marmorne Kandelaber zum Tragen von Feuerbecken aus dem
Altertum enthält das
Britische Museum, das
Louvre zu
Paris,
[* 2] der
Vatikan
[* 3] zu
Rom und
[* 4] die
Glyptothek zu
München
[* 5] (Fig. 2). Bei ihnen ist der dreiseitige
Fuß besonders reich ausgebildet,
und sie wurden die Vorbilder
für die Prachtkandelaber der italienischen
Renaissance, die teils aus
Bronze
[* 6] (Fig. 3), teils aus
Marmor
angefertigt wurden. Diese sind wieder die
Muster für die noch jetzt üblichen Kandelaber geworden. Vgl. auch
Leuchter.
Stadt im bad.
Kreis
[* 8] und
AmtLörrach, an der Kander, 354 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Pfarrkirche, Porzellanerdegruben, Fabrikation von Majoliken,
Papier, Reiseartikeln und
Holzschuhen, Brezelbäckerei,
Wein- und
Holzhandel, Viehmärkte und (1885) 1530 Einw. Hier Gefecht zwischen den
FreischarenHeckers und
den hessischen und badischen
Truppen unter
Friedrich v.
Gagern, welcher hier fiel.
das von der
Kander, einem 44 km langen, linksseitigen Zufluß der
Aare durchflossene
Thal
[* 9] im
Berner Oberland.
Dieselbe entspringt in 1875 m
Höhe am Kandergletscher, am Südfuß der
Blümlisalp, und fließt in drei Thalstufen, deren
oberste
Gasterenthal heißt, dem
Thuner See zu. Unterhalb
Frutigen (s. d.) nimmt
sie den Engstligenbach und
kurz vor ihrer Mündung die
Simme (s. d.) auf. Im engern
Sinn heißt Kanderthal die mittlere Thalstufe,
welche sich von der Gasterenklus
bis nach
Frutigen 11 km weit erstreckt und die
Gemeinde Kandergrund (mit 1146 Einw.) bildet Hauptort derselben
ist d. Dorf Kandersteg, 1170 m ü. M., von hohen Alpengipfeln
(Blümlisalp,
Doldenhorn u. a.) umgeben, von wo aus die
Gemmi
nach
Bad
[* 10]
Leuk, der Lötschenpaß (vom
Gasterenthal) in das
Lötschenthal und der Tschingelpaß nach dem Lauterbrunner
Thal führen.
Unterhalb
Frutigen öffnet sich rechts das Kienthal, während sich westlich vom Kanderthal das diesem
teilweise parallel laufende
Diemtiger Thal, ein Seitenthal des Simmenthals, hinzieht. Früher ergoß sich die
Kander unterhalb
Thun in die
Aare selbst, lagerte aber Unmassen von
Geschiebe (Kandergrien) dort ab und veranlaßte dadurch
Stauungen im
Fluß
und Versumpfung der Uferländer, so daß 1711 die
BernerRegierung den Hügelzug von Strättligen in einem
Tunnel
[* 11] von 1 km
Länge durchbrechen und so die
Kander unschädlich dem
See zuleiten ließ.