Eine andre Kampfersorte, der
Borneokampfer, Baroskampfer,
Borneol, welcher von
DryobalanopsCamphora Colebr.
gesammelt wird (s.
Dryobalanops), ist etwas schwerer als
Wasser, weniger flüchtig, schmilzt bei 198°, riecht dem gewöhnlichen
Kampfer ähnlich, aber zugleich ein wenig nach
Patschuli. Seine
Zusammensetzung entspricht der
Formel C10H18O ,
und bei Behandlung mit
Salpetersäure gibt er
Japankampfer, welcher anderseits durch alkoholische
Kalilauge inBorneokampfer
übergeführt wird. Er wird nur als Räuchermittel bei gottesdienstlichen und andern feierlichen
Handlungen in
Asien
[* 8] benutzt,
in den europäischen
Handel kommt er nicht.
Bei Brückengewölben bleiben die Kämpfer meist glatt;
bei Hochbauten mit reicherer
Ausstattung werden sie durch vorspringende
Platten mit glatter oder profilierter Oberfläche ausgezeichnet, welche als Trennungsglieder von
Pfeiler und
Bogen
[* 15] erscheinen.
Werden dieselben bei einer Bogenstellung fortlaufend angewandt, so bilden sie ein Kämpfergesims.
Die
Höhe desselben beträgt
etwa 1/5-1/10 der Bogenweite, während seine
Ausladungca. 1/3-½ seiner
Höhe nicht überschreiten
darf.
Das einzige von ihm selbst herausgegebene Werk sind die »Amoenitates exoticae«
(Lemgo 1712),
eine
Reihe ethnographischer und geschichtlicher Abhandlungen. Nach seinem
Tod erschien, in englischer Bearbeitung
von Scheuchzer, die »History of
Japan and
Siam« (Lond. 1727, 2 Bde.),
sein bekanntestes Werk, das
(Lemgo 1777, 3 Bde) vonDohm ins Deutsche
[* 22] zurückübersetzt wurde, und die
durchBanks herausgegebenen »Icones selectae plantarum, quas in Japonia collegit«
(Lond. 1791). Einen
Auszug aus seinem
»Diarium itineris ad aulam moscoviticam« ließ
Adelung drucken.
Vogel aus
der
Ordnung der
Watvögel und der
Familie der
Schnepfen (Scolopacidae), 29-32
cm lang, 64
cm breit, mit kopflangem, weichem, an der
Spitze nicht verbreitertem
Schnabel, hohen, schlanken, weit über die
Ferse nackten, vierzehigen
Füßen, hoch eingelenkter Hinterzehe,
mittellangen, spitzen
Flügeln, kurzem, flach gerundetem
Schwanz und weichem, meist glatt anliegendemGefieder.
Die Oberflügel sind dunkel braungrau, der
Schwanz ist schwarzgrau, schwarz gefleckt, der
Bauch
[* 25] weiß; die
Augen sind braun,
die
Füße rötlichgelb, der
Schnabel ist grünlichgelb.
Das Männchen erhält im Frühjahr einen aus harten, etwa 8
cm langen
Federn bestehenden, dunkel gefleckten oder gebänderten
Kragen, der den größten Teil desHalses umgibt und auf dunklem, sehr verschieden gefärbtem
Grund gebändert
oder gefleckt ist, und im
Gesicht
[* 26] eigentümliche
Warzen, welche im
Herbst mit dem
Kragen verschwinden. Übrigens weicht die Färbung
und
Zeichnung der Männchen bei den verschiedenen Individuen außerordentlich ab. Der Kampfläufer bewohnt größere
Sumpfflächen und die
Küsten im
Norden
[* 27] derAlten Welt und erscheint auf seinem Zug
in ganz
Europa,
Asien und
Afrika;
[* 28] bei uns weilt er von Anfang Mai bis Juli oder
August. Männchen und Weibchen ziehen getrennt und halten sich auch in der
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mehr
Winterherberge gesondert. Er geht anmutig, fliegt sehr schnell, ist höchst munter und rege, lebt gesellig und nährt sich
von Land- und Wassertieren und von Sämereien. In der Paarungszeit kämpfen die Männchen fortwährend miteinander, erwählen
sich besondere Kampfplätze und stellen sich auf diesen täglich mehreremal ein. Ihre einzige Waffe ist der
weiche Schnabel, die Ursache des Kampfes ist unerklärt und jedenfalls nicht Eifersucht. Das Nest steht in der Nähe des Wassers
und enthält meist vier große, bräunliche oder grünliche, dunkel gefleckte Eier,
[* 30] welche das Weibchen in 17-19 Tagen ausbrütet.
Der Kampfläufer ist leicht zu fangen und erträgt die Gefangenschaft sehr gut; sein Fleisch ist im Herbst wohlschmeckend;
die Eier kommen häufig als Kiebitzeier in den Handel.