Stadt im russ.
GouvernementTaurien, am
FlußKarasu, an einer Felsenwand gelegen und von schönen
Gärten
umgeben, hat 2 griechisch-katholische, eine armenisch-gregorianische und eine römisch-kath.
Kirche, 24
Moscheen und
Minarets, mehrere jüdische
Synagogen und (1880) 11,877 Einw., deren Zahl mit jedem Jahr
abnimmt, ebenso wie der nicht unbedeutendeHandel, den die Armenier hier früher mit
Talg,
Wolle,
Leder,
Früchten,
Wein,
Tabak
[* 2] und Burkas (Zirkelmäntel aus
Kamelhaar) trieben. - Karasu-Basar ist ein sehr alter
Ort, wie die im
Berg Ackkai befindlichen
Höhlen beweisen. Die blühendste
Periode der Stadt war unter der Herrschaft der Genuesen, von welchen sie im 15. Jahrh.
in die
Hände der
Tataren überging. Nachdem die
Krim
[* 3] Rußland einverleibt worden, ward Karasu-Basar zur Hauptstadt
derselben bestimmt, diese jedoch nach fünf
Jahren (1784) nach
Simferopol verlegt. Bemerkenswert ist der
Tasch-Chan, ein mit
einer 13 m hohen Steinmauer umgebenes, festungsartiges Kaufhaus.
Karasutsas'
Poesie hat bei aller
Anmut, die sie auszeichnet, einen durchaus ethisch-patriotischen, daher männlichen
Charakter, der durch die Reinheit und Mannigfaltigkeit der Form noch gehoben wird.
(eigentlich
Kuara), der getrocknete Schotenkern des Johannisbrots oder der
Karube
(CeratoniasiliquaL., griech.
kerátion, arab. charub), womit
man inAfrika
[* 6] das
Gold,
[* 7] in
Ostindien
[* 8] die
Diamanten zu wiegen pflegte. Auch in
Deutschland
[* 9] wurden
die Feinheitsgrade des legierten
Goldes bis auf die neueste Zeit nach Karaten, d. h. Vierundzwanzigsteln,
bestimmt. Eine Goldmünze, welche 18 Karat hielt, war demnach eine
Goldlegierung, worin 18/24 = ¾ des
GewichtsGold, die übrigen
6/24 = ¼ andres
Metall, gewöhnlich
Kupfer,
[* 10] waren.
Man teilte das in 12
Grän. Diese Feinheitsbestimmung, das sogen.
Probiergewicht, war nur ideell, indem die Karate eben nur
dasVerhältnis zwischen dem
Rauhgewicht
(Schrot) und dem Feingewicht bezeichneten als
Zähler eines
Bruches,
dessen
Nenner stets 24 war. Als
Einheit gebrauchte man gewöhnlich die
Mark, welche
man in 24 Karat teilte. Die Feinheit der Goldmünzen
wird jetzt nach Tausendsteln bestimmt, und
Gold von 18 Karat ist gleich solchem von 750 Tausendsteln oder
¾
Gold und ¼ Zusatz. In
England ist nominelle
Einheit für die Feinheitsbestimmung des
Goldes das
Troypfund zu 24 Karat (carats),
und das Karat teilt sich in 4
Grän (grains) à 4
Quarts.
Karatierung ist beim
Gold s. v. w.
Legierung, s.
Goldlegierungen. Karat ist auch die
Einheit derJuwelengewichte und
als solche allenthalben fast von gleicher
Schwere. Man teilt das Karat entweder in einer Halbierung bis 1/64 oder auch in 4
Grän.
Am verbreitetsten sind das holländische Juwelenkarat, = 20,589
Zentigramm, und das
englische, = 20,530 Zentigr.; das preußische
Juwelenkarat ist = 20,554, das österreichische = 20,608, das
französische = 20,587 Zentigr.
