(1842-44) eine
ReiheSatiren gegen den litterarischen
Geschmack der Zeit. Unter seinen größern Gedichten, die meist religiösen
Inhalts sind und mehrfach in andre
Sprachenübertragen wurden, sind besonders
»De schepping« (»Die
Schöpfung«, Utr. 1866; deutsch
von Koppelmann,Brem. 1884),
»De jaargetijden« (»Die
Jahreszeiten«,
[* 2]
Groning. 1871) u.
»Palmbladen en dichtbloemen« (Amsterd. 1884) zu nennen. Kate besitzt eine
große Herrschaft über die
Sprache,
[* 3] und unter seinen Übersetzungen von
Tasso,
Goethe u. a. finden sich vorzügliche
Arbeiten.
Auch eine Anzahl geschätzter wissenschaftlich-theologischer Werke sowie
»Italië; reisherinneringen« (Arnh. 1857) und »Niuwe
bladen uit het dagboek der reisherinneringen« (das. 1860-62) gab er
heraus. Seine »Kompleete dichtwerken« erschienen in acht
Bänden (Arnh. 1867).
2)
Herman ten, holländ.
Maler, geb. im
Haag,
[* 4] machte seine
Studien bei Cornelis
Kruseman in
Amsterdam
[* 5] und vervollkommte
dann seine koloristische
Technik durch einen einjährigen Aufenthalt in
Paris.
[* 6] 1849 kehrte er nach
Amsterdam zurück und war
eine Zeitlang hier thätig, bis er nach dem
Haag übersiedelte. Er schöpft seine
Stoffe teils aus dem 17. Jahrh.,
wobei er in der Wiedergabe der
Kostüme
[* 7] ein glänzendes, fattes
Kolorit entfaltet, teils aus dem holländischen Volksleben.
zur erstern: die calvinistischen Gefangenen unter
Ludwig XIV.,
der Werber, die Degenspitze, die Pinselspitze, der
Sieger und der Besiegte (Aquarell), die
Wache (Aquarell), die
Bürgergarde.
Kate hat sich besonders van der Helft zum Vorbild genommen,
dem er sowohl in der Lebensfülle als in dem
Reichtum des
Kolorits nacheifert. Er hat auch tüchtige
Porträte,
[* 9] unter andern das des
Königs von
Holland, gemalt.
(Katechetes,Katechistes, griech.), in der ersten Zeit der christlichen
Kirche derjenige, welcher den
Katechumenen
(s. d.) den
Unterricht zu erteilen hatte.
(griech.),Lehre
[* 10] von der
Kunst des mündlichen
Unterrichts, neuerdings insbesondere vom
religiösen
Unterricht in fragender Form (erotematischer oder dialogischer
Unterricht) gebraucht. Aus dem kirchlichen
Altertum
besitzen wir von hierher gehöriger Litteratur eigentlich nur die katechetischen und mystagogischen Lehrvorträge des
Cyrillus
von
Jerusalem
[* 11] (s. d.) und
AugustinsSchrift
»De catechizandis rudibus«, welche übrigens durchaus nur erwachsene
Katechumenen im
Auge
[* 12] haben.
Religiöser Jugendunterricht dagegen stellte sich keineswegs etwa sofort mit Einführung der Kindertaufe ein, vielmehr begegnen
wir erst in den spätern
Zeiten des
MittelaltersAnweisungen zur geschickten Handhabung der Kinderbeichte, wie überhaupt die
Pädagogie des
Beichtstuhls den mangelnden religiösen Jugendunterricht ersetzen mußte.
Diesen ließen sich
fast nur
Sekten, wie
Waldenser und
Hussiten, oder die
Brüderschaft des
gemeinsamen
Lebens angelegen sein.
