mehr
Kampanulaceen, ^[richtig;
Kampanniaceen,] Lobeliaceen, Stylidiaceen, Goodeniaceen und Kukurbitaceen.
Kampanulaceen, ^[richtig;
Kampanniaceen,] Lobeliaceen, Stylidiaceen, Goodeniaceen und Kukurbitaceen.
Stadt in der niederländ. Provinz Overyssel, links an der Yssel, unweit deren Mündungen in einer Gegend, welche ganz unter Wasser gesetzt werden kann, Endpunkt der Niederländischen Zentralbahn (Utrecht-Kampen), ist mit Gruben und parkähnlichen Anlagen umgeben, hat mehrere alte Kirchen, eine schöne, 1874 neugebaute Brücke [* 2] über die Yssel, ein Stadthaus, eine lateinische und eine höhere Bürgerschule, ein Seminar für orthodox-reformierte Prediger, ist Garnison des Instruktionsbataillons (Lehrschule für Unteroffiziere der Infanterie) und zählt (1885) 18,288 Einw., welche sich von Schiffbau, Fischerei, [* 3] Handel, Kalk- und Ziegelbrennerei sowie Zigarrenfabrikation nähren. - Kampen, 1286 gegründet, war ehemals eine freie Reichs- und Hansestadt mit beträchtlichem Handel, der aber mit der zunehmenden Versandung der Ysselmündungen immer mehr sank, sich jedoch seit etwa 25 Jahren durch Verbesserung der Mündungen wieder beträchtlich gehoben hat. Die Stadt wurde 1578 von den Holländern erobert und mußte sich 1672 an die Franzosen ergeben, welche die Brückenschanze am rechten Ysselufer zerstörten.
Nicolas Godfried van, niederländ. Geschichtschreiber, geb. zu Haarlem, [* 4] ward in Deutschland [* 5] erzogen, erlernte den Buchhandel, während er sich zugleich selbst in den Wissenschaften fortbildete, ward 1816 Lehrer der deutschen Sprache [* 6] in Leiden, [* 7] 1829 der niederländischen Sprache und Litteratur und der vaterländischen Geschichte am Athenäum zu Amsterdam [* 8] und starb daselbst. Von seinen zahlreichen, mitunter der Tiefe der Forschung ermangelnden Werken sind hervorzuheben: »Geschiedenis van de fransche heerschappij in Europa« [* 9] (Leid. 1815-23, 8 Bde.);
»Geschiedenis der letteren en wetenschappen in de Nederlanden« (Haag [* 10] 1821-26, 3 Bde.);
»Geschiedenis der Nederlanders buiten Europa« (Haarl. 1831-1838, 3 Bde.);
»Handboek der hoogduitsche letterkunde in prosa en poezij« (das. 1823-30, 4 Bde.).
In Deutschland ist er besonders durch seine »Geschichte der Niederlande« [* 11] (Hamb. 1831-33, 2 Bde.) bekannt geworden. Mit Tijdemann gab er die Zeitschrift »Mnemosyne« (1815-21, 10 Bde.) heraus.
Vgl. S. R. van Campen, Nicholas Godfried van C., a biographical sketch (Lond. 1887).
(spr. -denn, schlechthin Kamp), Dorf in der niederländ. Provinz Nordholland, an den Dünen der Westküste, zwischen Alkmar und Helder, bekannt durch die große Seeschlacht vom in welcher der englische Vizeadmiral Duncan über die französisch-holländische Flotte unter de Winter den Sieg davontrug, und nach welcher er den Titel »Viscount von Camperdown« erhielt.
s. v. w. Campechebai, s. Campeche. ^[= (spr. -tsche), einer der Staaten der mexikan. Bundesrepublik Mexiko, umfaßt den westlichen ...]
s. Aloehanf. ^[= (Pita, Domingo-), aus den Blättern mehrerer Agavearten in Amerika, Ostindien ...]
