DerenHalbbruderKarl der Einfältige wurde anfangs übergangen, dann nur in einem Teil des
Landes anerkannt,
und erst sein Sohn
Ludwig IV., der Überseeische, kam 936 in den
Besitz des
Throns. Ihm folgte 954 sein ältester Sohn,
Lothar
I., der 986 starb. Mit dessen Sohn
Ludwig V. erloschen die Karolinger 987 auch in
Frankreich.
Ludwigs IV. zweiter Sohn,
Karl,
Herzog von
Niederlothringen, ward von
Hugo Capet besiegt und starb 994 im Gefängnis.
Sein ältester Sohn,
Otto, folgte
in Niederlothringen und starb 1003; der jüngere,
Ludwig, schmachtete noch lange in französischer
Haft. Sie waren die letzten
Sprößlinge des karolingischen
Geschlechts.
von Kaplon, im Szathmárer
Komitat stammsässiges, seit dem 13. Jahrh. urkundlich hervortretendes, namentlich
seit dem 16. Jahrh. güterreiches und politisch wichtiges Adelsgeschlecht
Ungarns.
Michael der
Große schrieb
sich mit dem
PrädikatNagy-Károly, einer Schloßherrschaft bei Szathmár. Der eigentliche Begründer seiner hervorragenden
Magnatenstellung wurde
Alexander,
Graf Károlyi, geb. 1668, Zeitgenosse
FranzRákóczys II., den er zuerst als gut kaiserlicher
General
bekämpfte (1703), später aber aus gekränktem
Ehrgeiz anerkannte. Er bildete dann mit Bercsényi, Ilusvay u. a. den wichtigen
KriegsratRákóczys, ließ sich aber, als die
Sache des letztern schief stand, von dem kaiserlichen Friedensunterhändler
Pálffy für den
Ausgleich gewinnen und schloß im
Namen der
Konföderierten mit diesem den Unterwerfungstraktat von Szathmár
(1711), den
Rákóczy nicht anerkennen wollte. 1712 wurde
Alexander in den Grafenstand erhoben, 1723 Geheimrat, 1724 Mitglied
des königlichen Statthaltereirats und 1741
Feldmarschall. Er starb reich an
Gütern und
Würden,
und hinterließ tagebücherartige
Memoiren, mit einer
Autobiographie verbunden, welche von 1669 bis 1740 reichen (in magyarischer
Sprache
[* 12] hrsg. von
Szalay 1865). -
Sein Enkel,
GrafFranzAnton Károlyi, geb. zuNagy-Károly, zeichnete
sich als Oberst im Siebenjährigen
Krieg aus, ward 1787
Generalfeldzeugmeister und starb -
Graf Aloys Károlyi, geb.
ward 1852 königlicher
Kämmerer, 1858 Gesandter in
Kopenhagen,
[* 13] 1860 Gesandter und 1871
Botschafter in
Berlin,
[* 14] 1878 in
London.
[* 15]
(lat.), s.
Mohrrübe. - In der Schnupftabakfabrikation heißen Karotten die fest zusammengeschnürten
Rollen
[* 17] von ausgerippten Tabaksblättern, welche der
Gärung unterworfen werden (s.
Tabak).
[* 18]
bei den alten Thessaliern eine Art mimischen
Kriegstanzes, wobei in scherzhafter
Weise
ein
Kampf zwischen Landmann und
Räuber pantomimisch dargestellt wurde.
Die horizontale Ausdehnung der Karpathen umfaßt, je nach der angenommenen Basis, 93,000-245,000 qkm
(1700-4450 QM.). Die Breite
[* 27] beträgt an den Ausläufern nur 12, anderwärts 70-370 km. Die größte Breite fällt mit ihrer
größten Erhebung zusammen, so auf dem Meridian der Tátra, wo sie sich bis zu den Donauniederungen hinziehen,
und im siebenbürgischen Hochland. Mit den Alpen
[* 28] treffen sie an zwei Punkten, und zwar bei Preßburg und Hainburg mit dem Leithagebirge
und bei Gran
[* 29] mit dem Bakonyer Wald, zusammen; im S. begegnen sie den Verzweigungen des Balkangebirges im Engthal der Klissura.
Gegen die Nachbarländer fußen sie überall im Tiefland, von den Sudeten werden sie durch die Einsenkung
bei Oderberg getrennt, und im Innern Ungarns grenzen ihre Ausläufer an die Donautiefebene. In diesem weiten Umfang sind die
Karpathen, welche als zweites Hauptgebirge Europas die Wasserscheide zwischen der Ostsee und dem SchwarzenMeer bilden, nur ein geographischer
Begriff. In Wirklichkeit bestehen sie aus mehreren orographisch und geologisch gesonderten Gruppen, die
einerseits als fortlaufender Gebirgszug mit der höchsten Erhebung in der Mitte, anderseits aber als ausgedehntes Hochland
auftreten.
