rationelle Behandlungsweise geschaffen und ist als der
Stifter einer neuen
Schule anzusehen.
Sein »Handbuch der mechanischen
Technologie« (Hannov. 1837-1841, 2 Bde.; 5. Aufl.,
bearbeitet vonHartig, das. 1875-76) ist epochemachend und das Vorbild für viele andre Werke gewesen. Von
seinen übrigen
Arbeiten sind, außer vielen Beiträgen zur »Technologischen
Encyklopädie« von
Prechtl,
zu welcher er fünf Supplementbände lieferte, zu
Hülßes »Maschinenencyklopädie«,
Ersch und
Grubers
»Encyklopädie« und technischen
Zeitschriften, zu erwähnen:
»Grundriß der
Chemie«
(Wien
[* 2] 1822);
Ein Bändchen »Gedichte« erschien nach seinem
Tod (Hannov. 1880). 1834-57 redigierte
er die »Mitteilungen des Hannöverschen Gewerbevereins« und mit
Volz 1844-46 die »Polytechnischen Mitteilungen«.
Vgl.
»Karl ein Lebensbild«, nach seinen hinterlassenen
»Erinnerungen« (Hannov. 1880).
auf welches der
Name
oft beschränkt wird, ins
Meer fällt. Es steigt zu 570 m
Höhe an. Die zahlreichen
Klüfte und
Höhlen machten das
Gebirge im
Altertum zum Wohnort der
Propheten, später der
Einsiedler und
Mönche; namentlich war es der Schauplatz der
Wunder des
Elias,
der auf dem Gipfel des
Bergs mit den Baalspriestern stritt. Der
Orden
[* 7] der
Karmeliter (s. d.) hat daselbst
sein Stammkloster, das durch den Sammelfleiß eines bei der Zerstörung desselben 1821 übriggebliebenen
Mönchs wiederhergestellt
wurde und Reisenden gastfreie
Aufnahme gewährt. Es liegt auf dem
Vorgebirge Karmel, 180 m ü. M.
Von den
Sarazenen aus
Palästina vertrieben, ließen sie sich 1238 zuerst in
Cypern,
[* 9] dann im westlichen und südlichen
Europa
[* 10] nieder, hielten 1245 ihr erstes Generalkapitel zu Aylesford in
England und erlangten 1247 von
Innocenz IV. eine mildere
Regel und die Privilegien der Bettelorden. Seitdem ließen sie mehr und mehr von der ursprünglichen Strenge
ab und erhielten 1431 vom
PapstEugen IV. noch größere
Freiheiten, bis sich unterPius II. die
Konventualen oder beschuhten Karmeliter, welche
von diesen Milderungen
Gebrauch machten, von den bei der ersten Strenge beharrenden
Observanten oder
Barfüßer-Karmelitern
trennten.
Später zerfiel der
Orden in viele selbständige
Kongregationen mit eignen
Regeln, z. B. die
Kongregation von
Mantua,
[* 11] den Tertiarierorden
u. a. Auch hatte er das
Amt, die
SantaCasa in
Loreto (s. d.) zu bewachen. Die
Tracht der Karmeliter bestand ursprünglich
in einer braunen oder dunkelgrauen
Kutte und einem weißen, schwarz und braun quergestreiften
Mantel, zur Andeutung der auf
dem
Mantel des heil.
Elias entstandenen
Brandflecke, wozu in der
Folge das graue
Skapulier
[* 12] kam.
Später ward in mehreren
Klöstern der
Konventualen die schwarze
Farbe herrschend, während die
Observanten die dunkelgraue beibehielten. Auch
trug man breitkrempige weiße
Hüte mit schwarzem
Futter. Während des Klostersturms in
Frankreich 1880 mußten 176 Karmeliter das Land
verlassen. Die Karmeliterinnen wurden 1452 von dem Karmelitergeneral
JohannBaptist Soreth und zwar nach der ursprünglichen
Ordensregel gestiftet.
(Karmeliterwasser,Melissenwasser,
Spiritus
[* 13] melissae compositus, franz.
Eau de mélisse des carmes,
Eau
des carmes), altes, vom Karmeliterkloster in
Nürnberg
[* 14] eingeführtes Riechmittel, besteht aus einem farblosen Destillat (200
Teile) von 150 Teilen
Spiritus und 200 Teilen
Wasser über 14 Teile Melisse, 12 Teile Zitronenschale, 6 Teile
Koriander, 6 Teile
Muskatnuß, 3 Teile
Zimtkassie und 3 Teile
Gewürznelken.
roter, aus der
Kochenille dargestellter
Farbstoff, zu dessen Gewinnung man
Kochenille mit Regenwasser anhaltend
kocht und die klare
Flüssigkeit in flachen Porzellangefäßen an der
Luft stehen läßt, bis sich der
Karmin abgeschieden hat. Nach
Entfernung dieser besten
Sorte (3-4 Proz.) scheidet sich bei weiterm Stehen noch etwa halb so viel
geringerer Karmin ab. Die Abscheidung des Karmins wird durch Zusatz von
Salzsäure,
Kleesalz,
Weinstein,
Zinnsalz, Alaun
[* 16] etc. begünstigt, doch müssen alle diese Materialien durchaus eisenfrei sein.
Die
Schönheit des Karmins soll durch Einwirkung von Sonnenlicht bei der Fabrikation gehoben werden. Die
Ausscheidung des Karmins
beruht auf einer
Zersetzung des Kochenillefarbstoffs
(Karminsäure) in Karminrot und
Zucker,
[* 17] doch verbindet sich das in
Wasser
lösliche Karminrot wahrscheinlich mit einer tierischen harzigen
Substanz und wird dadurch unlöslich.
Die Karmine des
Handels zeigen verschiedene
Nüancen, von denen die hochrote am beliebtesten ist.
Leichte Einwirkung von
Ammoniak
macht ihn violett. Karmin ist geruch- und geschmacklos, löst sich in
Ammoniak und dient als
Wasser- und
Ölfarbe, zum
Färben von
Papier,
Zucker etc., auch als
Schminke. Seine
Farbe leidet durch
Seife, alkalische
Flüssigkeiten und
Licht.
[* 18] Die
Lösung von in
Ammoniak bildet den flüssigen Karmin. Der gebrannte Karmin wird durch vorsichtiges Erhitzen geringer
Mengen Karmins
als dunkel purpurrotes bis violettes
Pulver erhalten und ist sehr beständig. Karminviolett wird aus einer Kochenilleabkochung
durch Bleizuckerlösung, welche mit
Essig angesäuert
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