aus der
Wurzel
[* 12] und dem untersten Teil des
Stammes von
Piper methysticum (s.
Piper) auf vielen australischen
Inseln
innerhalb der
Wendekreise bereitetes
Getränk.
Knaben und Mädchen kauen das
Material, ohne den Saft zu verschlucken, worauf
man den Brei mit
Wasser mischt und nach kurzer Zeit die
Fasern absondert. Die
Flüssigkeit ist schmutzig
graubraun, schmeckt im allgemeinen nicht angenehm, wird aber ganz allgemein und zum Teil leidenschaftlich getrunken, namentlich
bei Festlichkeiten, Bewirtungen, Versammlungen, als
Genußmittel zur Erzeugung angenehmer
Stimmung, als schmerzbetäubendes,
Ruhe für den kranken und ermatteten
Körper schaffendesMedikament. Es vermehrt den
Appetit, die
Schweiß-
und Harnabsonderung, erzeugt
Gefühllosigkeit und wirkt ohne jegliche Erregung narkotisch, zuletzt
Schlaf bringend.
Daher ist
die Kawa mit dem sozialen, religiösen und politischen
Leben der
Südseeinsulaner innig verwachsen. Man hat auch vorgeschlagen,
die
Wurzel von
Piper methysticum arzneilich zu benutzen. Wirksamer
Bestandteil ist ein
Harz, und je nachdem
größere oder geringere
Mengen desselben in die Kawa kommen, schmeckt und wirkt dieselbe verschieden stark.
Bezeichnung der türkischen Polizeidiener, auch der
Wache, die seitens der
Pforte den in
Stambul beglaubigten europäischen
Gesandtschaften beigegeben zu werden pflegte.
russ. Gelehrter und Staatsmann, geb. zu
St.
Petersburg
[* 14] als Sohn des
Direktors der dortigen
Universität, studierte in
Moskau
[* 15]
Philologie, dann die
Rechte, trat 1842 ins
Justizministerium, habilitierte sich aber schon 1844
an der
MoskauerUniversität. Von 1848 bis 1857 war
er wieder als
Beamter im Erziehungswesen thätig und nahm dann eine Professur an der juristischen
Fakultät in
Petersburg an,
legte dieses
Amt aber nieder, um im Auftrag des
MinistersGolownin im
Ausland Materialien zur
Reform des Unterrichtswesens
zu sammeln, und wurde Ende der 70er Jahre zum
Professor an der militärisch-juristischen
Akademie ernannt, eine
Stellung, die
er bis zu seinem in
Petersburg erfolgten
Tod bekleidete. Kawélin war sein ganzes
Leben ein Vorkämpfer
gegen die
Leibeigenschaft und für die Verbesserung des
Loses der arbeitenden
Klassen, wobei er auch die Ungunst nicht fürchtete,
welche er dafür einerntete.
sie hatten ihren
Namen (mittellat. caorsinus) von der Stadt
Cahors in
Guyenne, dem Sitz des
Wuchers, und
trieben ihren Gelderwerb durch ganz
Frankreich,
England und
Deutschland, bis sie im 14. Jahrh. aus der Geschichte verschwanden.
die uralte Litteratursprache
Javas, besteht meist aus Sanskritworten mit javanischer
Flexion,
war nie im
Munde des
Volkes, sondern diente nur dazu, die Religionslehren und
Mythen der höher zivilisierten indischen Einwanderer
den Javanen zugänglich zu machen.
Abgefaßt sind in derselben Übersetzungen aus der indischen religiösen und epischen
Litteratur, Geschichtsbücher, Sagensammlungen,
Gesetzbücher etc.
Vgl. W. v.
Humboldt, Über die Kawisprache
(Berl. 1836-40, 3 Bde.);
hier Schlacht zwischen den
Preußen
[* 20] unter
General
v. Wedell und den
Russen unter
Soltikow, in welcher erstere mit einem Verlust von 8000 Mann geschlagen
wurden.
1)
Ludwig, ausgezeichneter Philolog, geb. zu
Heidelberg,
[* 21] studierte 1825-30 daselbst, machte mit
Creuzer
eine
Reise nach
Paris,
[* 22] habilitierte sich 1833 in
Heidelberg, wurde 1841 außerordentlicher, 1863 ordentlicher
Professor der klassischen
Philologie und starb Er hat sich besonders um
Philostratos und
Cicero verdient gemacht. Zu ersterm
veröffentlichte er: »Notae criticae in Philostrati vitas sophistarum« (Heidelb. 1831);
»Philostrati opera auctiora« (Leipz. 1870-71, 2 Bde.).
Von
Cicero lieferte er mit
Baiter eine Gesamtausgabe (Bd. 1-5, Leipz. 1860 ff.),
nachdem eine
Ausgabe der »Cornifici rhetoricorum ad Herennium libri
IV« (das. 1854) vorausgegangen war. Eine
Ausgabe seiner
Homerischen Abhandlungen besorgte
Usener (Leipz. 1881). Auch hat Kayser über musikalische Gegenstände, z. B.
Ȇber
GlucksOrpheus«,
[* 24] geschrieben.
dann in Berlin
[* 27] durch praktische Thätigkeit in städtischen Baubüreaus und durch Studien auf der Bauakademie weiter und vereinigte
sich 1872 mit Karl v. Großheim (geb. zu Lübeck),
[* 28] welcher nach einer praktischen Lehrzeit als Zimmermann sich ebenfalls
durch Studien auf der Berliner
[* 29] Bauakademie weitergebildet hatte, zur Gründung eines Ateliers. Bei der ersten
Konkurrenz um den Bau des Reichstagsgebäudes (1872) errangen sie einen zweiten Preis, ebenso wie zehn Jahre später bei der
zweiten Konkurrenz. In diesem Jahrzehnt waren sie ausschließlich im Privatbau thätig, in welchem sie sich anfangs der italienischen
Renaissance (Norddeutsche Grundkreditbank etc.), später mit großem Erfolg der deutschen Renaissance (Kaufhaus
Spinn, Geschäftshaus der Germania,
[* 30] Villa Reichenheim in Berlin) zuwendeten.