Held der griechischen Freiheitskämpfe, geb. 1766 zu
Dobra
(Makedonien), war 1790-1821
Armatol von Südmakedonien
und begünstigte als solcher thunlichst die Vorbereitungen zum
Befreiungskrieg. Im Frühjahr 1822 trat er offen gegen die
türkische Herrschaft auf, ward
Heerführer und kämpfte in dem befestigten
Nausa gegen türkische Übermacht, wobei sein
hoffnungsvoller
Erstgeborner den Heldentod fand, die
Gattin mit drei andern
Kindern in
Sklaverei geriet. Karatassos mit zwei
Söhnen schlug
sich nach
Missolunghi durch und kämpfte bis 1830 als
General stets unbesiegt bei Peta, auf
Euböa,
Skiathos, Schoinolacka und
Thermopylä. Ruhmbedeckt starb er in
Naupaktos. - Nicht immer wird von ihm unterschieden sein
zweiter Sohn,
Demetrius Tsiamis Karatassos, geb. 1798, während der
Freiheitskriege Genosse aller
Kämpfe seines
Vaters, dann erster
Adjutant des
KönigsOtto, seit 1856
Statthalter von
Argolis. Er kommandierte die Aufständischen 1841 und 1854 in
Makedonien und
starb 1861 in
Belgrad
[* 11] auf einer Rundreise zur Vorbereitung eines allgemeinen
Aufstandes gegen die
Türken.
Sein und seines
VatersLeben beschrieb N. Philippides
(Athen 1879).
Landschaft in
Zentralasien,
[* 12] der östlichste Teil des Chanats
Bochara, zwischen der
Hissar- und Serafschankette
im N. und der Darwaskette im S., von Zuflüssen des
Amu Darja durchzogen, grenzt im N. und O. an das russische
Ferghanagebiet, im
S. an
Darwas und im
W. an
Hissar. Der bedeutendste
Fluß ist der aus dem Alaigebirge kommende und das Land
von O. nach W. durchschneidende Surch-Ob (rotes
Wasser), an dessen rechtem
Ufer die
Residenz des
Schahs, Garm (Harm), mit 300
Höfen
liegt.
Der am dichtesten bevölkerte Teil von Karategin liegt 2000 m ü. M.
und hat ein rauhes, schneereiches
Klima.
[* 13] Der
Winter beginnt Mitte
Oktober und dauert bis Mitte Mai, mit einer
Temperatur bis
gegen -40° R. Die
Vegetation ist eine äußerst üppige: Nußbäume,
Ahorne,
Ebereschen, Apfel- und
Birnbäume wachsen an den
Abhängen der
Berge;
Selbst Weintrauben findet man hier und da.
Ackerbau und
Viehzucht
[* 14] sind die Erwerbszweige der Bewohner
(Tadschik und
Kara-Kirgisen).
- Über die Geschichte ist sehr wenig bekannt. Bis 1868 soll Karategin vollkommen unabhängig gewesen sein und unter
der oligarchischen
Verwaltung eines
Schahs aus den Nachkommen
Alexanders vonMakedonien gestanden haben. 1868 versuchte
der unabhängige
Regent des Kuljab, Sary-Chan, ein Schutzbündnis gegen den
Emir von
Bochara abzuschließen.
Der damalige
Schah Musafar ging darauf nicht ein und wurde infolgedessen von Sary-Chan, der in Karategin einbrach, gefangen
genommen.
Letzterer, gezwungen durch einen
Angriff des
Emirs vonBochara, nach Kuljab zurückzukehren, setzte
den gefangenen
Schah Musafar als seinen
Regenten in ein.
Später (1870) wurde Karategin von chokandischen
Truppen eingenommen und
Musafar-Schah
als Kriegsgefangener
Chudajar-Chan übergeben, bis
Bochara wieder seine Ansprüche auf das Land geltend machte. 1877 wurde
Karategin vollständig von
Bochara abhängig, erhielt von dort einenBek und wird jetzt vollständig als
Provinz
von
Bochara verwaltet.