Stadt im türk.
Wilajet Kossowo, östlich von Üschküb, in einem Felsenkessel gelegen, hat mehrere kleine
Moscheen, eine
christliche Kirche,
Bergbau
[* 5] auf silberhaltiges
Blei,
[* 6] Metallwarenindustrie und 6000 Einw. (zum Teil
Bulgaren).
(Kurrachee), Hauptort eines
Distrikts der britisch-ind.
Provinz Sind
(PräsidentschaftBombay),
[* 7] im
Hintergrund
einer wohlgeschützten
Bai und Endstation der Indusbahn, mit (1881) 73,560 Einw., davon 5228 im
Kantonnement. Die Stadt, am Nordende des Indusdelta gelegen, hat infolge der Versandung von
SchahBandar
einen schnellen Aufschwung genommen; doch kann der
Hafen nur mit beträchtlichen
Kosten in gehöriger Tiefe für große Seeschiffe
gehalten werden, da die
Ablagerungen des
Indus von der Strömung die
Küste entlang nordwärts geführt werden. Er ist jetzt
durch einen Hafendamm geschützt, welcher die
Insel Kiamari, wo
Güter und
Passagiere landen, mit dem
Festland
verbindet. Karatschi ist völlig im modernen englischen
Stil erbaut, enthält mehrere
Kirchen und
Schulen, ein großes
Palais des Commissioners,
Bibliothek,
Museum u. a. Die reichen
Europäer bewohnen die Villenstadt
Clifton.
Die Wasserversorgung der Stadt aus oft sehr ungesunden
Zisternen ist mangelhaft, und da die mittlere Jahrestemperatur 25,4°
C. erreicht und bei gänzlichem Mangel an Schattenbäumen lästige Staubstürme häufig auftreten, so
ist der Gesundheitszustand kein befriedigender; die
Cholera ist hier wiederholt (1866, 1868 und 1870) mit großer Heftigkeit
aufgetreten. Seine gegenwärtige kommerzielle Bedeutung verdankt in erster
Linie der überraschenden Zunahme des Weizenbaues
in den nordwestlichen
Provinzen, so daß es in dieser Beziehung mit
Bombay rivalisiert. Der Weizenexport
stieg von 1881 bis 1883 von 169,465 auf 2,739,633 Ztr. Während des nordamerikanischen
Bürgerkriegs war Karatschi auch Hauptausfuhrhafen
für
Baumwolle.
[* 8] Jetzt werden hauptsächlich ausgeführt:
Weizen, Ölsaaten,
Wolle,
Baumwolle,
Felle etc., 1884 für 37,5 Mill.
Rupien, während die Einfuhr 33,3 Mill.Rupien wertete. - Der
Distrikt Karatschi, zwischen dem
Ran of
Katsch, dem
Indus und
Belutschistan, hat ein
Areal von 36,556 qkm (664 QM.) mit
(1881) 478,688 Einw.
und ist in seinem südlichen Teil ein ebenes, von
Grundwasser
[* 9] gesättigtes Alluvialland, während den nördlichern niedrige,
gegen die
Grenze höhere Bergrücken durchziehen. Im N. beherbergt der Mancharsee zahllose
Krokodile,
[* 10] im
Indusdelta bei Shalhander sind große Salzlager.
in der Türkei
[* 11] auch
Name der Wachthäuser (großer, viereckiger
Hütten),
[* 12] die, mit 7-8
Gendarmen besetzt, an den Balkanpässen etc. zur
Sicherung der Landstraßen errichtet sind.
