Brahmanenpriester die Herrschaft der
Könige und
Krieger vernichtet hatten, riß durch den Wegfall dieser mächtigen
Geschlechter
solche Unordnung ein, daß niemand seines
BesitzesHerr war und die
Erde in die tiefern
Regionen des Urmeers zurücksank; da
hielt sie Kasyapa mit seinem
Schenkel noch auf. Die
Erde bat ihn um Wiederherstellung des
Königtums und nannte
ihm die
Erben einiger
Krieger, welche sie noch am
Leben erhalten habe. Diese wurden nun durch Kasyapa die Stammväter der neuen mythologischen
Königsgeschlechter.
besonders aber einen Verstoß gegen die
Einheit eines vom Redner oder
Dichter gebrauchtenBildes, indem derselbe entweder den bildlichen und den eigentlichen
Ausdruck vermischt
(z. B.: »Diese
Säule des
Staats wurde geboren etc.«),
oder aus einem
Bild in ein andres verfällt (z. B.:
»Laß nicht des
NeidesZügel umnebeln deinen
Geist«). Erscheinen dergleichen logische Ungereimtheiten in der gewöhnlichen
Rede als verwerflich, so
sind Katachresen, mit Einsicht und
Geschmack angewendet, für den kühnern
Stil der
Poesie doch unentbehrlich
und hier oft von großer
Wirkung, wie unzählige
Stellen der Dichter beweisen. Katachrestisch, uneigentlich gebraucht, mißbräuchlich.
(griech.),
Gasthäuser der alten Griechen und
Römer.
[* 3] An
Orten, wo zeitweilig ein starker Fremdenverkehr stattfand,
bestanden sie schon seit alten
Zeiten.
Zahlreich wurden sie in den
Städten und an den Landstraßen, als
nach Ausbreitung der Römerherrschaft weite
Reisen von Beamten und
Privaten immer häufiger wurden und die alte
Sitte der
Gastfreundschaft
(s. d.) nicht mehr genügte.
Sie luden schon durch
Schilder, oft mit Tierbildern geschmückt, zu aller Bequemlichkeit »nach
hauptstädtischer
Weise« ein, leisteten aber nur Mäßiges.
Hauptstadt der gleichnamigen nordöstlichen Grenzprovinz des
ReichesSókoto im
Sudân, unweit des Komadugu,
einer der festesten
Orte der Gegend, mit doppelten
Wällen und 8000 Einw.
(etymologisch noch unerklärt, vielleicht griech. kata kymbas, d. h.
bei den Schluchten), unterirdische, in
Felsen gehauene Begräbnisstätten. Die Katakomben
Ägyptens (griech. Hypogeia oder Syringes)
finden sich noch erhalten an der libyschen Bergkette; die bedeutendsten sind die sogen. Königsgräber
bei
Theben. Die römischen und andern italienischen Katakomben zeigen schmale und ungleiche
Gänge
(Krypten) sowie
auch vielfach verschiedene
Niveaus, nämlich 3-5
Stockwerke übereinander.
Ihr ursprünglicher
Name ist
Coemeterium (s. d.). Je nach dem
Namen des Besitzers jenes
Grundstücks (area), worauf und unter
welchem Grabstätten angelegt wurden, hieß das abgegrenzte Cömeterium, z. B. des Prätextatus
etc. Die einzelnen
Gräber hießen locus oder loculus. Zuweilen liegen mehrere
Gräber beisammen in einer
sogen. Grabkammer (cubiculum oder crypta); häufig begegnet man einer bogenförmigen
Nische über dem
Grab (arcosolium, Bogengrab).
Die meisten
Gräber sind einfach horizontal in die
Wände der die Grabkammern verbindenden
Galerien dicht neben- und übereinander
eingehauen und mit einer Steinplatte geschlossen, die
Namen und sonstige
Inschriften aufweist.
Diese im weichen
Tuffstein (tufa litoide und granulare) angelegten unterirdischen
Gänge füllen die ganze Umgegend
Roms aus
und würden, der eine an den andern angefügt, gegen 1000 km betragen. Im 3. Jahrh. zählte
die römische Christengemeinde nach der Zahl ihrer tituli oder Pfarreien 25 oder 26 derartige
Friedhöfe
unter der
Erde, neben welchen es etwa noch 20 einzelne Grabstätten, die im Familienbesitz verblieben, gab. Jetzt kennt man 54 Katakomben, deren
einzelne
Gänge, aneinandergereiht, eine
Länge von 876 km ausmachen.
