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unter 26° 20' östl. L. v. Gr. entspringen, und mündet südlich von Warna in das Schwarze Meer.
Kämtz - Kanada
unter 26° 20' östl. L. v. Gr. entspringen, und mündet südlich von Warna in das Schwarze Meer.
Ludwig Friedrich, Physiker und Meteorolog, geb. zu Treptow an der Rega, studierte seit 1819 in Halle [* 2] zuerst die Rechte, später klassische Sprachen und zuletzt Mathematik und Physik, habilitierte sich daselbst als Privatdozent und wurde 1827 zum außerordentlichen, 1834 zum ordentlichen Professor ernannt. 1841 ging er als Professor der Physik nach Dorpat [* 3] und 1865 als Direktor des physikalischen Zentral-Observatoriums nach Petersburg, [* 4] wo er starb.
Schweden und Norwegen
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Norwegen.Seine Arbeiten beziehen sich hauptsächlich auf die atmosphärischen Erscheinungen und ihre Gesetze. Sein »Lehrbuch der Meteorologie« (Halle 1831-36, 3 Tle.) hat als Grundlage weiterer Arbeiten in der Meteorologie seinen Wert bis auf den heutigen Tag bewahrt. 1847 bereiste Kämtz Finnland zur Anstellung von magnetischen Beobachtungen, ebenso 1849 Finnland und Norwegen [* 5] und ging von da nach Archangel und Petersburg zu demselben Zweck. Die Beobachtungen, welche auf der zweiten Reise anstellte, sind von ihm nicht veröffentlicht worden, ebenso wie die magnetischen Beobachtungen auf einer Reise nach der Insel Ösel im J. 1865, nach Livland [* 6] im J. 1857 und nach der Schweiz [* 7] im J. 1855. Die Klimatologie Rußlands studierte Kämtz nach allen Richtungen und gab mit Unterstützung der Russischen Geographischen Gesellschaft das »Repertorium für Meteorologie« heraus.
kleiner Meerbusen an der Südwestspitze der Halbinsel Krim, [* 8] 3,2 km lang, bei der Einfahrt 850 m breit und bis 21 m tief, der bei der Belagerung von Sebastopol [* 9] 1854 und 1855 als Hafenplatz für die französische Flotte diente.
Kreiden - Kreis
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Kreis.Kreisstadt im russ. Gouvernement Saratow, an der Mündung der Kamyschenka in die Wolga, 191 m ü. M., mit 4 Kirchen, einer Stadtbank (Umsatz 1½ Mill. Rubel), regem Handel (Kamyschin verschifft jährlich für 1½ Mill. Rub., besonders Salz [* 10] und Korn) und (1880) 13,372 Einw. Der Kreis [* 11] ist berühmt durch seinen fruchtbaren Boden und seine wohlschmeckenden Arbusen, die einen nicht unbedeutenden Ausfuhrartikel bilden. Unter den Bewohnern finden sich über 80,000 Deutsche, [* 12] die, zu Ende des 18. Jahrh. angesiedelt, gegenwärtig 50 Kolonien mit 30 protestantischen und 10 kath. Kirchen bilden.
Kreisstadt im russ. Gouvernement Perm, bei der Mündung der Kamyschlowka in die Pychma (Puschma), einen Nebenfluß der Tura, mit (1880) 2164 Einw. Ende 1885 wurde hier die erste Sektion der sibirischen Eisenbahn (Jekateriuenburg-Kamyschlow) eröffnet. Der Kreis liegt in Asien, [* 13] d. h. östlich vom Uralgebirge, und ist der bevölkertste des ganzen Gouvernements. Die Einwohner beschäftigen sich in der sehr metallreichen Gegend viel mit Bergbau; [* 14] auch der Flachsbau lohnt gut, und die Bauern produzieren jährlich bis 2½ Mill. m Leinwand. Das bedeutendste Bergwerk ist das Kamenskische mit 2 Steinkohlen- und 5 Eisengruben und einer schon 1703 errichteten Kanonengießerei.
holländ. Flüssigkeitsmaß, = 10 Maatjes = 1 Liter.
Abkürzung für Kansas. ^[= (abgekürzt . oder s.), einer der jüngsten Staaten der nordamerikan. Union, liegt zwischen ...]
Flecken in Galiläa, bekannt durch die »Hochzeit von Kana« (Joh. 2). und als Heimat des Jüngers Nathanael;
wahrscheinlich das heutige Kâna el Dschelil in der Ebene Battauf.
