dann in
Berlin
[* 2] durch praktische Thätigkeit in städtischen Baubüreaus und durch
Studien auf der
Bauakademie weiter und vereinigte
sich 1872 mit
Karl v. Großheim (geb. zu
Lübeck),
[* 3] welcher nach einer praktischen Lehrzeit als
Zimmermann sich ebenfalls
durch
Studien auf der
Berliner
[* 4]
Bauakademie weitergebildet hatte, zur
Gründung eines
Ateliers. Bei der ersten
Konkurrenz um den
Bau des Reichstagsgebäudes (1872) errangen sie einen zweiten
Preis, ebenso wie zehn Jahre später bei der
zweiten
Konkurrenz. In diesem Jahrzehnt waren sie ausschließlich im Privatbau thätig, in welchem sie sich anfangs der italienischen
Renaissance (Norddeutsche
Grundkreditbank etc.), später mit großem Erfolg der deutschen
Renaissance (Kaufhaus
Spinn, Geschäftshaus der
Germania,
[* 5]
Villa Reichenheim in
Berlin) zuwendeten.
Seine
Berichte vom Kriegsschauplatz hat er 1871 unter dem
Titel: »Aus dem
Hauptquartier und der Kriegsgefangenschaft« herausgegeben. 1872
berief
ihn die freikonservative und
deutsche Reichspartei zur publizistischen Vertretung ihrer
Interessen in dem
»Deutschen
Wochenblatt«, das 1874 durch die
»Post« ersetzt wurde, welche die
Partei ankaufte, und zu deren Chefredakteur Kayßler ebenfalls
berufen wurde. In dieser
Stellungist er noch heute thätig, als
Politiker immer bestrebt, für die
Gründung gemäßigter Mittelparteien
zu wirken, als
Publizist in scharfer und schneidiger Form die Gegner nach rechts und links bekämpfend.
Er übersetzte auch einige
Novellen von
Turgenjew und Pisemskis
Roman
»TausendSeelen«.
ein aus Zuckerrohrsaft oder
Melasse bereitetes geistiges
Getränk, welches in Marcinhäo in
Brasilien
[* 18] viel getrunken
wird. Es ist schwächer als
Rum und wird nicht durch
Karamel gefärbt.
(Kasrun), Stadt in der pers.
ProvinzFarsistan, in reizender Berglandschaft, früher ein
bedeutender
Ort, jetzt herabgekommen, mit nur 5000 Einw., welche treffliche Zeugschuhe (sogen.
Maleki) verfertigen;
ehedem in der Türkei
[* 22] der oberste Militärrichter, jetzt der
Chef des Appellationsgerichts in solchen
Rechtsfällen, deren
Entscheidung ins Bereich
der religiösen
Gesetze fällt;
(spr. kásinzi), 1) Ferenc, ungar. Schriftsteller
und Sprachreformator, geb. zu Er-Semlyen im
BiharerKomitat, studierte die
Rechte, war 1786-91 Aufseher der Nationalschulen
im
KaschauerDistrikt und leitete dann zu
Pest eine Schauspielergesellschaft, bis er 1794, angeblich wegen
Teilnahme an der
Verschwörung des Martinovics, verhaftet wurde. Seit 1801 wieder frei, privatisierte er auf einer
Villa bei
Ujhely, ward 1830 von der
ungarischen
Akademie zum Mitglied ernannt und starb Kazinczy hat sich
Verdienste um die
Ausbildung der ungarischen
Sprache
[* 23] und
Prosa erworben und dichtete zuerst ungarische
Sonette.
Seine Übersetzungen desGeßner (1788),
Ossian, mehrerer
Dramen von
Goethe, von
LessingsFabeln u. a. erschienen
gesammelt
Pest 1814-16, 9 Bde. (neue Aufl.
1843-44). Außerdem schrieb er zahlreiche
Briefe und
Biographien, gab mit Baróti und Bacsanyi seit 1788 das
»MagyarMuseum«
heraus und seit 1790 allein den
»Orpheus«
[* 24]
(Kaschau, 8 Bde.) sowie mehrere ungarische Nationalwerke; 1818 erschien
seine Selbstbiographie. Das
Tagebuch seiner politischen
Haft: »Országgyülési
Almanach«
(Pest 1848), hat Vahot veröffentlicht.
Eine neue
Ausgabe seiner Werke erschien
Budapest
[* 25] 1879 in 5
Bänden.