die erste 1403 ausstarb und ihre Besitzungen auf die letztere vererbte. Diese erlosch 1479, und das Land fiel an Hessen, da
die Erbtochter Anna mit dem Landgrafen Heinrich III. von Hessen vermählt war. Die obere Grafschaft ist in der spätern Teilung
fast ganz an Hessen-Darmstadt gekommen. Der größte Teil der niedern Grafschaft kam an Nassau und mit diesem 1866 an
Preußen.
von der gemeinen Katze, sind wegen der Länge, Weichheit und Schönheit ihrer Haare sowie wegen ihrer Leichtigkeit,
Dauerhaftigkeit und Wärme sehr geschätzt. Die Schönheit der Katzenfelle richtet sich hauptsächlich nach der den Tieren gewährten
Reinlichkeit und Pflege. Aus Holland stammen die besten Katzenfelle von Tieren, die dort mit Rücksicht auf das Fell in
Schuppen gezüchtet werden. Auch Ostfriesland, Schleswig-Holstein, die Schweiz, Salzburg, Steiermark und Oberbayern liefern schöne
schwarze Katzenfelle. Durch Verschneiden der Tiere werden die Katzenfelle größer und haarreicher. In Deutschland, Italien und der Walachei verarbeitet
man besonders die schwarzen, in Schlesien und Galizien die grauen und in der Türkei die weißen und roten.
Häufig färbt man die was am dunkelfarbigen Leder zu erkennen ist; schönere Resultate gibt das Blenden, wobei nur die Spitzen der
Haare gefärbt werden. So behandelte Katzenfelle sollen sich besser halten als die natürlichen,
welche mit der Zeit rötlich und unscheinbar werden. Die Felle der Wildkatze, welche besonders aus Rußland, Polen, dem Kaukasus,
Sibirien, der Türkei und Ungarn, aus Süddeutschland und Frankreich kommen, sind größer und stärker als die der Hauskatze,
haben längeres und feineres, meist braungelbliches, fast hechtgraues, schattiertes Haar und vollständige
schwarze Ringel auf dem gelblichgrauen Schwanz. Diese Katzenfelle bilden ein weiches, doch wenig haltbares Pelzwerk und werden, braun
gefärbt, vielfach in der Türkei und Ungarn verbraucht. Schwarze sibirische Katzenfelle heißen auch Genettenfelle. Die Produktion von
Katzenfellen beträgt in Sibirien 250,000 Stück, in Mitteleuropa 500,000, in Nordamerika 45,000, im europäischen Rußland
200,000, in Schweden und Norwegen 5000 Stück. Die nordamerikanischen Katzenfelle stammen von Lynx canadensis, s. Luchsfelle.
Dorf im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (Oberherrschaft), an der Mündung
der Katze in die Schwarza, im
Thüringer Wald (427 m ü. M.), hat eine evang.
Pfarrkirche, ein Forstamt, eine Porzellanfabrik (die erste in Thüringen), eine Eisengießerei und Maschinenbauanstalt,
Holzindustrie und -Handel und (1885) 1385 Einw.
nordwestlichste Insel der Hawaigruppe im Stillen Ozean, besteht durchweg aus zersetztem vulkanischen Gestein, ist
daher sehr fruchtbar und erreicht im Wailele 2100 m Höhe.
Die Häfen Waimea im S. und Hanalai im N. sind schlecht und schutzlos.
Seit einigen Jahren hat der Zuckerrohrbau große Ausdehnung gewonnen.
Mit den kleinern: Niihau, Lehua und
Kaula bildet Kauai eine Gruppe für sich, die einen Umfang von 1707 qkm (31 QM.) mit (1884) 8935 Einw.
hat.
(Caub), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis, rechts am Rhein und an der Linie Frankfurt
a. M.-Wetzlar-Lollar der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, eine Oberförsterei, sehr
bedeutende Schieferbrüche, Weinbau, Schiffahrt und (1885) 2179 meist evang. Einwohner. Über der
Stadt thront auf steilem Berg die Ruine Gutenfels, und derselben gegenüber steht auf einem Felsen mitten im Rhein die vieltürmige
Burg Pfalz, nach der Sage Entbindungsort der frühern Pfalzgräfinnen. Der Ort wird schon 983 genannt, gehörte
dann den Herren v. Falkenstein, kam 1277 an die Pfalz und erhielt 1324 Stadtrechte. Kaub war Übergangsort der preußischen und
russischen Armee unter Blücher in der Neujahrsnacht 1813-14, woran ein Denkmal erinnert. Am und später
noch mehrmals wurde Kaub von Bergstürzen heimgesucht.
als Substantiv und Adjektiv gebraucht von einer gänzlich fremden oder durch schlechte Aussprache, falsche
Formen, Vermengung mit fremden Ausdrücken unverständlichen Sprache, dann auch von krausen Gedanken und verworrenen Dingen.
Das
Wort ist aus dem oberdeutschen kaudern (kollern, undeutlich reden) und welsch (fremdländisch) zusammengesetzt
und wurde ursprünglich zur Bezeichnung gewisser Gaunersprachen angewendet.
Überbau über einer Schachtmündung oder einem Stollenmundloch, dient den Bergarbeitern vor dem Anfahren zum
Aufenthalt und zum Aufbewahren des Grubengezähes, zur Abhaltung von Tagewassern etc.
(Masticatio), die Zerkleinerung der dem Mund übergebenen Nahrungsstoffe vermittelst der Kauorgane,
wozu die sämtlichen Teile des Mundes, die Zähne und die Kaumuskeln gehören, zusammen der Kauapparat genannt. Beim Kauen wird
der Unterkiefer durch die Schläfemuskeln in die Höhe und rückwärts, durch die Kaumuskeln (masseteres) auf- und vorwärts
gezogen; die innern und äußern Flügelmuskeln besorgen vorzugsweise die horizontale (zermalmende) Bewegung
der Zahnreihen aneinander.
Ist das Kauen mangelhaft, so werden nicht allein die Speisen nicht gehörig zerkleinert, sondern auch nicht hinreichend eingespeichelt.
Bei Fleischfressern sind die Schläfemuskeln ungemein groß und stark; beim Löwen füllen sie, wie ein Polster, die ganzen
Seiten des Kopfes aus. Die Kaumuskeln sind hingegen bei den Nagetieren stark entwickelt, dagegen sind die
Flügelmuskeln letzterer sehr klein. Die Bewegungen der Kaumuskeln werden vermittelt durch die motorische Portion des Nervus
trigeminus. S. Tafel »Nerven I«,
[* ]
Fig. 1, u. Tafel »Mundhöhle
etc.«,
[* ]
Fig. 1.