Palästina
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Palästina.alter Name des westlich vom Jordan gelegenen Teils von Palästina, [* 15] ehe die Israeliten Besitz davon ergriffen, mit Einschluß von Phönikien (das im engern Sinn Kanaan heißt) und Philistäa. Als Kanaaniter erscheinen in der Völkertafel (1. Mos. 10). folgende Stämme: Sidonier (Bewohner von Sidon), Hethiter, Jebusiter, Amoriter, Girgasiter, Heviter, Arkiter, Siniter, Arvaditer, Zemariler (Bewohner von Phönikien) und Hamathiler (am Orontes in Syrien). Mitunter erscheinen aber im Alten Testament nur 5-7 dieser Stämme als Kanaaniter, oft auch nur ein einziger.
Diese Kanaaniter sind sprachlich (ob ethnisch ?) den Juden verwandt, wenn diese spätern Ankömmlinge auch die Verwandtschaft nicht anerkannten. Sie standen unter einzelnen kleinen Königen und hatten durch Betreibung des Ackerbaues und Handels eine gewisse Stufe des Wohlstandes und der Kultur erreicht, als sie von den Israeliten unter Josua bekriegt wurden. Sie leisteten diesen hartnäckigen Widerstand und mußten in nicht geringer Menge auch noch später im Land geduldet werden, wo sie den Israeliten viel zu schaffen machten. In einzelnen Gegenden und Ortschaften erhielten sie sich bis auf Davids und Salomos Zeit.
Apollon - Apollonia
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Apollon.griech. Bildhauer aus Sikyon, Bruder des Aristokles, um 470 v. Chr., bildete unter anderm ein Holzbild des Apollon [* 16] zu Theben und ein Erzbild des Apollon für die Branchiden zu Milet, wovon uns milesische Münzen [* 17] Nachbildungen geben.
Für Sikyon lieferte Kanachos eine sitzende Aphrodite [* 18] aus Gold [* 19] und Elfenbein und schuf außerdem verschiedene Ehrenstatuen für Sieger in Wettkämpfen.
(Canada), brit. Kolonie in Nordamerika, [* 20] umfaßt den ganzen nördlich von den Vereinigten Staaten [* 21] liegenden Teil dieses Kontinents, mit Ausnahme von Alaska und der britischen Kolonie Neufundland nebst dem dazu gehörigen Labrador. Bis 1867 war der Name nur auf die beiden Provinzen Quebec und Ontario beschränkt, während jetzt die als Dominion of Canada verbündeten Kolonien vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean und dem Eismeer reichen und zwischen 41° 42'-73° nördl. Br. und 57°-141° östl. L. liegen. Die Grenze gegen die Vereinigten Staaten wurde durch Verträge vom und bestimmt und erstreckt sich, kleinere Krümmungen ungerechnet, 5340 km weit von Meer zu Meer, vom Ste. Croixfluß bis zur Juan de Fuca-Straße (s. Britisch-Nordamerika).
Die Küsten Kanadas haben eine Entwickelung von 18,370 km (kleinere Krümmungen ungerechnet), aber nur der außerhalb des St. Lorenzgolfs gelegene Teil der atlantischen Küste und die pazifische Küste sind das ganze Jahr durch eisfrei, während der St. Lorenzgolf fünf Monate lang und die Hudsonbai (s. d.) noch länger Schiffen verschlossen bleiben. An vorzüglichen Häfen ist übrigens kein Mangel, und selbst große Seeschiffe können den St. Lorenzstrom bis Montreal [* 22] hinauffahren.
Kanada (Bodengestaltun
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Seite 9.433.Seiner natürlichen Beschaffenheit nach kann man das ganze Gebiet in sechs Regionen einteilen. Der maritime Osten reicht den St. Lorenzstrom hinauf bis nach Quebec und wird durchzogen von Ausläufern des Alleghanygebirges, welche in dem Shickshockgebirge auf der Gaspéhalbinsel mit 1148 m ihren höchsten Punkt erreichen. Granitische Gebilde, vielfach von Trapp durchbrochen, herrschen vor, und abgesehen von posttertiären Bildungen, gehören die jüngsten Gesteine [* 23] der Kohlenbildung an. Die Bewässerung ist reichlich. Die Gebirge sind dicht bewaldet, zwischen ihnen liegen aber auch große Strecken fruchtbaren Weidelandes. Die zweite Region, das eigentliche Kanada, reicht von Quebec den St. Lorenzstrom aufwärts und längs des Ontario- und Eriesees bis ¶
zum Huronsee und umfaßt den gesegnetsten Teil der Dominion. Es ist ein ebenes oder wellenförmiges Gebiet, reichlich bewässert und, abgesehen von den bei Montreal und in der Umgegend ansteigenden isolierten Trapphügeln, ohne jegliche Gebirge. Nur wo die sanft geneigten paläozoischen Schichten zu Tage treten (wie bei den Niagarafällen), bilden sie hügelähnliche Terrainstufen. Die dritte und ausgedehnteste Region erstreckt sich vom untern St. Lorenzstrom und dem Huronsee und Obern See bis an die Gestade des Arktischen Ozeans. Es ist ein wildes, felsiges Land, reich an Flüssen und Seen, meist dicht bewaldet oder versumpft, wo laurentische Gneise, kristallinischer Kalkstein und der kambrischen (huronischen) Formation angehörige Grünsteine, Sandsteine und Granit vorherrschen.