Das
Zeitalter der
Reformation war zwar reich an Katechismen, aber die
Versuche, eine zusammenhängende und methodisch begründete
Katechetik zu geben, gehören der sogen. pietistischen
Schule an, in welcher es auch
Sitte wurde, neben demKatechismus
Bibeltexte katechetisch zu behandeln. Seit
Mosheim wurde die Katechetik fleißig bearbeitet und zwar zunächst im
Sinn der sogen. religiösen
Aufklärung. Man glaubte in den Unterredungen des
Sokrates mit seinen jungen
Freunden ein klassisches Vorbild der wahren katechetischen
Methode zu besitzen, und seither gehört wenigstens das fragweise
Verfahren, das Lehrgespräch, zu den
herkömmlichen Anforderungen, die an den populären Religionsunterricht in
Kirche und
Schule gestellt werden. Darüber hinaus
noch ging freilich die eigentliche
Sokratik, welche vom
Katecheten verlangte, daß er durch geschickte
Fragen geradezu alle
Erkenntnisse aus dem Befragten hervorlocken sollte. Als berühmte
Meister dieser sokratischen Katechetik galten ihrer Zeit J. F.
Chr.
^[JohannFriedrichChristoph]
Gräffe in
Göttingen
[* 13] (1754-1816; »Die
Sokratik«, 3. Aufl. 1798; »Lehrbuch der Katechetik«, 2. Aufl.
1805) und
Dinter (s. d.).
Pestalozzi bekämpfte die
Einseitigkeit der
Sokratiker, indem er hervorhob, daß man den
Kindern vor
allem etwas geben müsse und zwar in der dem kindlichen Fassungsvermögen angemessenen Gestalt wirklicher
Anschauung, ehe man an die begriffliche Verarbeitung ginge. Aus dem Streit hat sich heutzutage im ganzen ein erfreuliches
Einverständnis über die kombinierte
Methode der Katechetik entwickelt.
(Katechusäure,Tanningensäure) C19H18O8 findet sich im
Katechu,
Gambir, im Waldmeisterkraut, bildet feine, weiße, seidenglänzende
Kristalle,
[* 14] löst sich
schwer in kaltem, leicht in
heißem
Wasser, in
Alkohol und
Äther, schmeckt etwas bitter adstringierend, schmilzt bei 127°, zersetzt sich leicht bei höherer
Temperatur;
die wässerige
Lösung färbt sich beim
Kochen an der
Luft braun und fällt dann
Leim. Es reagiert
sauer, zersetzt aber nicht die kohlensauren
Alkalien und bildet mit
Basen keine konstanten
Verbindungen.
(griech.), im allgemeinen ein in
Fragen und Antworten abgefaßtes Lehrbuch für Anfänger, insbesondere
dasjenige
Buch, worin die Anfangsgründe der christlichen
Religion, namentlich die
Zehn Gebote, das apostolische
Symbolum und das
Vaterunser, für das
Volk in
Fragen und Antworten erklärt werden. Doch kann auf kirchlichem
Boden diese Form
keineswegs als ursprüngliches und begriffbestimmendes Merkmal gelten. Die ältesten deutschen Katechismen, darunter besonders
der von demWeißenburgerMönchOtfried (Mitte des 9. Jahrh.) verfaßte eine geschichtliche Bedeutung gewonnen
hat, erklären bloß
Vaterunser,
Symbol und ähnliche im allgemeinen Kirchengebrauch befindliche
Stücke. Nachdem
Luther schon 1520 seine
kleine
Schrift »Eine kurze Form der
Zehn Gebote, des
Glaubens und
Vaterunsers« herausgegeben hatte und, von ihm angeregt, verschiedene
reformatorische Theologen, besonders
JohannBrenz, Katechismen geschrieben hatten, hat
Luther von der großen
in Kursachsen gehaltenen
Kirchenvisitation Veranlassung genommen, 1529 seine beiden Katechismen, den sogen. größern
und
¶
mehr
kleinern, in Druck zu geben. Der kleinere ist für das Volk, der größere hingegen für die Lehrer bestimmt, und namentlich
ersterer ist unzählige Male aufgelegt und in fremde Sprachen übersetzt worden. Er zerfällt jetzt in die sechs Hauptstücke:
die Zehn Gebote, die drei Artikel des christlichen Glaubens, das Vaterunser, die Taufe, das Amt der Schlüssel
(erst nach Luther zum Teil aus einigen von ihm herrührenden Elementen gebildet), das Abendmahl, und in einen Anhang, der mehrere
Gebete, die Haustafel und Fragstücke für Kommunikanten enthält.