Auf große Strecken steigen sie zwar bis über die Waldgrenze, allein nirgends bis zur Hochalpenhöhe auf, und mit ihren bedeutendsten
Gipfeln in der Tátra und in Siebenbürgen erreichen sie nur 1200-2659 m. Bis zur Schneegrenze ragen nur
einige Spitzen empor, und weil an den schroffen Felswänden größere Schneemassen sich nicht halten können, überdies auch
die atmosphärischen Niederschläge gering sind, so kommen daselbst keine Gletscherbildungen vor, und bleibt der Schnee
[* 30] nur
in den Schluchten liegen. Deshalb stehen auch die Karpathen trotz der großartigen Gebirgsnatur
und trotz vieler wildpittoresker Felsthäler den Alpen weit nach.
Man findet wegen der konzentrischen Bildung vieler Gebirgsketten nur sporadisch jene bedeutenden
Längenthäler, deren Entwickelung in den Alpen die Kommunikationen so wesentlich begünstigt, und die in den östlichen
Karpathen ganz fehlen. Desto häufiger sind die Querthäler. Gegen Galizien zu sind die Karpathenthäler infolge des jähen Abfalls
der Gebirge viel kürzer als in Ungarn, wo sie sich mit ihren breiten, kultivierten Thalsohlen in die Ebene verlaufen.
Die Wasserscheide zwischen Donau, Weichsel und Dnjestr fällt in den Karpathen mit dem bogenförmigen Kamm des Sandsteingebirges
zusammen, und dieser wird nur im N. der Tátra vom Dunajec und Poprád unterbrochen. Aus dem weiten Karpathengebiet strömen
überall zahlreiche ansehnliche Gewässer den genannten drei Hauptflüssen zu, von denen die Donau alle Flüsse
[* 31] aus den ungarischen
Thälern, die Weichsel, der Dnjestr und Pruth hingegen jene aus den galizischen Thälern aufnehmen.
Die wichtigsten Thäler sind: in den eigentlichen Karpathen das Waag-, Neutra-, Gran- und Eipelthal, welche sich gegen die Donau öffnen;
Die
westlichen Karpathen sind reich an bequemen Pässen, die sich im O. und SO. seltener vorfinden. Von Natur aus fast unwegsam sind nur
das Gebiet der Hochkarpathen und der östliche Gebirgsrücken zwischen Galizien und Ungarn. Die wichtigsten Übergänge sind:
im W. die Pässe Hrozinkau (435 m), Wlara (420 m) und Lissa
[* 32] nordwestlich von
Trentschin, der Jablunkapaß
(601 m), durch den die Kaschau-OderbergerBahn von Schlesien nach Ungarn eintritt, der Jordanowpaß (802 m) im N. der Tátra und
der Durchlaß für die Tarnow-LeluchowerBahn am Poprád;
in den Ostkarpathen der Duklapaß, der Durchlaß für die Ungarisch-Galizische Bahn
an der Laborcza sowie die Pässe Uszok, Vereczke an der Latorcza und Körösmezö an der SchwarzenTheiß (1037 m);
endlich in
Siebenbürgen die Pässe Radna (959 m), Borgo Prund (1196 m), Tölgyes, Gyimes, Uz und Oitoz im Ostrand,
Bodza, Tömös oder Predeal (1028 m), Törzburg, der tiefe und lange Engpaß am Rotenturm (352 m) und Vulkan (944 m) im S. sowie
Teregova und das Eiserne Thor in der Südwestecke Siebenbürgens.
In Bezug auf den geologischen Bau der Karpathen finden sich im westlichen Teil (bis zum Hernádfluß)
mehrere zentrale Granitkerne nebst Gneis und kristallinischem Schiefergebirge, um welche sich das mesozoische Gebirge, vom
Verrucano (unterste Buntsandsteinbildung) mit seinen Konglomeraten und roten, sandigen Schiefern durch Muschelkalk, durch die
verschiedenen Glieder
[* 33] des alpinen Keuper und unter ihnen zu oberst durch die Kössener Schichten bis in
den Lias, gruppiert.
Über letzterm ist das obere Grenzgebilde des Jura mächtig erschlossen, und noch höher liegt die Kreide
[* 34] direkt dem Tithon
auf. Die Kreide ist teils untere (neokomer Sandstein, Kalk; Gault als Thon und Sand), teils obere (mächtige Hippuritenbänke nebst
Sewenkalk und darüber die Gosaubildungen). Über ihr folgen das Nummulitengebirge und der Flysch, großenteils
sandig (Karpathensandstein), den eocänen und oligocänen Tertiärgebilden angehörend, dann die jüngern Tertiärgebilde,
mehr randlich aufgelagert.
Vom Hernád bis zur Marmaros und zur Bukowina fehlen alle ältern kristallinischen Gebirge, welche erst in Siebenbürgen gleichzeitig
mit den ältern Sedimenten zu Tage treten. Das verbindende Glied
[* 35] zwischen Hernád und Marmaros bildet ein
einförmiges waldiges Sandsteingebirge aus Kreide und Nummulitengesteinen, welches sich in gleicher Einförmigkeit auch um
den ganzen Außenrand der Karpathen (Walachei bis Schlesien) erstreckt, und aus dem nur in einzelnen Klippen
[* 36] und Klippenreihen die
Kalke des Tithon (daher Klippenkalke) hervorsehen.