Vermählt war er mit Helene, Tochter des Herzogs Wesewold von Belz. Ihm folgte sein Sohn Lezko.
3) Kasimir III., der Große, geb. 1309, Sohn des Königs Wladislaw Loketek, regierte 1333-70. Die Feindseligkeiten seiner Vorgänger
mit den Deutschen Rittern beendete er 1343 durch den Frieden von Kalisch, nach welchem die Ritter das Palatinat
von Kujavien und den Bezirk Dobrzyn an Polen zurückgeben mußten. Dem König von Böhmen trat Kasimir 1335 die Oberhoheit über Schlesien
ab, eroberte aber dafür Kleinrußland. Masovien machte er Polen lehnspflichtig. Sein Bemühen, die unterdrückten Volksklassen
zu heben, trug ihm von seiten des Adels den Spottnamen des Bauernkönigs ein. Er gründete mehrere Städte
ganz neu und bevölkerte sie mit deutschen Einwanderern, einige befestigte er auch.
Sein Hauptaugenmerk war aber auf die Verbesserung der Sitten gerichtet, wiewohl er selbst durch Vernachlässigung seiner Gemahlin
Adelheid und die Unterhaltung von Nebenfrauen kein gutes Beispiel gab. Das von ihm 1368 herausgegebene Gesetzbuch
war das erste geschriebene, das Polen besaß. Auch Industrie und die Wissenschaften beförderte Kasimir, versuchte sogar mit einigem
Erfolg die Künste in Polen einzuführen, gründete 1364 die Universität Krakau und stiftete Schulen und Hospitäler. Der polnische
Geschichtsschreiber Dlugosz sagt von ihm, er habe Polen von Holz überkommen und es von Stein hinterlassen.
Er starb 5. Nov. 1370. Mit ihm erlosch der Piastenstamm in Polen, und die Regierung fiel an seinen Schwestersohn, Ludwig d. Gr.
von Ungarn.
4) Kasimir IV. Andreas, zweiter Sohn des Königs Wladislaw Jagello, geb. 1427, war seit 1440 Herzog von Litauen und wurde 1444, als
sein Bruder Wladislaw III. nach der Schlacht von Varna vermißt wurde, an dessen Statt zum König von Polen
gewählt, nahm aber erst 1447 die Krone an. Durch seine Bemühungen, Litauen auf Kosten Polens zu vergrößern und dasselbe für
den Fall, daß sein Mannesstamm erlöschen sollte, von Polen unabhängig zu machen, durch seine Streitigkeiten
mit dem Erzbischof von Krakau und seine Weigerung, die ihm vorgelegte Kapitulation zu unterzeichnen, machte sich Kasimir den Polen
verhaßt.
Den Herzog von Teschen zwang er, sein ganzes Land an Polen abzutreten. In dem Thorner Frieden (1466) mußten ihm die Ordensritter
nach fast 20jährigem Krieg Westpreußen überlassen und Ostpreußen als polnisches Lehen anerkennen. Durch
seine Bemühungen ward sein Sohn Wladislaw zum König von Böhmen gewählt, aber erst lange Kriege konnten dessen Thron befestigen.
Auf dem von Kasimir 1468 nach Piotrkowo berufenen Reichstag entstand die nachherige polnische Reichsverfassung. Eben mit einem Kriege
gegen die Russen beschäftigt, starb Kasimir 1492 in Troki. Vermählt war er mit Elisabeth, Tochter des Kaisers
Albrecht II. Ihm folgte sein Sohn Johann Albert.
5) Johann Kasimir, Herzog zu Sachsen, s. Johann 34).
(ital., »kleines Haus, Landhaus«),
jetzt in ganz Europa allgemein gewordener Name geschlossener Gesellschaften
und deren Versammlungslokal. Nach einigen soll der Name von den kleinen Zimmern (casini) über den Kaffeehäusern
des Markusplatzes in Venedig herrühren, in welchen ehedem die Nobili, frei vom Standeszwang, Gesellschaft zu empfangen und
zu bewirten pflegten. Die wahrscheinlich allein richtige Ableitung ist aber die von den geselligen Versammlungen in den Landhäusern,
welche bei den Italienern aus klimatischen Gründen viel älter sind als die Villen und Sommerwohnungen
im Norden. Im
Venezianischen und in Welsch-Österreich versteht man unter ein Bordell.
alter Name eines 1620 m hohen Kalkgebirges im nördlichen Syrien, südlich der Orontesmündung. An seinem Fuß
stand ein berühmter Tempel des Zeus, wo im August ein Fest gefeiert wurde.