In der reformierten Kirche erschienen viele Katechismen, so zu St. Gallen 1527, zu Basel
[* 16] von Öcolampadius 1526,
in Zürich
[* 17] von LeoJudä 1534, zu Genf
[* 18] 1537 (französisch) und 1538 (lateinisch) von Calvin, in Zürich
von Bullinger 1555 etc. und endlich der sogen.
Heidelberger Katechismus (s. d.). Neben diesem erfreute sich in der
reformierten Kirche wenigstens früher eines großen Ansehens der (zweite) Genfer Katechismus, von Calvin 1542 französisch, 1545 lateinisch
herausgegeben, von mehreren Generalsynoden der Reformierten in Frankreich als symbolisches Buch betrachtet und in der französischen
Schweiz
[* 19] als öffentliches Lehrbuch eingeführt.
In der englischen Episkopalkirche wird ein ganz kurzer Katechismus, der sogen. Church-Catechism von 1553 und 1572, gebraucht. In der
presbyterianischen Kirche in England hat der Assembly-Catechism, auf Antrag der Synode zu Westminster 1643 abgefaßt,
symbolisches Ansehen erlangt. Die evangelische Brüdergemeinde gebraucht fast ausschließlich das in kurzen Sätzen mit Bibelstellen
abgefaßte Büchlein »Der Hauptinhalt der Lehre Jesu Christi« (Barby) 1778). Die Socinianer erkennen den Catechismus Racoviensis
als symbolisches Buch an, der auf einer von Faustus Socinus herrührenden Grundlage von Valentin Schmalzius
und Hieronymus Moskorzowski ausgearbeitet wurde und in größerer und kleinerer Gestalt 1605, ursprünglich in polnischer
Sprache, später auch in deutscher und in lateinischer Sprache, erschien.
Die Quäker erhielten 1660 einen in Form eines Gesprächs zwischen Vater und Sohn und angeblich von ihrem StifterGeorgFox geschriebenen
Katechismus und sodann 1673 einen von RobertBarclay (s. d.) verfaßten Katechismus, welcher aus lauter biblischen
Stellen zusammengesetzt ist. In der katholischen Kirche genießt symbolisches Ansehen: »Catechismus Romanus ad parochos, ex decreto
concilii Tridentini et Pii V. Pontificis maximi jussu editus et promulgatus«, welcher zuerst zu Rom
[* 20] 1566 erschien, den ErzbischofLeonMarino, den Bischof Egidio Foscarari und den Portugiesen Fr. Fureiro zu Verfassern hat und in vier Abschnitte
zerfällt: apostolisches Symbolum, Sakramente, Dekalog und Gebet.
Verbreiteter waren jedoch die beiden auf Befehl des KaisersFerdinand I. von dem JesuitenPetrusCanisius (s. d.) verfaßten Katechismen,
von denen der größere zuerst 1554 unter dem Titel: »Summa doctrinae et institutionis christianae« erschien,
der kleine von 1566 aber in alle Sprachen übersetzt, in den meisten Schulen eingeführt, mehr als 400mal aufgelegt, endlich
aber nach Aufhebung des Jesuitenordens von dem Katechismus des AbtesFelbiger verdrängt wurde. Einen Neudruck von 14 der ältesten
deutschen Katechismen enthält Moufangs »Katholische Katechismen des 16. Jahrhunderts« (Mainz
[* 21] 1881). In der
griechischen Kirche ließ nach dem sogen. größern Katechismus, Orthodoxa Confessio genannt, 1643 von den Patriarchen zu Konstantinopel,
[* 22] Alexandria, Antiochia und Jerusalem mit kanonischem Ansehen begabt, Peter d. Gr. 1723
einen »Kleinen Katechismus« ausarbeiten. Eine Revision
fand 1832 durch den MetropolitenPhilaret von Moskau
[* 23] fast unter den Augen des KaisersNikolaus I. statt, worauf 1866 der
jetzt gebrauchte Katechismus (le catéchisme détaillé) zu Moskau erschien.