Schiffsmakler Kargador genannt. Das deutsche
Handelsgesetzbuch bestimmt Art. 825, daß der
Schade, der durch das Verschulden
des Kargadeurs (in dieser seiner
Eigenschaft) entsteht, bei
Versicherung von
Gütern oder imaginärem
Gewinn dem Versicherer
nicht zur
Last fällt. Übrigens sendet man jetzt nur noch dann Kargadeure aus, wenn man neue Absatzgebiete zu
erschließen sucht.
Kreisstadt im russ.
GouvernementOlonez, an der
Onega, früher
Residenz eigner
Fürsten, hat 19
Kirchen, ein Nonnenkloster,
bedeutende Pelzfabrikation (besonders werden Eichhörnchenfelle verarbeitet) und (1881) 2448 Einw.
Der
Kreis
[* 2] ist von großen Waldungen und einer
Masse von
Seen bedeckt, daher wenig bevölkert.
Von
Körper waren die Kariben groß und stark, daher auch A. v.
Humboldt ihre Abstammung aus
Nordamerika,
[* 8] die
sie selbst behaupteten, annimmt. Zur Zeit des
Kolumbus verstanden sie, Baumwollzeuge zu weben und rot zu färben, und waren
geschickte Seefahrer und
Händler. Sie verehrten ein höheres
Wesen, daneben einen vom
Himmel
[* 9] gekommenen Stammvater, lebten
in
Polygamie und machten sich durch
Menschenfresserei gefürchtet. Das
WortKannibalen wird von Kariben abgeleitet.
Die
Frauen einiger
Stämme sprechen eine von der der
Männer verschiedene
Sprache,
[* 10] wohl die von Völkern, welche bis auf die
Frauen von den Kariben vernichtet wurden.
Meer, ein amerikan.
Mittelmeer, liegt zwischen den
Antillen, die es vom Atlantischen
Ozean trennen, und der
festländischen
Küste von
Mittel- undSüdamerika,
[* 12] und steht durch die 120 km breite Yucatanstraße mit
dem
Golf von
Mexiko
[* 13] in
Verbindung. Die Äquatorialströmung tritt zwischen
Trinidad und
Grenada und in geringerm
Grad auch durch
die Windwardpassage, zwischen
Cuba und
Haïti, in das Karibische Meer ein und durch die Yucatanstraße aus demselben aus.
Diese Strömung, verbunden mit dem acht
Monate hindurch stetig wehenden Nordostpassat, erleichtert die
Verbindung zwischen den einzelnen
Inseln und dem
Festland. Nur während der
Regenzeit (Juli bis
Oktober) wehen
Winde
[* 14] aus W. und
SW., und es entstehen dann, im
O. der
KleinenAntillen, jene gefürchteten westindischen
Orkane.
Seinen Tiefenverhältnissen nach
besteht das Karibische Meer aus zwei
Becken, die durch eine von
Untiefen und
Bänken besetzte submarine
Halbinsel getrennt werden, welche sich von
Honduras-Nicaragua aus nach
NO. erstreckt und an
ihrem äußersten Ende die
InselJamaica trägt. Das größere, östliche
Becken hat eine Tiefe von 6272 m (Bartlett-Tiefe), das westliche von 6261 m (Blake-Tiefe).
Beide stehen durch die über 1000 m tiefe,
Jamaica von
Cuba und
Haïti trennende
Straße in
Verbindung. S.
Karte
»Westindien«.
Sie dehnten ihre Herrschaft über die Westküste
Kleinasiens bis
Lesbos hinauf und über fast alle
Inseln des Ägeischen
Meers
aus, wurden aber von den
Ioniern ins
Binnenland getrieben und verloren an dieselben auch die südlichen
und südwestlichen Küstenstriche. Sie waren ein kriegerisches
Volk und von den Griechen gehaßt als die furchtbarsten Seeräuber.
Vor der Perserherrschaft stand Karien unter eignen
Königen, welche, weil sie sich den Persern freiwillig unterwarfen, als Lehnsfürsten
oder
Satrapen Gebiet und
Gewalt behielten.