Gräser
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Gräser.Die durchschnittliche Erhebung dürfte wohl 300 m erreichen, aber nur selten steigen die Höhen über 600 m an. Durchbrochen wird diese laurentische Seenplatte von den Flüssen Nelson (aus dem Winnipegsee kommend) und dem Churchill. Gegen W. tritt sie an den Winnipegsee heran und umfaßt teilweise den Athabascasee, den Großen Sklaven- und Großen Bärensee, die nördlicher liegen. Ackerbau ist in diesem Gebiet nur an wenigen begünstigten Stellen möglich. Ganz und gar ausgeschlossen ist er in den nordöstlich von ihm gelegenen Barren Grounds, wo der unebene, felsige Boden nur Sträucher und zwerghafte Weiden, Birken und Erlen, Gräser, [* 25] Binsen, Moose [* 26] und Flechten [* 27] trägt.
Westlich von der laurentischen Seenplatte, bis zum Fuß des Felsengebirges, liegt die große Ebene Kanadas, an der Südgrenze 2000 km, am Arktischen Ozean nur 500 km breit, im S. der Saskatschewan-Prärie, im N. Waldland. Silurische, [* 28] devonische und zur Kreideformation [* 29] gehörige Gesteine treten hier der Reihe nach bis zum Fuß des Felsengebirges auf, vielfach von Gerölle bedeckt. Das Land steigt in drei Stufen an, durch Höhenzüge getrennt, die da, wo sie die Flüsse [* 30] durchsetzen, Stromschnellen bilden.
Auf der untersten Stufe liegt der Winnipegsee (215 m), dem von S. der Red River zuströmt, und in welchen der Saskatschewan einmündet, um als Nelson seinen Weg in die Hudsonbai fortzusetzen. Diese Stufe bildet einen Teil des jetzt verschwundenen Agassizsees der amerikanischen Geologen, welcher südlich in den Missouri abfloß. Ausgedehnte Wälder kommen vor. Die zweite Stufe erstreckt sich am Saskatschewan bis zu den Eagle Hills und hat bei ziemlich mannigfaltiger Oberflächengestaltung eine mittlere Höhe von 880 m. Die dritte und ausgedehnteste Stufe endlich reicht bis ans Felsengebirge, ist im S. fast waldlos und hat hier eine mittlere Erhebung von 900 m. Die sechste Region Kanadas umfaßt den nördlichen Teil der amerikanischen Kordilleren, die hier, etwa 600 km breit, den pazifischen Teil der Dominion einnehmen und drei mit der Küste ziemlich parallel verlaufende Höhenzüge bilden.
Das östlichste dieser Gebirge, das eigentliche Felsengebirge, gehört vorwiegend der devonischen und der Kohlenformation an, ist namentlich auf dem Westhang dicht bewaldet, hat Gletscher und soll im Mount Brown auf 4880 m ansteigen. Die Pässe sind indes von mäßiger Höhe (Kicking Horse Paß [* 31] 1588 m, Yellow Head oder Lederpaß 1140 m). Gegen N. nimmt das Gebirge an Höhe ab, und anstatt steil über die Ebene anzusteigen, wird es von Vorhügeln eingefaßt. Jenseit des Felsengebirges haben wir noch die Gold Range und das Zentralplateau Britisch-Columbias zu überschreiten, ehe wir das Küsten- oder Kaskadengebirge erreichen. Endlich durchzieht die Inseln, welche der Küste vorlagern, ein Gebirgszug, der, wie die vorhergehenden, aus metamorphischen, vielfach von Granit durchbrochenen Gesteinen zusammengesetzt ist. Auch im Küstengebirge kommen Gletscher vor.
