England gefunden; sie dienen noch jetzt bei uns und in Oberägypten zum
Schmuck von
Lederzeug, und bei den westasiatischen
Völkern des russischen
Reichs schmücken sich die
Frauen mit Kauris. Im 17. Jahrh. wurden dieselben noch in
Indien und auf
den
Philippinen als
Geld benutzt, in
Siam noch heute (100 Kauri
[* 2] = 2 ⅔ - 4
Pf.). Am weitesten ist das Kaurigeld
in
Afrika
[* 3] verbreitet; es geht fast durch den ganzen
Sudân und ist auch an den
Küsten im
Gebrauch;
Sansibar
[* 4] ist Hauptstapelplatz
für den Kaurihandel.
(tschech. Kourím), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Kolin,
[* 5] an der
Lokalbahn Peczek-Zasmuk, in fruchtbarer Getreidegegend, mit alten Ringmauern, gotischer Dekaneikirche,
(1880) 3006 Einw., Zuckerfabrik,
Mühlen
[* 6] u. einem Bezirksgericht.
Die
Socinische Kautel (c. Socini) ist der
Vorbehalt im
Testament, wonach ein
Noterbe, dessen
Pflichtteil zwar beschwert, aber durch einen Vorteil wieder vermehrt worden
ist, dieses Vorteils verlustig sein soll, falls er die Beschwerung sich nicht gefallen lassen will.
(neulat.), s. v. w.
Ätzung, ^[= veraltetes Wort für Speisung, Speise; in der Jägersprache die Fleischspeise für den Raubvogel, ...] s.Ätzmittel und
Thermocautère.
Unter Umständen kommt, um die Anfechtbarkeit eines
Rechtsgeschäfts auszuschließen, oder auch lediglich behufs der Einwirkung
auf das
Gewissen des Beteiligten ein eidliches
Versprechen (juratorische Kaution) hinzu. Eine
Realkaution, die durch
Stellung tüchtiger
Bürgen oder ausreichende Pfandbestellung (Kautionshypothek) oder
Hinterlegung einer Geldsumme geleistet
wird, ist nötig, wenn beabsichtigt wird, die
Durchführung eines Anspruchs gegen den Mangel eines Gegenstandes, aus
dem er
befriedigt werden kann, oder gegen sonstige Hindernisse, z. B.
Flucht des Verpflichteten, zu sichern.
Zur Gewinnung des Kautschuks werden die
Stämme der
Bäume angeschnitten oder angebohrt;
¶
mehr
den erhaltenen Milchsaft läßt man gerinnen und trocknet den sich abscheidenden Rahm auf tellerartigen oder anders gestalteten
Formen über einem Kohlenfeuer (Brasilien). An andern Orten setzt man, um die Abscheidung des Kautschuks aus dem Milchsaft zu
befördern, den wässerigen Auszug einer Schlingpflanze zu, worauf der Kautschuk mit den Händen geknetet oder
mit Hölzern gerollt, zu einem Kuchen ausgebreitet und getrocknet wird. In Ostindien
[* 30] setzt man dem Saft kochendes Wasser oder
Alaun
[* 31] und Kochsalz zu, und an der Westküste von Afrika läßt man den Milchsaft in Gruben durch die Sonne eintrocknen.
Diese verschiedene Behandlungsweise bedingt große Abweichungen in der Beschaffenheit der Handelssorten.
Man unterscheidet: Parakautschuk aus Brasilien, a) in Form kugeliger, dickwandiger Flaschen von 15 cmDurchmesser, außen dunkel,
innen heller, gewöhnlich rein, bisweilen mit Sand verfälscht; b) in runden Scheiben, aus den aufgeschnittenen Kugeln hergestellt;
c) Speckgummi (Gummispeck), in Tafeln von 5-8 cmDicke, durch Eintrocknen des Saftes in Gruben oder durch
Aufschneiden von großen Flaschen hergestellt, außen rauh, fast schwarz, innen weiß, porös, riecht meist unangenehm; d)
Negroheads, rundliche Blöcke verschiedener Größe von geringerer Qualität.
