vorn; sobald er aber wieder in die senkrechte
Lage gekommen ist, schlägt sein unteres Ende an ein
Polster an, wodurch die
Bewegung plötzlich gehemmt und die
Steine aus der
Schleuder
[* 2] geworfen werden. Der verbreitetste
Name für dieses
Geschütz war
Onager (»Waldesel«).
(Katarrhakt, griech.),
Wasserfall, besonders großer
Flüsse,
[* 3] wie des
Nils und
Ganges, des
Niagara in
Nordamerika
[* 4] etc. In der
Technik heißt Katarakt eine Vorrichtung bei gewissen
Dampfmaschinen
[* 5] mit Klinkensteuerung, durch welche die Dampfwirkung
oder die Leistung derMaschine
[* 6] geregelt wird, so daß der Dampfverbrauch und damit auch der Brennmaterialverbrauch
genau nach der zu verrichtenden
Arbeit zu- oder abnimmt, indem mit demselben die Zahl der
Hübe bei gleicher Einheitsleistung
eingestellt werden kann.
Insbesondere sind die Wasserhaltungsmaschinen der
Bergwerke mit Katarakten ausgestattet, um ihre
Förderung mit den wechselnden
Wasserzuflüssen in Übereinstimmung zu bringen. Hier besteht der Katarakt aus einer kleinen Wasserpumpe,
deren
Kolben von der Hauptmaschine beim Niedergang mitgenommen wird, wobei er
Wasser in seinen
Cylinder saugt. Der Kataraktkolben
ist aber beschwert und sucht das
Wasser durch ein stellbares
Ventil
[* 7] auszudrücken, wobei er sinkt und bei der tiefsten
Lage ein
Gestänge mitnimmt, welches die neue Dampfeinströmung in die Hauptmaschine öffnet.
Indem nun der Wasseraustritt aus dem Katarakt, durch das stellbare
Ventil geregelt, schneller oder langsamer erfolgt, dauert die
Pause zwischen einem zum andern
Hub kürzer oder länger. Eine Dampfmaschinensteuerung, welche in dieser
Weise von einem Katarakt abhängig
gemacht ist, heißt Kataraktsteuerung, die
Maschine selbst Kataraktmaschine. Übrigens ist der für den
beschriebenen
Apparat ganz unpassende
Name von einer ältern, gleichem
Zweck dienenden Vorrichtung hergenommen; diese bestand
in einem
Gefäß,
[* 8] welches durch einen nach
Bedarf langsamern oder schnellern Wasserzufluß gefüllt wurde und, vollgelaufen,
jedesmal umkippte, um dabei die
Steuerung der
Dampfmaschine
[* 9] auf Einlaß zu stellen.
im allgemeinen diejenigen
Entzündungen der verschiedenen
Schleimhäute des
Körpers, welche mit
Absonderung von
Schleim und
Eiter
auf der freien Schleimhautfläche einhergehen.
Anatomisch gibt sich der Katarrh zu erkennen durch Rötung (Blutüberfüllung) und
Schwellung der Schleimhaut, welche mehr oder weniger durchfeuchtet erscheint, und deren Oberfläche mit
einer
Lage grauen, trüben oder glasigen
Schleims, unter Umständen mit
Eiter überzogen ist. Es findet dabei eine beschleunigte
und massenhafte Abstoßung der Epithelzellen der Schleimhaut statt, welche sich mit dem
Schleim, dem überreichlich gebildeten
Absonderungsprodukt der Schleimhaut und ihrer
Drüsen, vermischen.
Unter Umständen erscheint der
Schleim sehr verdünnt, wässerig durch reichliche Beimengung des aus den
Blutgefäßen der
kranken Schleimhaut stammenden
Serums. Die
Ursachen sind
Reize vielerlei Art, namentlich oft
Erkältung bei scharfen
Ostwinden,
Berührung mit reizenden
Dämpfen, Jodgebrauch und sehr oft die Anwesenheit von krankheitserregenden
Bakterien. Der Katarrh verläuft
bald akut, bald chronisch. Der chronische Katarrh geht zwar auch mit mehr oder minder reichlicher
Produktion eines oft
sehr zähen
und glasigen
Schleims einher, aber die Schleimhaut erscheint dabei gewöhnlich nicht gerötet, sondern eher schiefergrau gefärbt.
HöhereGrade von Katarrh, namentlich von Magendarm- und
Bronchialkatarrh, treten unter Fieberbewegungen ein
(Katarrhfieber,
Febris catarrhalis). Am
Tag ist der Kranke müde, zerschlagen und mehr zu
Frost geneigt; gegen
Abend kommt trockne
Hitze, die von leichten Frostschauern unterbrochen ist.
TrittSchweiß danach ein, so folgt oft große Erleichterung. Der
Appetit
fehlt meist ganz, da auch
Geschmack und
Geruch gestört sind; der Stuhlgang ist oft verstopft. Der
Kopf ist
eingenommen, die
Augen sind oft angegriffen.
Ein lästiges
Gefühl von
Kitzel und
Wundsein nebst
Hitze und Trockenheit ist im
Rachen, im
Kehlkopf
[* 11] und in der
Luftröhre vorhanden.
Der
Husten ist trocken, schmerzhaft, nachts besonders heftig in verschieden lange dauernden Anfällen;
jeder etwas kältere Luftzug ruft ihn hervor. Der
Auswurf ist anfangs dünnschleimig, schaumig, wird aber unter
Nachlaß aller
Symptome nach mehreren
Tagen allmählich etwas fester und reichlicher, bis er zuletzt ganz dick, eiterähnlich wird (sputa
cocta).
