zwischen denen sich die eingesenkten
Thäler der in der Hauptkette entspringenden,
ins
Meer oder in den
Duero mündenden
Flüsse
[* 2] hinziehen. Die Hauptkette birgt in ihrem westlichen Teil ziemlich viele Alpenseen;
in den baskischen
Bergen
[* 3] fehlen diese gänzlich. Der östliche Teil des
Gebirges gehört vornehmlich der
Kreideformation
[* 4] an, deren
Sandstein ungeheure
Lager
[* 5] von
Roteisenstein enthält; über ihm lagert an den Rändern
Tertiär-, besonders
Nummulitengebirge, unter ihm im Innern jurassisches
Gebirge.
Die westliche
Kette besteht in ihren höchsten Teilen aus paläozoischen
Schichten, unter denen die
Steinkohlenformation (hauptsächlich
im mittlern Teil des
Gebirges) hervorzuheben ist; doch finden sich auch ältere
Kalke (in diesen eine berühmte
Tropfsteinhöhle, die
Cueva de Segueras), im übrigen
Thonschiefer,
Quarzit, ferner
Granit und granitische
Konglomerate u. dgl.
Die Granitgesteine herrschen namentlich im W. vor. Unter den
Thälern ist das reizende des
Sil besonders hervorzuheben.
Fast
das ganze
Gebirge hat eine reiche, üppigeVegetation, die zum Teil in dichten Laubholzwäldern besteht;
nur im W. kommt Nadelholz vor.
Kasimir, poln.
Politiker, geb. zu
Posen,
[* 6] wo er privatisierte, war seit 1862 Mitglied des preußischen
Abgeordnetenhauses und seit 1867 des norddeutschen, dann (bis 1873) des deutschenReichstags und machte
sich in beiden Versammlungen zum Hauptwortführer der polnischen
Fraktion. Er bekämpfte die Maßregeln der preußischen
Regierung
während des
Aufstandes von 1863, forderte die
Anerkennung der polnischen Nationalrechte, protestierte gegen die
AnnexionSchleswig-Holsteins
und die Einverleibung der ehemals polnischen Landesteile in den Norddeutschen
Bund und das
Deutsche Reich
[* 7] und
schloß, obwohl liberal, zur Erreichung seiner nationalen
Ziele den
Bund mit den deutschen Ultramontanen. In der Form seiner
Rede war Kantak gemäßigt. Er starb in
Posen.
griech. Fürstenfamilie, welche im 14. Jahrh.
den byzantinischen
Thron
[* 8] bestieg, unter der Herrschaft der
Osmanen zu den vornehmsten Fanariotenfamilien gehörte
und sich auch in Rußland ausbreitete. Die namhaftesten
Glieder
[* 9] derselben sind:
2)
Matthias, Sohn des vorigen, wurde von seinem
Vater 1353 zum
Kaiser und Mitregenten erhoben, setzte nach dessen
Abdankung den
Kampf gegen
Johannes V. Paläologos (s.Johannes 5) fort, wurde aber 1357 von den
Serben gefangen genommen,
an
Johannes V. ausgeliefert und mußte auch abdanken; er starb 1383.
3)
Manuel,
Bruder des vorigen, erhielt durch seinen
Vater 1348 die Statthalterschaft im
Peloponnes, behauptete sich dort nach
dem
Sturz desselben (1354) und wurde von
JohannesV. alsDespot von Misithra anerkannt. Er rief zahlreiche
Albanesen zur Wiederbevölkerung des verödeten
Landes herbei und gab
so den Anstoß zu der massenhaften
Einwanderung der
Albanesen
nach
Morea. Er starb 1380.
(ital.
Cantata), ursprünglich s. v. w. Singstück überhaupt; jetzt insbesondere
ein aus Sologesängen,
Duetten etc. und Chorsätzen bestehendes größeres Vokalwerk mit Instrumentalbegleitung.
Die Kantate unterscheidet sich vom
Oratorium und der
Oper durch Ausschluß des epischen und dramatischen
Elements; ein gänzlicher
Ausschluß des letztern ist freilich nicht möglich, da auch die reinste
Lyrik sich gelegentlich zu dramatischem
Pathos steigert.
Am klarsten und zweifellosesten ist die Kunstform auf dem Gebiet der
Kirchenmusik ausgebildet
(Kirchenkantate);
hier hat
Seb.
BachTypen von höchster Kunstschönheit in großer Anzahl geschaffen, von denen eine
Definition nicht schwer zu
geben ist. Danach ist die Kantate die Ausprägung einer
Empfindung, einer
Stimmung durch verschiedenartige
Formen, die in dieser
Einheit derStimmung ihren höhern Zusammenhalt finden. Der Sologesang einzelner
Stimmen in der
Kirchenkantate
führt nicht verschiedene
Personen für sich redend ein, sondern auch sie reden im
Namen der
Gemeinde; den eigentlichen
Kern
der
Sache aber bilden die Ensemblesätze und Chorsätze, besonders die
Choräle. -
Historisch war
Cantata zuerst kurz nach
Erfindung der begleiteten
Monodie (1600) der
Name für ausgedehntere Sologesänge, in denen arioser
Gesang mit recitativischem
abwechselte.
Carissimi führte den
Namen Kammerkantate
(Cantata di camera) zur Unterscheidung von der bald auftretenden
Kirchenkantate
(Cantata
di chiesa) ein; doch blieben beide noch längere Zeit überwiegend in engerm
Rahmen, führten statt einer zwei
oder drei
Singstimmen mit
Continuo und einer oder zwei obligaten Begleitstimmen ein, entbehrten aber durchaus noch der charakteristischen
Merkmale der heutigen großen Kantate, des
Chors und des
Orchesters.
NochDietrichBuxtehude (gest. 1707) hat einzelne Kantaten für
nur eine
Singstimme geschrieben. Die weltliche große Kantate entwickelte sich zuerst als Festkantate
zu Hochzeitsfeiern,
Huldigungen etc., die kirchliche nicht unter ihrem
Namen, sondern unter dem des Kirchenkonzerts.
Bach hat
die
Mehrzahl seiner Kantaten als
Konzerte bezeichnet,
¶
mehr
damit auf die wesentliche Rolle hindeutend, welche darin die Instrumente spielen.