ernannt, starb Karadschitsch in
Wien.
[* 2] Von
Schriften ist noch seine mustergültige serbische Übersetzung des
NeuenTestaments
(Wien 1847) zu erwähnen. Anfangs vielfach angefochten, ist Karadschitsch mit seinen
Reformen jetzt allgemein durchgedrungen.
Gegenwärtig trifft man sie nur noch zerstreut unter den
Slawen, im
Orient und in Nordafrika.
Ihre Litteratur
ist ziemlich reich. Zu den ältesten Schriftstellern der Karäer gehören:
Benjamin benMose Hawendi (Nahawendi),
Daniel ben
Mose
al Komsi,
Joseph ben Noach Habozri,
Jakob ben Isak al Kirkasani, dessen Sohn
Joseph Haroeh, Sahal ben Mazliach,
Salman ben Jerochim, Jefet ha
Levi u. a. Die Karäer haben keineswegs durch
Verwerfung der rabbinischen
Tradition die Religionsübung
erleichtert und vereinfacht, sondern sie in Erschwerungen gekleidet, die, wie z. B. ihr
Sabbat-,
Schlacht- und Ehegesetz etc.,
weit drückender sind als die
Satzungen der
Rabbiner.
Scharfe Widerlegung erfuhr das Karäertum durch
Juda ha Levi,
AbrahamIbn Esra und
David Neto.
Vgl.
Fürst, Geschichte des Karäertums (Leipz. 1865).
(Chial, türk.), eine dem chines.
Schattenspiel entlehnte Unterhaltung der osmanischen
Türken, bei welcher
der betreffende
Spieler hinter einer erhellten transparenten
Leinwand beliebige
Puppen herumtanzen läßt;
wird meist von obscönen
Reden begleitet und bildet vorzüglich im Ramasanmonat eine beliebte Abendunterhaltung.
(Karagué),
Landschaft in Zentralafrika, im W. des Ukerewesees gelegen, wird von
Grant
und
Speke, die sie zuerst 1858 erforschten, ebenso wie von
Stanley als ein wahres Negerparadies geschildert und
bildet eine
von schönen
Wiesen unterbrochene Parklandschaft von großem Wildreichtum, die der
Kagera bewässert. Der höchste
Berg ist
der Mfumbiro
(ca. 3000 m). Auch reiche
Salz- und Kupferlager sowie heiße
Quellen (43 ⅓° R.) befinden
sich in Karagwé. Die
ca. 15,000 Einw. scheinen zwei verschiedenen
Rassen anzugehören, von denen die herrschende den
Galla verwandt
scheint. Der König ist ein
Vasall des
Kaisers von
Uganda; der wichtigste
Ort ist Kafuro, wo sich arabische
Händler niedergelassen
haben.
Georgios, einer der
Helden des griech. Freiheitskampfes,
Armatole aus Sklylikaria bei
Arta im westlichen
Griechenland, geb. 1782, war infolge des unermüdlichen
Kampfes der Bewohner seines
Distrikts gegen die türkische Tyrannei
mit der
Führung des kleinen
Kriegs vertraut geworden und erwarb sich die besondere
GunstAliPaschas, in
dessen
Garde er 1807 eintrat. Nach dessen
Sturzschloß er sich dem griechischen
Aufstand an und erwarb sich, klein, aber feurig
und begabt, durch geschickte Kriegführung in
Ätolien großen
Ruhm.
Als 1825
Missolunghi hart bedrängt wurde, bezog Karaïskákis, den seine Geliebte in Amazonentracht begleitete, bei
Salona ein
Lager,
[* 13] um von dort aus die Belagerer durch rastlose
Angriffe zu beunruhigen. Als die
Festung
[* 14] dennoch fiel, ward
Karaïskákis zum Oberanführer in
Rumelien ernannt und zwang durch kleinen
Krieg die türkischen
Truppen bald zur Räumung dieser
Provinz.
Hierauf wandte er sich mit 6000 Mann nach Livadien, siegte bei Dobrena und eilte von da nach Arachova,
wo er im
Dezember 1826 den Feind nach langem, heftigem
Gefecht völlig besiegte und aus den
Köpfen der 2000 gefallenen
Türken
eine
Pyramide als
Siegeszeichen errichtete.
Der neugriechische Dichter Panagiotis
Sutsos hat Karaïskákis zum Gegenstand eines
Trauerspiels gemacht. -
Sein Sohn Spiridion Karaïskákis war
mehrmals Kriegsminister und ist Deputierter.