Was die Behandlung der gewöhnlichen leichtern
Fälle von Katarrh anbetrifft, so ist warmer schleimiger
Thee von
Altheewurzel,
Leinsamen, Wollkrautblume etc. ein beliebtes und brauchbares
Hausmittel. Zeigen sich die ersten
Symptome eines
Katarrhs, so kann man durch ein warmes
Bad von
[* 12] 30°
R., ein
Dampfbad, einige
Gläser heißen
Punsches oder
Grogs dem
Ausbruch desselben
zuvorkommen und die Erkrankung gleichsam abschneiden. Besonders zu beachten ist die Einatmung einer gleichmäßig
warmen und feuchten
Luft. Hautreize als ableitende
Mittel, wie
Blasenpflaster u. dgl., sind von zweifelhafter
Wirkung.
Morphium in kleinen
Dosen lindert sehr häufig die
Reizbarkeit der
Bronchien und erleichtert den
Husten. Ein epidemischer
ist die
Influenza (s.
Grippe).
(griech.), zurückdrängendes, hemmendes, besonders blutstillendes
Mittel. ^[= # in der Arithmetik ein Wert, der zwischen andern Werten liegt. Man unterscheidet das arithmetische ...]
(griech., Katastase), in der epischen und dramatischen
Poesie der Teil der
Handlung, worin der in der
Epitasis
(s. d.) geknüpfte
Knoten sich noch fester schürzt, um dann in der
Katastrophe gelöst zu werden.
(ital. catastro, v. mittellat.
capitastrum, »Kopfsteuerliste«;
Steuerbuch, Steuerbeschreibung, Salbuch), das für direkte
Steuern, insbesondere
für
Realsteuern aufgestellte Verzeichnis der amtlich gesammelten
Thatsachen zur Feststellung der Steuersubjekte und Steuerobjekte
und der ihnen gesetzlich aufzuerlegenden Steuerschuldigkeiten, insbesondere die für die
Grund- und
Gebäudesteuer angefertigte
genaue tabellarische
Beschreibung der Steuerobjekte
(Grundkataster, Grundsteuerbuch, Grundsteuerrolle, Flurbuch), gesondert
nach
Gemarkungen, bez.
Fluren und Hauptkulturarten mit Angabe der
Größe, des
Ertrags etc.; Katasteramt,
die mit der
Führung (Evidenthaltung) der Kataster, namentlich mit der Ab- und Zuschrift der
Grundstücke und
¶
mehr
der Grundsteuer in Besitzveränderungsfällen, beauftragte Behörde; Katasterbeamter (Fortschreibungsbeamter, Katasterkontrolleur),
ein bei dieser Behörde Angestellter. Da die ältern Flurbücher nur eine sehr dürftige Unterlage für die gleichmäßige
Verteilung der Grundsteuer (s. d.) bildeten, so wurden in den meisten Staaten in neuerer Zeit umfassende Landesvermessungen
veranstaltet. Die einzelnen Parzellen wurden vermessen und kartiert, und auf Grund dieser amtlichen Unterlagen
erfolgte dann die Eintragung (Katastrierung) der steuerpflichtigen Grundstücke (Planstücke, Plannummern) nach ihrem Flächengehalt
in die Kataster der einzelnen Flurdistrikte. (Parzellen- oder Parzellarkataster, bei welchem im Gegensatz zum ältern Gutskataster
Arrondierung und Besitzesverhältnisse zunächst unberücksichtigt bleiben.) An die Vermessung schloß sich sodann die Ertragsschätzung.
Dieselbe kann direkt für jedes einzelne Grundstück erfolgen, indem entweder der durchschnittlich mögliche
Reinertrag desselben (Ertragskataster) oder der Steuerkapitalwert nach in bestimmter Zeit erzielten Kaufpreisen oder
Pachtschillingen (Wertkataster) festgestellt wird, wobei allerdings auch das eine Verfahren sich auf das andre stützen und
dasselbe ergänzen kann. Eine genaue Einschätzung ist praktisch nicht zu erzielen. Aus diesem Grund begnügt
man sich meist mit dem einfachern Verfahren, daß eine gewisse Zahl von Bonitätsklassen aufgestellt wird.
Für jede wird in einem bestimmten Schätzungsbezirk je ein Mustergrundstück ausgesucht und dessen Ertrag ermittelt. Hierauf
werden die übrigen Grundstücke je nach Beschaffenheit und Lage in die Klassen eingeschätzt. Die nach diesen
Grundsätzen ermittelten Steuerquoten werden in das Kataster mit eingetragen. Mit technischen Umwandlungen (Rodung,
Entsumpfung, Aufforstung, Meliorierung etc.), dann mit Verkehrsänderungen (Bahnbau, Wegebau) und sozialen Verschiebungen (Dichtigkeit
der Bevölkerung
[* 14] etc.) ändern sich auch die Grundlagen des Steuerkatasters. Um die Gleichmäßigkeit
der Besteuerung zu sichern, müßten deshalb von Zeit zu Zeit Berichtigungen des Katasters vorgenommen
werden; doch sind dieselben mit so viel Umständlichkeiten und Kosten verknüpft, daß man sie möglichst meidet und sich
damit begnügt, inzwischen nur gewisse Änderungen nachzutragen.
Veranlagung und Fortschreibung der Gebäudesteuer (s. d.) erfolgen gewöhnlich in besondern Katastern. Zur Kontrolle der vorgeschriebenen
Versicherung der Gebäude gegen Feuersgefahr werden zuweilen besondere Gebäudekataster (Brandkataster)
geführt. Auch für andre zur Fortführung bestimmte Verzeichnisse ist der Ausdruck Kataster gebräuchlich, so z. B. für die Genossenschaftskataster,
d. h. die Mitgliederverzeichnisse der Berufsgenossenschaften, welche im DeutschenReich zum Zweck der Unfallversicherung der Arbeiter
gebildet sind.