eine deutsche. Die
Industrie der Stadt ist nicht von Belang, der
Handel dagegen bedeutend; die Handelsartikel sind die des
Kaplandes (s. d., S. 489). Dampferlinien (s.
Dampfschiffahrt, S. 491) verbinden die Kapstadt mit
England,
Portugal
[* 2] u. a. Der
Hafen ist
durch
Anlage von mächtigen Hafendämmen und
Docks bedeutend verbessert worden. Die Stadt zählt ohne das
an der
See belegene Greenpoint und das Villenstädtchen Rondebosch, wohin
Eisenbahnen führen, (1875) 33,239 Einw. der verschiedensten
Nationalitäten:
Engländer,
Holländer, Deutsche,
[* 3]
Franzosen,
Kaffern,
Hottentoten,
Malaien,
Inder und einige
Chinesen. Die Zahl der
Weißen beträgt über 16,000. Die Stadt wurde 1652 gegründet, kam 1806 unter englische Herrschaft und
bildet einen selbständigen
Distrikt des
Kaplandes.
(lat.), Bezeichnung einer Handlungsweise, durch welche man jemand einen
Vorteil oder
Gewinn in Aussicht stellt, um ihn zu gewinnen und dadurch für sich selbst einen Vorteil zu erlangen.
Daher kaptatorische
Verfügungen (institutiones captatoriae), solche letztwillige
Dispositionen, welche nur dann in
Kraft
[* 4] treten
sollen, wenn der Bedachte den Testierer oder eine andre
Person wieder letztwillig bedenken werde.
Verfügungen dieser Art sind
nach gemeinem
Recht als unmoralisch und nichtig anzusehen, jedoch ohne daß dadurch die Ungültigkeit einer
Disposition zu
gunsten des Testierers, zu welcher sich der Bedachte etwa bewogen gesehen haben sollte, herbeigeführt
würde.
(lat. captio), das
Fangen, verfängliche Art zu fragen, verfänglicher
Trugschluß;
kaptiös (lat. captiosus),
verfänglich;
kaptiöseFragen sind solche, welche in der
Weise gestellt sind, daß der Befragte, indem er darauf antwortet,
mittelbar eine
Thatsache bestätigt, die er leugnen könnte.
in der Türkei
[* 5] Bezeichnung für Amtsgebäude infolge einer uralten
Sitte, nach welcher
die Herrscher die bei ihnen wegen
Schutzes gegen Unrecht Vorsprechenden am Eingang ihres
Hauses empfingen und anhörten. Jeder
Ort von Bedeutung hat ein Kapu; nur das von
Konstantinopel
[* 6] führt den
NamenPascha-Kapisi, d. h.
Pforte des
Paschas, unter welch letzterm nach einigen der
Großwesir verstanden wird, während nach andern
Pascha
hier eine
Abkürzung von
Padischah sein, demnach sich auf den
Sultan beziehen soll.
Die
Existenz der
Hohen Pforte als solcher, wie sie heute besteht, stammt erst aus der Reformzeit des türkischen Staatswesens,
und das heutige Gebäude wurde nach dem
Brand von 1842 erbaut. Es umfaßt das Bureau des Großwesirats
sammt dem
HohenRat (Medschlisiwala), das
Amt der auswärtigen Angelegenheiten mit den entsprechenden Sekretariaten und Übersetzungsbüreaus,
ferner das
Ministerium des Innern, den Appellationshof, das
Amt der vier
Konfessionen,
[* 7] nämlich der Griechisch-Unierten und
-Nichtunierten, der Katholiken und
Juden, schließlich das Ordenskapitel, das
Archiv offizieller Aktenstücke
und eine
Schule samt
Bibliothek für französisch lernende junge Beamte. Kapu ist auch der
Titel der Amtslokalität des
Scheich
ul
Islam und der des
Seraskiers (Kriegsministers), welche beide sich an andern
Orten in
Konstantinopel befinden.
hoher
Beamter imSerail des
Sultans, ehemals
Haupt der seit längerer Zeit abgeschafften
Eunuchen und als solcher sogar dem Kislar-Agassi im
Rang vorgehend.
(Kapudan-Beg), der Großadmiral des osmanischen
Reichs und oberste Befehlshaber der gesamten großherrlichen
Seemacht. Er hat den
Rang eines
Marschalls und war ehedem Gebieter über den um das
Arsenal liegenden Teil
von
Pera sowie die türkischen
Inseln des
SchwarzenMeers und des Archipels nebst vielen Seeplätzen, aus denen er seine Einkünfte
bezog; außerdem erhielt er ein Fünftel von der
Beute. Er ist Mitglied des
Diwans, hat aber auf der
Flotte einen eignen
Diwan,
der in letzter
Instanz entscheidet, und besitzt außerhalb der
Dardanellen das
Recht über
Leben und
Tod.
Als
Gefolge hat er drei
KompanienInfanterie.
Tributärstaat in der
ProvinzPandschab des britisch-indischen Kaiserreichs, 1606 qkm (29 QM.) groß mit
(1881) 252,617 Einw., wozu noch in
Audh 1813 qkm (33 QM.) mit 249,301
Einw. kommen, über welche der
Radscha keine
Hoheitsrechte ausübt.
Die Einkünfte des
Staats betragen 180,000 Pfd. Sterl., wovon 13,100 Pfd. Sterl.
als
Tribut an die englische
Regierung zu zahlen sind;