(lat.), Knocheneiterung, s.
Knochenfraß^[= (Caries), eine Eiterung im harten Knochengewebe, also eiterige Knochenentzündung (Ostitis). ...] und
Zahnfäule.
franz. Besitzung auf der
KüsteKoromandel in
Ostindien,
[* 21] 134 qkm (2½ QM) groß mit (1883) 93,055 Einw., im
Mündungsgebiet der
Kaweri, wohlbewässert und fruchtbar.
Handel mit
Reis und Beförderung indischer
Kulis nach den französischen
Kolonien aus der gleichnamigen Hauptstadt.
(v. ital. caricare, ȟberladen,
übertreiben«, franz. charger), Zerr- oder Spottbild, eine charakteristische
Darstellung, in welcher der dargestellte Gegenstand
unverkennbar getroffen ist, einzelne Merkmale aber in Übertreibung hervortreten. In künstlerischer Beziehung hat die Karikatur gleiches
Recht wie die
¶
mehr
burleske Satire in der Poesie. Der Karikaturist kann, wie Hogarth, ganze (moralische oder soziale) Gattungen charakterisieren,
wie den Dummen, den Geizigen, den Prahler, den Murrkopf, den Hochmütigen, den Wollüstling, den Spieler etc.; die an verschiedenen
Repräsentanten einer Gattung hervortretenden Merkmale, auf das Abbild eines einzigen Individuums gehäuft, machen dasselbe
zur Karikatur; umgekehrt wird dagegen das nur an Einem Individuum, sonst nicht wiederkehrende Merkmal, karikiert
aufgefaßt, zum Typus einer ganzen Gattung.
Die politische Karikatur, eine mächtige Waffe in den Parteikämpfen, ist zuerst in England und Frankreich gepflegt worden, von da
aber auch nach allen übrigen Kulturstaaten gekommen und spielt heute eine bedeutende Rolle, namentlich in den Händen der
Opposition gegen die Staatsgewalt. In England steht der »Punch« allen Karikaturisten voran, stark hauptsächlich
in der persönlichen Karikatur, worin sich überhaupt die Engländer hervorthun. Cruikshank ist der bedeutendste auf diesem Gebiet.
In Frankreich waren während der großen und nach der Julirevolution Karikaturen (der sich selbst guillotinierende Henker, von
Geköpften umgeben, als auf die Schreckenszeit; die »Birne« und der »Regenschirm« als auf das
Bürgerkönigtum) häufig.
Die geistreichsten Karikaturen seit der Bewegung von 1848 schuf der Berliner
[* 26] »Kladderadatsch«, nach dessen Vorbild bald in allen
großen und größern deutschen Städten Karikaturblätter und politische Witzblätter entstanden (in Wien der »Figaro«, der
»Floh«). Bleibenden Wert aber haben fast nur die Parlamentskarikaturen
von Banü und die berühmt gewordenen Zeichnungen von Schrödter zu DetmoldsSchrift »Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer,
Abgeordneten zur konstituierenden Nationalversammlung in Frankfurt
[* 27] a. M.« erlangt.
Während
der Konfliktszeit in Preußen
[* 28] nahm die politische Karikatur, deren Spitze sich vornehmlich gegen Bismarck richtete, einen
neuen Aufschwung, der sich durch die Kriege von 1866 und 1870 noch steigerte. Namentlich gab letzterer
Veranlassung zu einer Hochflut von Karikaturen, die besonders Napoleon III. zum Gegenstand hatten. Eine umfangreiche, alle
Länder umfassende Sammlung derselben befindet sich in der königlichen Bibliothek zu Berlin.
[* 29] Auf dem Gebiet der nichtpolitischen
Karikatur haben sich in Deutschland in den 60er Jahren besonders HerbertKönig undL.Löffler, neuerdings neben
den Zeichnern der »FliegendenBlätter« (Harburger, Oberländer, Meggendorfer) besonders W. Busch (s. d. 5) einen Namen gemacht.