mittlern und südlichen
Frankreich, welche noch gegenwärtig durch ihre Fabrikation bekannt sind, über die
Darstellung des
Käses bei den alten
Germanen finden sich indes keine Nachrichten. Erst von den
ZeitenKarls d. Gr. an kommt einiges
Licht
[* 2] in
die Geschichte der deutschen
Landwirtschaft. Die Käsebereitung scheint damals eine wichtige
Rolle gespielt
zu haben und sogar eifriger betrieben worden zu sein als die Butterbereitung.
GlarnerSchabzieger wird bereits im 13. Jahrh.
erwähnt.
Vgl. v.
Klenze, Handbuch der Käsereitechnik
(Brem. 1884);
(Käsestoff), ein
Eiweißkörper, welcher sich besonders in der
Milch der
Säugetiere findet.
Man erhält dieses lösliche Kaseïn, wenn man
Milch bei niederer
Temperatur verdampft, den Rückstand mit
Äther entfettet, in
Wasser
löst und durch
Alkohol fällt. Unter 50° getrocknet, ist es bernsteingelb, geruchlos, schmeckt fade und gibt mit
Wasser eine
gelbe, schleimige, leicht faulende
Lösung. Diese gerinnt nicht beim
Kochen, aber bei 125-130° und überzieht
sich beim
Kochen an der
Luft mit einer
Haut,
[* 5] die sich nach dem Wegziehen stets wieder erneuert.
[* 1]
(Casula, Casubula,Planeta), das oberste
Kleid der katholischen
Priester beim Messelesen, war anfangs ein weiter,
ärmelloser, glockenähnlicher
Mantel, der den
Priester wie ein kleines
Haus (casula) umschloß, nur mit einem
Ausschnitt für
den
Kopf, schon in frühster Zeit mit gewebten und gestickten
Streifen an den Rändern, später mit Schnürenzügen
auf den
Achseln, wodurch die Kasel über den
Armen hinaufgezogen wurde (s. die Abbildung). Erst gegen Ende des
Mittelalters machte
man an den Seiten
Ausschnitte für die
Arme.
Der
Stoff ist ein damastartiges
Gewebe,
[* 7] glatt oder auch mit vertieft liegenden
Mustern aus der
Pflanzen-
und Tierwelt. Die
Farbe der Kasel war im frühern
Mittelalter dunkelgelb oder gelblichgrün, später auch rot und dunkelviolett,
gewöhnlich ohne andersfarbiges
Muster. Außer jenen
Streifen am
Rand erhielt die Kasel seit dem 11. Jahrh. zwei goldgestickte
Streifen (aurifrisiae), die vorn und hinten je ein
Gabelkreuz (Y) bilden, also die Form des erzbischöflichen
Palliums haben, auch wohl die ornamentale Form eines
Baums mit Astwerk annehmen. Die
Knaben, welche beim
Abendmahl den Kommunikanten
das
Tuch vorhalten, tragen ebenfalls eine Kasel und heißen daher Kaselknaben.
(v. span. casa,
Haus, und matar, töten, daher die alte Bezeichnung
»Mordkeller«),
bombenfest überwölbter
Raum in Festungswerken. Stehen die Gewölbewiderlager senkrecht zur
Stirnmauer, so heißt die Kasematte Perpendikularkasematte, ist
das
Widerlager parallel der
Stirnmauer geführt, Parallelkasematte oder bei geringer
Breite
[* 17]
Galerie. Verteidigungskasematten
sind solche, deren
Stirnmauer mit
Scharten für
Geschütz- oder Gewehrverteidigung versehen ist. Bei der
Erbauung aller neuern
Festungen legt man womöglich so viele Kasematten (Hohlräume) an, daß die ganze
Besatzung darin gesichert untergebracht werden
kann. Ein großer Teil der Kasematten dient schon im
Frieden als
Kasernen (Wohnkasematten), die übrigen als
Aufbewahrungsräume. Mehrere nebeneinander
¶
mehr
liegende Kasematten heißen Kasemattenkorps oder ihrer Lage nach Kehl-, Saillant-, Flanken- etc. Kasematten.