1) russ. Damenorden, gestiftet von
Peter I. zu
Ehren seiner tapfern Gemahlin und
im Andenken an ihr mutvolles Benehmen und ihre guten Ratschläge bei den
Kämpfen von 1711 am
Pruth. Er legte ihr denselben an
und bestimmte ihn anfangs
nur für sie.
Katharina und ihre Nachfolger verliehen ihn aber auch andern, und dieStatuten
nennen eine Großmeisterin, sämtliche Prinzessinnen des kaiserlichen
Hauses, 12 andre
Damen desGroßenKreuzes und 94 Ritterdamen.
KaiserPaul I. gab dem
Orden
[* 7] neue
Statuten und teilte ihn in
Großkreuze und Kleinkreuze. Das
Großkreuz wird an rotem
Band
[* 8] mit silberner
Kante von rechts nach links getragen, besteht in einem
Kreuz
[* 9] von
Diamanten mit breiten
Flügeln, in dessen ovalem Mittelavers die heil.
Katharina ein
Kreuz hält, auf welchem die
Buchstaben D. S. F. R. (Domine salvum
fac regem) stehen. Der
Revers zeigt ein
Nest junger
Adler
[* 10] auf einem
Turm,
[* 11] an dessen
Fuß zwei alte
Adler mit derInschrift:
»Aequat munia comparis«. Auf dem roten
Bande des
Ordens stehen die
Worte: »Für
Liebe und Vaterland« in
Silber gestickt. Der auf
der linken Seite zu tragende
Stern ist in
Silber mit einer
Krone in rotem
Feld, umgeben von der
Ordensdevise. Das Ordenszeichen
der zweiten
Klasse ist kleiner, mit inGold
[* 12] und
Brillanten abwechselnden
Flügeln und wird an einer
Schleife
an der linken
Brust getragen. Ordenstag ist der 25. November. - 2) Engl.Orden, gestiftet von der
KöniginViktoria im Juni 1879 für Krankenwärterinnen
in Hospitälern, die sich durch gute Aufführung, Pflichttreue und Geschicklichkeit in der Belehrung andrer auszeichnen.
Das Katharinenhospital in
London
[* 13] gab
Anlaß und
Namen für die
Stiftung. Die Dekorierten, welche fortan St.
Catherine's nurses heißen, erhalten jährlich 50 Pfd. Sterl. außer ihrem
Gehalt. Die
Dekoration besteht in einem am linken
Arm zu tragenden
Armband, auf dem ein weiß emailliertes, spitz zulaufendes
Oval
[* 14] mit breitem hellgrünen
Rand und den goldenen
Buchstaben St. C. in erhabener
Schrift angebracht ist.
s. v. w.
Reinigung, insbesondere diejenige, welche
Aristoteles im 6.
Kapitel seiner
»Poetik« als
die durch Erregung von
Mitleid und
Furcht hervorgebrachte
Wirkung der
Tragödie bezeichnet. Dieselbe wird von einigen (z. B.
von
Goethe) auf den tragischen
Helden, von den meisten (und zwar mit
Recht) auf den Zuschauer bezogen.
Letzteres selbst geschieht
entweder in dem
Sinn, daß durch den Anblick der
TragödieMitleid und
Furcht (der
Affekt) im Zuschauer, oder
durch lebhafte Hervorlockung beider der Zuschauer (von dem
Affekt) gereinigt werden soll.
Als
Reinigung (Läuterung) des
Affekts enthält die Katharsis eine (im weitesten
Sinn) moralische
(Lessing), als
Reinigung (Entladung
des Zuschauers) vomAffekt aber eine medizinische Bedeutung
(Bernays).
eigentlich ein Spottname, dessen sich
H. B.
Oppenheim 1872 bediente, um die Bestrebungen derjenigen
deutschen
Professoren der
Nationalökonomie als mit dem
Sozialismus verwandt zu kennzeichnen, welche damals gegen die vorwiegend
im volkswirtschaftlichen
Kongreß vertretene freihändlerische
RichtungFront machten und im
Gegensatz zur sogen. abstrakten
Schule eine die wirklichen
Erscheinungen des Wirtschaftslebens erforschende und berücksichtigende
Realpolitik
verlangten.
Auf Anregung jener
Professoren fand im
Herbst 1872 eine Versammlung in
Eisenach
[* 22] statt, welche den zur Zeit noch bestehenden
Verein für Sozialpolitik gründete. Die Mitglieder dieses
Vereins, welcher 1876 vorübergehend mit dem volkswirtschaftlichen
Kongreß eine Art
Kartell abschloß, stehen übrigens keineswegs alle auf gleichem sozialpolitischen Standpunkt,
wie denn heute, nachdem die persönlichen Befehdungen vergessen sind, und wo Vertreter der
Wissenschaft sich sowohl an den
Sitzungen des
Vereins fürSozialpolitik als auch an denjenigen des volkswirtschaftlichen
Kongresses beteiligen, von einem ursprünglich
vorhandenen scharfen
Gegensatz zwischen beiden
Vereinen nicht mehr die
Rede sein kann.
(Kathedralkirche), die Hauptkirche einer Stadt, in welcher ein
Erzbischof oder
Bischof residiert, so genannt
von der Kathedra, dem erhöhten, für den
Bischof bestimmten Sitz;
ein in der
Glasmalerei
[* 25] verwendetes, starkes, oft farbiges Fensterglas mit rauher Oberfläche, welches
im
Mittelalter besonders zu Kirchenfenstern benutzt wurde, um das Tageslicht zu dämpfen, und auch jetzt wieder für denselben
Zweck verarbeitet wird.
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