und
Reichtum der
Denkmäler hinter den römischen zurückstehen.
Letztere reichen bis in das 2. Jahrh. zurück und enthalten
die ältesten Zeugnisse christlicher
Kunst. Die leichte, dekorative Verzierungsweise der Wandgemälde mit den
Arabesken, dem
guten
Hirten etc. schließt sich jedoch noch ganz an die spätrömische
Malerei an, nicht minder die hier
und da mit meist rohen
Reliefs geschmückten
Sarkophage,
Lampen,
[* 2]
Gläser etc. Vor den
Christen begruben schon die römischen
Juden
ihre
Toten in Katakomben, und von ihnen nahmen auch die
Christen diese
Sitte an. Man hat bei
Rom
[* 3] vier jüdische Katakomben gefunden.
Altchristliche Katakomben im eigentlichen
Sinn kommen weder inFrankreich noch in
Deutschland
[* 4] und
Österreich
[* 5] vor.
Nur auf dem Cömeterium des heil. Eucharius bei
Trier
[* 6] hat man eine unterirdische Begräbnisstätte (hypogeum) entdeckt, und
ebenso dienten die
Grotten in der
Einsiedelei zu
Salzburg
[* 7] zu altchristlichen Begräbnisstätten. Die
Pariser Katakomben sind ursprünglich
Steinbrüche gewesen, welche schon seit römischer Zeit
Kalkstein als Baumaterial lieferten und sich unter
einem großen Teil der Stadt hinziehen.
Erst seit 1786 wurden die auf eingegangenen
Kirchhöfen ausgegrabenen Gebeine in die unterirdischen
Gänge der
Steinbrüche
geschafft, welche danach den
Namen Katakomben erhielten. Während der
Revolution wurden auch
Leichen Hingerichteter und Gestorbener
in die Katakomben geworfen. Seit 1810 wurden die Gebeine und
Schädel geordnet und an den
Wänden befestigt, auch
Kapellen aus den
Knochen
[* 8] errichtet. Das Hauptwerk über die römischen Katakomben ist
de Rossi, La
Roma
[* 9] sotterranea cristiana
(Rom 1874-79, 3. Bde.),
welches zugleich gelehrte
Erörterungen über die
Inschriften,
Skulpturen u. Gemälde, ihren
Stil und ihre Gegenstände enthält.
Außerdem vgl. Perret, Les catacombes de
Rome (Par. 1851-1856, 5 Bde.);
(griech.), gesammelte Bruchstücke oder unvollständige Überbleibsel alter
Werke, insbesondere eine seit dem 4. Jahrh.
n. Chr. bekannte Sammlung von 14 kleinern Gedichten, welche dem Vergil zugeschrieben
werden.
(griech.), in der
Metrik der Alten das
Abbrechen des
Verses vor völliger Beendigung der
rhythmischen
Reihe, wodurch allein bei gewissen Rhythmen, wie z. B. beim
Daktylus, ein Stillstehen desselben, eine
Pause, herbeigeführt
wird, wie sie das Ende des
Verses erfordert; daher
katalektischer Vers, ein (unvollständiger)
Vers, dem am Ende eine oder mehrere
Silben fehlen, imGegensatz zum akatalektischen, der vollständig ist, d. h. mit einem vollen
Metrum schließt,
während der hyperkatalektische
Vers noch eine überzählige
Silbe hat und beim brachykatalektischen die letzte
Dipodie um einen
Versfuß verkürzt ist. Vgl.
Vers.
(griech.), im allgemeinen Verzeichnis, besonders ein Verzeichnis von
Büchern,
Manuskripten, Kunstsachen,
Naturalien,
Münzen,
[* 15] überhaupt von Sammlungen wissenschaftlicher oder Kunstgegenstände. Die
Lehre von der
Anlage und Einrichtung der Bücherkataloge
bildet einen besondern Teil der
Bibliothekwissenschaft (s. d.) wie der
Bibliographie (s. d.). Es besteht jedoch ein wesentlicher
Unterschied zwischen den Anforderungen, welche an Bibliothekskataloge und welche an bibliographische
Arbeiten dieser Art zu stellen sind, ein Unterschied, der um so mehr hervorgehoben werden muß, als er nicht genügend
beachtet zu werden pflegt. Bibliothekskataloge haben rein praktischen
Zwecken, der Benutzung und des Betriebs einer
Bibliothek,
zu dienen, nicht bibliographischenInteressen. Über Handschriftenkataloge vgl.