Eis (technische Verwen
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Eis (technische Verwendung).Ungemein groß ist die Zahl der schiffbaren Flüsse und Seen, und wenn auch die Schiffahrt vielfach durch Stromschnellen unterbrochen und die Flüsse meist während der Hälfte des Jahrs mit Eis [* 32] bedeckt sind, so leisten sie dennoch dem Verkehr die wesentlichsten Dienste. [* 33] Vom gesamten Gebiet gehören zum Becken des Atlantischen Ozeans 1,321,400 qkm, zu demjenigen der Hudsonbai und des Arktischen Ozeans 6,617,200 qkm, und dem Stillen Ozean sind tributär 884,000 qkm. Der wichtigste Fluß ist der St. Lorenzstrom, der Ausfluß [* 34] der großen Kanadischen Seen (s. d.). An Größe des Stromgebiets wird er indes sowohl von dem Saskatschewan, der als Nelson in die Hudsonbai mündet (1,165,000 qkm), als von dem dem Eismeer zuströmenden Mackenzie (1,424,000 qkm) übertroffen.
Das Klima des ganzen Gebiets, vom Atlantischen Ozean bis zum Felsengebirge, zeichnet sich aus durch strengen Winter, kühlen Frühling, kurzen, aber heißen Sommer und ungemein angenehmen Herbst, den sogen. Indianersommer, wo die Wälder in vielfachen Tinten prangen, der Himmel [* 35] blau und wolkenlos ist und nur die Nachtfröste an den nahen Winter erinnern. Die Sommerisotherme von 16° C. (welche das Reifen des Weizens bestimmt) umschließt ganz Neuschottland (mit Ausnahme der Halbinsel von Cape Breton), kreuzt den St. Lorenzstrom unterhalb von Quebec, läuft dann nach Nordwesten über den Athabascasee und Großen Sklavensee nach Fort Simpson am Mackenzie (62° nördl. Br.) und erreicht schließlich das Stille Meer gegenüber der Vancouverinsel. Die Temperaturen einiger Orte für Januar, Juli, den Sommer und das Jahr haben wir in der folgenden Tabelle zusammengestellt (Grade C.):
Breite | Seehöhe | Januar | Juli | Sommer | Jahr | |
Halifax | 46° 39' | 2 m | -5.3 | 17.7 | 16.4 | 6.0 |
Quebec | 46° 49' | 91 " | -11.2 | 20.2 | 16.8 | 4.2 |
Montreal | 45° 41' | 20 " | -8.4 | 22.3 | 18.6 | 6.8 |
Toronto | 43° 39' | 104 " | -4.9 | 19.6 | 18.4 | 6.8 |
Windsor | 42° 20' | 170 " | -2.8 | 20.9 | 19.7 | 8.8 |
Winnipeg | 49° 55' | 226 " | -19.2 | 19.1 | 16.0 | 0.6 |
Neuwestminster | 49° 12' | 10 " | 1.6 | 16.6 | 15.9 | 8.7 |
Jundt - Jupiter
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Klima.Um die den größern Teil des Jahrs mit Eismassen angefüllte Hudsonbai ist das Klima [* 36] unfreundlich, die York Factory (Port Nelson) hat eine Sommertemperatur von nur 11,1° und eine Jahrestemperatur von -6,8,° und der Fluß Nelson, der dabei in die Bai mündet, ist nur vom 19. Mai bis zum 20. Nov. eisfrei, während der St. Lorenz bei Montreal meist erst 11. Dez. zufriert und schon 19. April wieder aufgeht. Im westlichen Teil der großen Ebene wird das Klima durch vom Felsengebirge herabsteigende Föhnwinde gemäßigt, so daß bei der geringen Schneedecke das Vieh im Freien überwintern kann.
Die Gegend am Stillen Ozean endlich hat ein ausgesprochenes Seeklima, mit milden Wintern und mäßig warmem Sommer. Der Niederschlag nimmt von der Ostküste ins Innere ab; während er in Neuschottland noch jährlich 112 cm beträgt, vermindert er sich in Quebec auf 100 cm, in Ontario auf 86 cm und in Manitoba auf 58 cm, steigt jedoch an der Westküste auf 159 cm. Die Niederschläge am Atlantischen Ozean haben ein Maximum im Herbst, in Ontario verteilen sie sich gleichmäßig über das Jahr, im W. aber tritt das Maximum im Sommer, an der pazifischen Küste im Winter ein. ¶