen
Charakters nur die grellsten
Punkte desselben hervor. Alex.
Dumas hat Keans
Schicksale
dramatisch behandelt.
Vgl.
Hawkins, Life of E. Kean (Lond. 1869, 2 Bde.).
2)
Charles, Sohn des vorigen und ebenfalls gefeierter
Schauspieler, geb. zu
Waterford in
Irland, studierte zu
Eton
und debütirte 1827 im Drurylanetheater, doch ohne Erfolg. Er versuchte darauf sein
Glück auf Provinzialbühnen, vermochte
sich aber nur allmählich den Beifall des
Publikums zu erringen. Leichter gelang ihm dies während eines
dreijährigen Aufenthalts (1830-33) in den
Vereinigten Staaten,
[* 10] wohin er in der
Folge auch 1839 und 1846 ging. 1833 hatte er
ein
Engagement am Coventgardentheater in
London angenommen und ward nun in wenigen
Jahren der gefeiertste
Shakespeare-Darsteller.
Hamlet war seine Hauptrolle. 1850-59 war er
Direktor des Princeßtheaters, zugleich erster Acteur; 1861 ging
er abermals nach
Amerika,
[* 11] unternahm 1863 eine Kunstreise nach
Australien
[* 12] und gastierte 1866 in
Kalifornien. Er starb in
Liverpool.
[* 13]
Vgl.
Cole, Life and theatrical times of
Charles Kean (2. Aufl., Lond. 1860, 2 Bde.).
-
Seine
GattinEllen, geborne Tree, geb. 1805, war gleichfalls eine hervorragende Schauspielerin. Sie betrat
die
Bühne zuerst als Olivia im Coventgardentheater zu
London, war später ein gefeiertes Mitglied des Drurylanetheaters daselbst,
gastierte 1836-39 in
Amerika und verheiratete sich 1842 mit Kean, nach dessen
Tod sie die
Bühne verließ. Sie
starb in
London.
(spr. kérsli),Stadt in
Lancashire
(England), am
Irwell und Tonge, dicht bei
Farnworth, mit Fabrikation von
Papier und Baumwollwaren und (1881) 7253 Einw.
(spr. kihts),John, engl. Dichter, geb. zu
London als Sohn eines Lohnkutschers, erhielt einigen klassischen
Unterricht und kam dann zu einem Chirurgen in die
Lehre,
[* 14] bei
dem er jedoch nicht lange blieb, da eine kleine
Erbschaft ihm ein unabhängiges
Leben sicherte. 1817 veröffentlichte er seine Jugendgedichte und gleich darauf die
Romanze
»Endymion«
[* 15] (1818),
fand aber an W.
Croker einen so gehässigen Rezensenten im »Quarterly
Review«, daß der
reizbare
Jüngling in die äußerste Aufregung geriet und die
Anlage zur
Auszehrung, die er lange
in sich trug, sich rasch und
zerstörend entwickelte.
Heilung suchend, begab er sich nach
Italien,
[* 16] wo er in
Rom
[* 17] starb. Ein weiterer
Band
[* 18]
Dichtungen,
enthaltend:
»Lamia«,
»Isabella«, »The eve of St.
Agnes«,
»Hyperion« und »Miscellaneous poems«, war 1820 erschienen.
Keats besaß ein reiches und schönes
Talent, war voll tiefer und zarter
Empfindung, schöpferischer
Phantasie und Gedankenfülle.
In seiner Vorliebe für die
Poesie des
Zeitalters der
KöniginElisabeth huldigte er jedoch einer veralteten Versifikation; auch
ließ er sich zu sehr von der Macht des
Reims
[* 19] und
Tons bestimmen.
Shelley, dem Keats geistesverwandt, widmete
seinem Andenken das Gedicht
»Adonais«.
SeinLeben beschrieben R. Monckton
Milnes (»Life, letters and literary remains
of J. Keats«, Lond.
1848, 2 Bde.),
LordHoughton (neue Ausg., das. 1867) und Colvin (das.
1885).
NeueAusgaben seiner Werke besorgten unter andern
LordHoughton (1869), Forman (1883, 4 Bde.) und
Palgrave (1885). Forman veröffentlichte auch Keats'
Briefe an
FannyBrowne, zu welcher der junge Dichter eine heftige, aber unerwiderte
Neigung gefaßt hatte (Lond. 1878).
ein Thebaner,
Schüler des
Sokrates, angeblicher Verfasser dreier philosophischer
Dialoge im Sokratischen
Geist,
von welchen jedoch nur einer: »Pinax« (»Gemälde«),
als dessen Verfasser aber auch ein gleichnamiger
Stoiker (unter
Mark Aurel) gilt, sich erhalten hat. Das Werkchen schildert
den Zustand der
Seelen vor ihrer Vereinigung mit dem Leibe, die
Charaktere und
Schicksale der
Menschen während ihres
Lebens und
den
Ausgang des
Menschen aus der
Welt und betrachtet das
Bewußtsein der Tugendhaftigkeit als einzige wahre
Glückseligkeit. Herausgegeben wurde es von Thieme (Berl. 1810, neue Ausg.
1850) und Drosihn (Leipz. 1871), übersetzt von
Pfaff (Stuttg.
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