Kautschuk ist ein Produkt des Pflanzenorganismus und wird mit andern festen und flüssigen Körpern als Milchsaft abgesondert, in welchem
es in kleinen Kügelchen, ähnlich wie die Butter in der Milch, suspendiert ist. Vielleicht enthalten alle
Milchsäfte der Pflanzen Kautschuk; dann findet sich aber der Stoff in sehr vielen in höchst geringer Menge, und reichliche Ausbeute
geben nur wenige Pflanzen. Beim Stehen an der Luft koaguliert der kautschukhaltige Milchsaft, durch Zusatz von Ammoniak aber kann
diese Gerinnung verhindert werden.
das dunkle geräucherte Kautschuk ist auf frischer Schnittfläche fettglänzend, das nicht geräucherte
ist beinahe matt;
stets ist Kautschuk geschmacklos, von schwachem charakteristischen Geruch, in dicken Stücken undurchsichtig, an den
Kanten und in dünnen Schichten durchscheinend, spez. Gew. 0,92-0,96;
bis 0° ist es höchst elastisch, in der Kälte wird es hart, aber nicht brüchig, beim Erwärmen wieder elastisch und weich.
Die Elastizität nimmt mit der Temperatur in sehr bedeutendem Maß ab. Das Kautschuk läßt sich nach jeder Richtung gleichmäßig und
gleich stark ausziehen; wird es im ausgedehnten Zustand starker Kälte ausgesetzt, so behält es seine
künstliche Länge auch beim Erwärmen auf 20°, erhält aber seine volle Elastizität bei 35-40° wieder. Wird ausgedehntes
auf 105° erhitzt und dann der Kälte ausgesetzt, so zieht es sich nicht wieder zusammen, verhält sich aber sonst ganz wie
normales Kautschuk Frische Schnittflächen haften, wenn sie nicht berührt wurden, beim Zusammendrücken sehr
fest aneinander. Kautschuk leitet die Elektrizität
[* 38] nicht und wird durch Reiben elektrisch. Es ist in Wasser völlig unlöslich, schwillt
darin bedeutend an und wird dabei heller und Lösungsmitteln zugänglicher.
Helle undurchsichtige Kautschuksorten, wie das Speckgummi, verdanken ihre helle Farbe einem Wassergehalt, der
durch Trocknen nur sehr langsam entfernt werden kann. AbsoluterAlkohol durchdringt das noch schneller als Wasser, besonders
beim Erhitzen; in Äther, Benzin, Terpentinöl und einer Mischung von 100 Schwefelkohlenstoff mit 4 absolutem Alkohol quillt es
ungemein stark; dabei löst sich ein Teil, wird aber von dem ungelösten hartnäckig zurückgehalten.
Die relative Menge beider Teile variiert von 30-70 Proz. In Schwefelkohlenstoff aufgequollenes Kautschuk löst sich in absolutem Alkohol
sehr leicht, wenn man auf 100 Schwefelkohlenstoff 6-8 Alkohol nimmt. Schmelzendes Naphthalin löst Kautschuk sehr leicht, schwere Steinkohlenteeröle
lösen etwa 5 Proz., die leichtern bis zu 30 Proz. In Fetten, flüchtigen und fetten Ölen quillt es ebenfalls
bedeutend und löst sich in vielen, sehr gut und leicht in Kautschuköl. Terpentinöl wird durch mehrmalige Destillation
[* 39] für
sich oder über Ziegelsteine viel geeigneter, das Kautschuk zu lösen.
Zur Beförderung der Lösung muß das Lösungsmittel und das Kautschuk wasserfrei sein; letzteres wird vorteilhaft vorher mit
Sodalösung gekocht, gewaschen und getrocknet. In höherer Temperatur lösen die oben genannten Mittel das Kautschuk vollständig,
aber nicht ohne Zersetzung; der Verdunstungsrückstand der Lösung wird selbst in dünner Schicht nur schwierig fest. Manche
gemischte Flüssigkeiten lösen das Kautschuk dagegen unverändert und hinterlassen es beim Verdunsten mit allen seinen wertvollen
Eigenschaften.
in starkem, wässerigem Ammoniak soll Kautschuk quellen
und dann eine Emulsion bilden.
Das Kautschuk besteht im wesentlichen aus einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen, gemengt mit wenig
ätherischem Öl, Wachs, Eiweißsubstanzen, Fett und in Wasser¶