die zwar mangelhaft im
Bau, aber wegen des darin herrschenden echten
Pathos in der ungarischen Litteratur unübertroffen dasteht
und heute noch auf dem
Repertoire der ungarischen
Bühnen ist (deutsch von
Dux, Leipz. 1858). Seine Werke gab Abati
(Pest 1880)
heraus.
Vgl. P.
Gyulai, Katona und sein Bankbanus (ungar.,
Pest 1883).
nach dem griech.
Mythus König von
Kreta, Sohn des
Minos und derPasiphae.
Da er nach einem
Orakel durch die
Hand
[* 5] eines seiner
Kinder umkommen sollte, so übergab er seine Töchter Aërope und
Klymene dem Nauplios, sie
in die
Fremde zu verkaufen, während sein Sohn Althämenes mit seiner
Schwester Apemosyne nach
Rhodos auswanderte. Hier tötet
er die von
Hermes
[* 6] verführte
Schwester durch einen Fußtritt, und als sein
Vater hochbetagt auf
Rhodos landet,
um ihm die Herrschaft von
Kreta zu übergeben, erschlägt er diesen, indem er ihn für einen Seeräuber hält.
Klymene wird
die
Gattin des Nauplios und
Mutter des
Palamedes und Öax; Aërope heiratet
Atreus (s. d.) und gebiert ihm den
Agamemnon undMenelaos,
[* 7] wird aber wegen ihrer Buhlschaft mit
Thyestes von
Atreus ins
Meer gestürzt.
(engl.
Cutch), Tributärstaat des britisch-ind. Kaiserreichs, in
Gudscharat, am
Golfe von Katsch und am
ArabischenMeer und durch das
Große und
KleineRan inselartig vom
Festland getrennt, mißt ohne letzteres 16,834 qkm (307 QM.) mit (1881) 512,084 Einw., wovon 325,478
Hindu, 118,797 Mohammedaner; die katholische und anglikanische
Mission haben
es trotz jahrelanger Bemühungen nur zu 92
Bekennern gebracht. Das Land wird von zwei niedrigen Höhenzügen durchschnitten
(Patscham
Pir 445 m), hat keine perennierenden
Flüsse,
[* 8] aber zahlreiche und gute
Brunnen.
[* 9]
In der Trockenzeit ist ein
Verkehr über das
Ran möglich, meist richtet sich derselbe aber seewärts; 1881 wertete die Einfuhr
(Korn, Eßwaren,Manufakte) 585,340, die Ausfuhr
(Alaun,
Baumwolle,
Tuch, Silberwaren) 170,190 Pfd. Sterl. Der
Fürst
(Rao), zur
herrschenden
Klasse der
Radschputen gehörig, teilt seine Macht mit 200
Großen, den Bhayad.
LautVertrag
mit der britischen
Regierung hat er eine
Armee von 1179 Mann zu unterhalten, wozu noch 3000
Irreguläre kommen; die Bhayad haben
im Notfall weitere 4000 Mann zu stellen.
Die Gesamteinkünfte des
Landes betrugen 1881: 160,305 Pfd. Sterl. Für den
Unterricht, der bei den Bhayad
sehr vernachlässigt wird, bestanden 1882: 86
Elementarschulen mit 5342
Schülern. Landessprachen sind das Katschi, die Umgangssprache,
und das Gudscharati die geschriebene
Sprache.
[* 17] Hauptstadt ist
Bhudsch, am
Fuß eines befestigten
Hügels, mit höherer
Schule,
Gewerbeschule,
Bibliothek und (1881) 22,308 Einw.
(einschließlich der 1647
Köpfe zählenden
Garnison); Haupthandelsplatz ist
aber
Mandwi (s. d.).
(Cachar),
Distrikt der
ProvinzAssam des britisch-ind. Kaiserreichs, ein stark bewaldetes, vom Barak durchflossenes
Bergland, 9712 qkm (176 QM.) groß mit (1881) 313,858 Einw.
(186,657
Hindu, 92,393 Mohammedaner), welche sich ausschließlich mit der
Kultur von
Reis oder
Thee beschäftigen. Durchschnittlich
arbeiten 36,681
Menschen monatlich in den Theegärten, und 1881 wurden 10,456,982
PfundThee produziert.
Katschar ist wiederholt von verheerenden
Erdbeben heimgesucht worden, und
Cholera und
Fieber treten bei dem feuchten
Klima
[* 18] häufig
auf. In der Hauptstadt Silchar, mit 6567 Einw., steht ein
Regiment indischer
Infanterie.
Landschaft im mittlern
Sudân, ehemals ein unabhängiger
Staat, jetzt die nördlichste
Provinz des mohammedan.
ReichsSokoto, nachBarth 28,630 qkm (520 QM.) groß, jetzt mit 300,000 Einw.,
war früher viel volkreicher, ist aber durch die beständigen Einfälle unabhängiger Haussastämme von seiner ehemaligen
Blüte
[* 26] tief gefallen.
Immernoch ist Kátsena einer der schönsten, zugleich gesündesten Teile des
Sudân, auf
dessen anmutig gewelltem, hier und da auch bergigem und von zahlreichen Wasseradern durchzogenem
Boden eine
Menge nutzbringender
Pflanzen gedeiht.
Für
Baumwolle eignet sich das Land aber nicht. Unter den zahlreichen Ortschaften (man zählt an 50 mit über 4000 Einw.)
ist die Hauptstadt Kátsena
(Kaschna) noch immer die ansehnlichste. Sie hatte ehemals 100,000 Einw.,
war eine der mächtigsten
Städte der
Haussa und erlangte sogar durch die
Ausbildung der Haussasprache eine wissenschaftliche
Bedeutung, kam aber nach tapferer Gegenwehr gegen die
Fulbe ganz herunter und zählt heute nur 8000 Einw., welche sich durch
Anfertigung von Baumwollzeugen undLeder sowie durch ihren Handelsgeist auszeichnen.
von Kattak (s. d.) unter britische Oberhoheit. Längs des Kulturlandes in den Gebirgen hausend, welche die Ebene im NW. begrenzen
und im Malayagirigipfel bis zu 1187 m ü. M. sich erheben, verwalteten sie nicht
nur jahrzehntelang selbständig ihre kleinen Staaten, deren Areal bis zu 120 qkm heruntersinkt, sondern in einzelnen derselben
erhielt sich selbst die Unsitte, den GötternMenschen zu opfern, noch bis 1836. Jetzt sind die Radschas
zu gefügigen Verwaltungsbeamten der Engländer geworden.