Kreis
[* 9] des russisch-asiat. Gebiets
Semipalatinsk, 200,288 qkm (3637 QM.) mit (1879)
121,560 Einw., fast ausschließlich
Kirgisen, eine wasserarme
Steppe, die dem
Landbau viel Schwierigkeiten bietet,
Viehzucht
[* 10] aber begünstigt.
türk. Volksstamm in
Mittelasien, welcher einen Bruchteil der
Bevölkerung
[* 14] der russischen
GouvernementsAstrachan,
Tobolsk und
Turkistan, der Chanate
Bochara und
Chiwa (in letzterm am zahlreichsten
und kompaktesten) ausmacht. Als Überbleibsel eines zahlreichern
Volkes, das im 17. Jahrh. keine unwichtige
Rolle in den mittelasiatischen
Steppen spielte, erscheinen sie jetzt als die am meisten unterdrückten von allen mittelasiatischen
Nomaden. Zu verschiedenen
Malen sich gegen
Chiwa auflehnend, wurden sie immer wieder unterworfen. Sie erfreuen sich des
Rufs, die
schönsten
Frauen in
Turkistan zu haben, stehen aber sonst auf einer äußerst niedrigen
Stufe. Sie beschäftigen sich mit
Ackerbau,
Viehzucht undFischerei.
[* 15] Am
Amu Darja bilden sie ein großes Gemeinwesen, zu welchem zwölf verschiedene
Stämme gehören, welche
das Land als Gemeinland bebauen.
1) (tibet. Nyentschen Thangla, »Steppenpaß der großen
Wildnis«, im W. auch
Mustagh genannt) mächtige
Gebirgskette in
Zentralasien,
[* 19] das zweithöchste
Gebirge der
Erde, zieht vom Pamirplateau
in südöstlicher
Richtung die Nordgrenze von
Kaschmir
[* 20] entlang und bildet die Nordkette des Himalajasystems sowie die
Wasserscheide
zwischen den
Becken des
Indus und des Tarim. Der Karakorum besteht aus weiten Hochthälern mit Thalsohlen bis
zu 5210 m
Höhe; die sie begleitenden
Berge erreichen ihre größte
Höhe im K2 oder
Dapsang genannten Gipfel (8619 m); Hauptpaß
ist der 5568 m hohe Karakorumpaß, dessen
Namen die Gebrüder
Schlagintweit zuerst auf den ganzen Gebirgszug ausdehnten (s.
Karte
»Zentralasien«).
2) (Chara-Cheem, »schwarze Festungsmauer«) die
Ruinen des
Hoflagers der ehemaligen Mongolenchane im nördlichen
Asien,
[* 21] liegen
im Gebiet der Chalka, 8 km vom Orchonfluß, unter 45° nördl.
Br., im
SW. von
Urga und bestehen aus viereckigen, 500
Schritt langen
Wällen von
Thonerde. Hier residierten
Dschengis-Chan und seine Nachfolger bis 1256.
Die
Länge dieser wasserlosen
Fläche ist 370 km von WNW. nach
OSO., dieBreite
[* 22] 140 km. Sie besteht aus kahlen Flugsandhügeln und
Depressionen, deren dürftige
VegetationHerden den Aufenthalt gestattet.
Essigkouleur mit kohlensaurem Ammoniak) gekocht wird, bis er sich in eine dunkelbraune, sich aufblähende Masse verwandelt
hat, und dann vorsichtig mit Wasser vermischt wird.
Vgl. Aßmuß, Die Fabrikation der Zuckerkouleur (Berl. 1866).