(CarassiusNils.),
Gattung aus der
Ordnung der
Edelfische und der
Familie der
Karpfen (Cyprinoidei),
karpfenähnliche, breite
Fische
[* 13] mit endständigem
Maul ohne Bartfäden, vier einreihig gestellten Schlundzähnen und rückwärts
gesägtem Knochenstrahl in den
Rücken- und Afterflossen. Die Seekarausche
(Karutsche,
Bauernkarpfen,
Barutschel,
Gareisl, C.vulgarisNils.), bis 35
cm lang und über 1 kg schwer, mit sehr stumpfer, engmäuliger Schnauze, sehr breiter
Stirn und schwach ausgeschnittener Schwanzflosse, dunkel messinggelb, auf dem
Rücken stahlblaugrün, auf den
Flossen mit rötlichem
Anflug, in der Färbung sehr variierend, findet sich in ganz
Mittel-,
Nord- und Osteuropa, besonders in stehendem
Wasser, gedeiht
in dem verschiedenartigsten, unreinsten
Wasser, lebt in der Tiefe von
Würmern, faulenden Pflanzenstoffen
und Schlamm, verweilt auch im
Winter in Erstarrung in der Tiefe, laicht im Juni oder Juli an seichten
Stellen und vermehrt
sich sehr stark.
Das Weibchen legt gegen 100,000
Eier.
[* 14] Durch die
Kultur sind zahlreiche
Abarten entstanden, von denen eine mit sehr gestrecktem
Leib als
Giebel (Steinkarausche, C.GibelioBl.) beschrieben wurde; eine andre
Varietät ist durchweg goldgelb
(Goldkarausche). Auch erzeugt die Karausche regelmäßig
Blendlinge mit dem
Karpfen. Die Karausche eignet sich zur
Zucht in moderigem
Wasser
und als
Futter für
Forellen. Besonders geschätzt ist sie in Rußland, wo sie alle Gewässer der
Steppen bevölkert.
IhreLebensfähigkeit
gestattet, sie zu jeder
Jahreszeit zu versenden. Eine
Varietät der Karausche ist auch der
Goldfisch (s. d.).
(Karawele, span. cárabela), Fahrzeug mit lateinischen
Segeln, dergleichen sich
Vasco da Gama zuerst bedient
haben soll.
In der Türkei nannte man Karavellen große Lastschiffe, die aber nicht zum
Segeln eingerichtet waren, und an der
französischen
Küste heißen so noch heute Fischerfahrzeuge von 10-15
Ton.
(v. pers. kervan oder kiarvan, der Wortbedeutung
nach s. v. w. Handelsschutz), Benennung der Reisegesellschaften im
Orient, wo unzulängliche polizeiliche Maßregeln das Alleinreisen
in gewissen
Zeiten und Gegenden unmöglich machen. Die Karawanen sind zumeist Handelskarawanen; es gibt aber auch Pilgerkarawanen,
die von allen Teilen der muselmanischen
Welt nach
Mekka und andern berühmten Wallfahrtsorten ziehen. An der
Spitze der Karawane befindet sich der
Kerwan-Baschi (Karawanenoberhaupt), in einigen
Ländern vom betreffenden
Fürsten dazu ernannt
und sogar mit dem
jus gladii bekleidet. Karawanenstraße nennt man jeden sichern, stark frequentierten Weg und
Karawanseraien
jene Bauten, wo die in
Rede stehenden Reisegesellschaften in den
Städten oder auf dem Weg sich niederlassen.
In
Städten bestehen dieselben zumeist aus viereckigen, oft mit Pracht aufgeführten, ein oder zwei
Stock hohen Gebäuden mit
rund herumlaufenden
Zellen, deren
Fenster und
Thüren auf einen
¶
mehr
gegen den Hof
[* 16] zulaufenden Gang
[* 17] sich öffnen. In diesen Zellen wohnen die Kaufleute mit ihrer Ware, während das Erdgeschoß und
die Kellerräume von den Tieren eingenommen werden. In der Mitte einer derartigen Herberge befindet sich bisweilen ein Bassin
zum Tränken der Tiere und zu den Waschungen vor dem Gebet. Die Karawanseraien sind zumeist fromme Stiftungen
reicher Kaufleute, hoher Würdenträger und fürstlicher Personen. In der Türkei haben sich in der Errichtung solcher Gebäude
besonders hervorgethan: SultanMurad I., Mohammed II., Soliman der Prächtige und Achmed IV.;