Handschrift. Katalogisieren,
katalogieren, in ein Verzeichnis, einen Katalog bringen, danach ordnen, aufzählen.
(span. Cataluña), span.
Fürstentum, der nordöstlichste Teil der
Pyrenäischen Halbinsel, grenzt nördlich
an
Frankreich, östlich und südöstlich an das
Mittelmeer, südlich an
Valencia,
[* 16] westlich an
Aragonien, hat einen Flächeninhalt
von 32,330 qkm (587 QM.) mit einer
Bevölkerung
[* 17] von (1878) 1,749,710
Seelen und zerfällt in vier
Provinzen:
Lerida,
Gerona,
Barcelona
[* 18] und
Tarragona (Genaueres s. unter den einzelnen
Provinzen). Die jetzigen Katalonier (Catalanes) sind
nüchterne, kluge, durchaus praktische
Menschen, begabt mit
Scharfsinn, Gelehrigkeit und körperlicher wie geistiger Gewandtheit,
dazu von rastloser Thätigkeit, hohem Unternehmungsgeist und unermüdlicher
Ausdauer.
Neben diesen trefflichen
Eigenschaften, zu denen noch persönlicher
Mut, Nationalstolz, Freiheitssinn, Rechtschaffenheit u.
Mäßigkeit zu zählen sind, finden sich als Schattenseiten im katalonischen
Charakter: Jähzorn, Rachsucht, Trotz,
Neid und
namentlich
Eigennutz. Die Katalonier unterscheiden sich von den übrigen Spaniern durch ihre Auswanderungslust, die als natürliche
Folge ihres spekulativenGeistes erscheint; namentlich sind sie in fast allen Hafenstädten
Nordamerikas
vertreten.
Dem Äußern nach sind sie von mittlerer
Größe, aber kräftig, lebhaft und fröhlich. Sie zeigen eine große Vorliebe für
Prozessionen und kirchliche Feierlichkeiten, ohne bigott zu sein. Selbst die gebildeten
Stände sprechen unter sich meist den
rauhen, dem
Provençalischen verwandten katalonischen
Dialekt, das sogen.
Catalani, das sich während der
Zeiten bildete, wo Katalonien zum fränkischen
Reiche gehörte, im übrigen noch jetzt Schriftsprache ist und eine nicht unbedeutende
Litteratur besitzt (vgl. Hellferich, Raymund Lull und die Anfänge der katalonischen Litteratur,
Berl. 1859). - Katalonien war schon zur Römerzeit eine blühendeProvinz und führte den
Namen Hispania Tarraconensis.
Später wurde es von den
Alanen, um 415 von den Westgoten, 711 von den Arabern erobert. Völlig vertrieben wurden letztere
erst zu Anfang des 9. Jahrh. durch die kriegerischen Eingebornen mit
HilfeLudwigs des
Frommen von
Aquitanien. Von dieser Zeit
an bildete das von
Ludwig in 15
Grafschaften eingeteilte Land die sogen.
spanische Mark des fränkischen
Kaiserreichs. Nach
Karls des
DickenTod (888) wußten die inzwischen mächtig
¶
mehr
gewordenen Grafen von Barcelona sich unabhängig zu machen, und es entstand die Markgrafschaft Barcelona oder das »Fürstentum
Katalonien«, welches als selbständiger Staat bis zur Vereinigung mit Aragonien durch die Vermählung der Erbin dieses Landes mit RaimundBerengar IV. von Barcelona (1137) bestand. 1479 wurde Katalonien nebst Kastilien der spanischen Monarchie einverleibt.
Doch behielt es seine ursprüngliche freisinnige Verfassung und verlor dieselbe erst durch Philipp V. nach dem spanischen Erbfolgekrieg,
in welchem Katalonien zu Philipps Gegner, Karl von Österreich, gehalten hatte.