Jetzt Dschebel Akrad (»kahles
Gebirge«).
(ital. Cascata), Wasserfall und zwar ein kleiner, mehr durch malerische Schönheit als durch Wassermenge sich
auszeichnender, daher besonders auch ein künstlicher, während ein großer Wasserfall Katarakt (s. d.) genannt wird;
in der
Lustfeuerwerkerei ein Kunstfeuer, bei welchem sich unterhalb eines aufrecht stehenden starken Branders
mehrere horizontal liegende Brander untereinander befinden, welche dann, gleichzeitig angezündet, gleichsam einen feurigen
Wasserfall bilden.
(Cascade Range), nördliche Fortsetzung der Sierra Nevada Kaliforniens, erstreckt sich von der Nordgrenze
dieses Landes bis tief ins Britische Amerika hinein, bildet den Westrand des Kordillerenplateaus (s. Vereinigte Staaten) und
trennt, südlich vom 49. Breitengrad, das unfruchtbare Innere von dem regenreichen Küstengebiet. Granit
herrscht im K. vor, und auf seinen breiten Rücken erheben sich großartige Andesitkegel bis hoch über die Waldregion hinauf.
Dichte Waldungen aus Nadelholz bedecken den regenreichen Osthang; lichtere Waldungen (Pinus ponderosa) den Westhang. Vom Columbiastrom
und dem Fraser wird das Gebirge mit Wasserfällen durchbrochen (daher der Name). Die höchsten Gipfel sind
Mount Hood (3421 m), Mount Tacoma oder Rainier (4402 m), der noch Dampf ausstößt und vergletschert ist, und Mount Baker (3230 m),
ein noch thätiger Vulkan, der 1853 einen Ausbruch hatte. In Britisch-Columbia verflacht sich das Gebirge; wenn man aber
die in Alaska dicht ans Meer herantretende Kette als eine Fortsetzung desselben betrachten kann, dann erreicht es im Mount Fairweather
(4483 m) und dem Eliasberg (4563 m) seine größte Höhe.
(v. span. cascara, »Rinde«),
von Croton Eluteria Bennett, auf den Bahamainseln, kommt in den Handel in
Form von Röhren mit graugelblicher bis brauner, vom außen weißlichen Kork entblößter Außen- und bräunlicher, feinkörniger
Innenfläche, bricht kurz und uneben, riecht schwach, eigentümlich, nicht eben angenehm, schmeckt bitter aromatisch, enthält
wenig ätherisches Öl, einen Bitterstoff, Kaskarillin C12H18O4 , und Harz. Kaskarillrinde kam um die Mitte
des 17. Jahrh. als China nova nach Europa, wurde bald auch zum Aromatisieren des Tabaks und in der Mitte
des vorigen Jahrhunderts als bitteres Stomachikum und Tonikum benutzt.
Sie ist ein gut bewährtes Mittel bei torpider Verdauungsschwäche, wird aber auch zu Räucherpulvern und Tabakbeizen benutzt.
Die Abstammung wurde erst 1860 durch Bennett festgestellt. Mit der Kaskarillrinde darf nicht verwechselt werden die
Kopalchirinde, welche von Croton niveum Jacq., einem Strauch in Mexiko, Westindien, Zentralamerika und dem nördlichsten Südamerika,
stammt und 1817 zuerst als Cascarilla de Trinidad oder de Cuba nach Hamburg kam. Sie bildet viel größere Stücke und schmeckt
etwas schwächer als Kaskarillrinde.
(spr. kesskésskiä), Ort im S. des nordamerikan. Staats Illinois, am gleichnamigen Fluß (Nebenfluß des Mississippi), 1673 von
den Franzosen gegründet, der älteste Ort im »fernen Westen«.