Wie bis zum 3. Jahrh. durch die Privatbesitzer der bezüglichenGrundstücke mit den
Gräbern für letztere
nach dem römischen
Gesetz Sicherheit gegeben war, so später durch die
Korporationen für
Begräbnis (collegia funeraticia),
deren Rechtsnormen die
Christenheit benutzte, um dem
Staat gegenüber bestehen zu können. Das jetzt unter der
KircheSan Sebastiano
liegende Cömeterium hieß man schon im 4. Jahrh. in catacumbas, wovon
später der
Name auf alle andern
übertragen wurde.
Alle Cömeterien liegen nach römischem
Gesetz außerhalb der Stadtmauern, nicht, wie man früher glaubte, unterhalb der Stadt;
die ältesten und wichtigsten sind diejenigen an der
Appischen Straße, das
Coemeterium Calixti und das
Coemeterium ad catacumbas,
gegenüber das des Prätextatus; an der Ardeatinischen
Straße das älteste, nämlich das der Domitilla,
und einige kleinere. Seit
Konstantin d. Gr. wurden über den berühmtesten Cömeterien
Basiliken erbaut, z. B. St.
Peter, St.
Paul, St.
Laurentius, St.
Agnes. Seit Ende des 4. Jahrh. kamen diese
Kirchhöfe außer
Gebrauch; sie wurden aus Begräbnisstätten
Kultusstätten, und seit 756 übertrugen die
Päpste die
Leichen der
Märtyrer in die
Kirchen der Stadt,
so daß die Cömeterien verlassen und erst durch einen
Zufall im Mai 1578 wieder aufgefunden wurden. Ähnliche Katakomben fanden sich
in
Neapel,
[* 8]
Syrakus,
[* 9]
Malta,
Alexandria,
Kyrene,
Spanien
[* 10] etc., die aber an
Ausdehnung
[* 11]
¶
mehr
und Reichtum der Denkmäler hinter den römischen zurückstehen. Letztere reichen bis in das 2. Jahrh. zurück und enthalten
die ältesten Zeugnisse christlicher Kunst. Die leichte, dekorative Verzierungsweise der Wandgemälde mit den Arabesken, dem
guten Hirten etc. schließt sich jedoch noch ganz an die spätrömische Malerei an, nicht minder die hier
und da mit meist rohen Reliefs geschmückten Sarkophage, Lampen,
[* 13] Gläser etc. Vor den Christen begruben schon die römischen Juden
ihre Toten in Katakomben, und von ihnen nahmen auch die Christen diese Sitte an. Man hat bei Rom
[* 14] vier jüdische Katakomben gefunden.
Altchristliche Katakomben im eigentlichen Sinn kommen weder in Frankreich noch in Deutschland
[* 15] und Österreich
[* 16] vor.
Nur auf dem Cömeterium des heil. Eucharius bei Trier
[* 17] hat man eine unterirdische Begräbnisstätte (hypogeum) entdeckt, und
ebenso dienten die Grotten in der Einsiedelei zu Salzburg
[* 18] zu altchristlichen Begräbnisstätten. Die Pariser Katakomben sind ursprünglich
Steinbrüche gewesen, welche schon seit römischer Zeit Kalkstein als Baumaterial lieferten und sich unter
einem großen Teil der Stadt hinziehen.
Erst seit 1786 wurden die auf eingegangenen Kirchhöfen ausgegrabenen Gebeine in die unterirdischen Gänge der Steinbrüche
geschafft, welche danach den Namen Katakomben erhielten. Während der Revolution wurden auch Leichen Hingerichteter und Gestorbener
in die Katakomben geworfen. Seit 1810 wurden die Gebeine und Schädel geordnet und an den Wänden befestigt, auch
Kapellen aus den Knochen
[* 19] errichtet. Das Hauptwerk über die römischen Katakomben ist de Rossi, La Roma
[* 20] sotterranea cristiana
(Rom 1874-79, 3. Bde.),
welches zugleich gelehrte Erörterungen über die Inschriften, Skulpturen u. Gemälde, ihren Stil und ihre Gegenstände enthält.
Außerdem vgl. Perret, Les catacombes de Rome (Par. 1851-1856, 5 Bde.);