(Campecheholz, Blauholz, Blutholz, Logwood),
das von Haematoxylon Campechianum (s. Tafel »Farbepflanzen«) [* 12] stammende Holz, [* 13] welches seinen Namen von der Campechebai in Mexiko [* 14] hat, aus welcher dasselbe früher ausgeführt wurde. Es kommt in großen, von Rinde und Splint befreiten Stücken in den Handel, ist aus der stark gefurchten Außenseite rötlich- bis schwärzlichbraun, auf frischer Schnittfläche im Innern dunkel gelbbraun, sehr hart, nimmt schöne Politur an, schmeckt zuckerartig, adstringierend, färbt den Speichel rot und riecht der Veilchenwurzel ähnlich.
Die beste Handelssorte ist die von der Campechebai, dann folgt die von Honduras; [* 15] Jamaica- und Domingoholz sind blässer und ärmer an Farbstoff, die geringste Ware ist die von Martinique und Guadeloupe. Das unveränderte Holz enthält Hämatoxylin (s. d.), welches in feuchter Luft bei Gegenwart von Ammoniak in dunkelrotes Hämatein übergeht. Das Färbevermögen des Kampescheholzes nimmt daher sehr bedeutend zu, wenn man es geraspelt und befeuchtet in dünner Schicht 6-8 Wochen liegen läßt und öfters umschaufelt.
Man benutzt das in der Färberei und zwar entweder direkt den mit Wasser bereiteten Auszug oder das Extrakt, welches in der Heimat des Holzes, in den Vereinigten Staaten [* 16] und in Europa dargestellt wird. Es bildet dunkel schwarzbraune, glänzende Stücke, die sich bei völliger Trockenheit leicht zerstoßen lassen. Kampescheholz gibt mit Thonerdebeizen ziemlich intensive grauviolette Farben, mit Kupfersalzen Blau, mit Eisenbeize Schwarz oder Grau, mit Chromoxyd nach vorhergegangener Oxydation mit Chromsäure Schwarz. Mit Ausnahme der letztern sind aber diese Nüancen sehr unbeständig und werden durch Licht, [* 17] Seife, Alkalien und Säuren zerstört. Kampescheholz dient zum Färben von Baumwolle, [* 18] Wolle, Seide [* 19] und Leder, meist in Verbindung mit andern Farbstoffen, das Extrakt als desinfizierendes Mittel zum Verbinden von Wunden. Mit chromsaurem Kali gibt eine Abkochung eine gute und sehr billige schwarze Tinte.
(taktisch) die kleinste noch einer gewissen Selbständigkeit des Handelns fähige Truppenabteilung und zwar Kompanie, Eskadron, Batterie, während die administrative Einheit das Bataillon, Regiment und die Abteilung bilden.
(Laurineenkampfer, Japankampfer, Camphora), ein Produkt des Kampferbaums (Camphora officinalis Nees), wird aus dem Holz desselben auf Formosa und in Japan [* 20] gewonnen, indem man den auf sehr einfache Weise durch Wasserdämpfe aus dem zerschnittenen Holz austreibt und die Dämpfe in passenden Gefäßen verdichtet. Der nach Europa gebrachte rohe Kampfer wird unter Zusatz von wenig Holzkohle, Eisenfeile oder Kalk, besonders in England, Holland, Hamburg, [* 21] einer Sublimation unterworfen und liefert dann den gereinigten Kampfer, welcher in Form von schalenförmigen, in der Mitte durchbohrten Broten in den Handel kommt. Kampfer bildet eine farblose, durchscheinende, körnig-kristallinische, zähe Masse vom spez. Gew. 0,98, ist nur nach dem Befeuchten mit Alkohol pulverisierbar, riecht eigentümlich, schmeckt brennend bitterlich, löst sich in 1000 Teilen kaltem Wasser, leicht in Alkohol, Äther, Benzol und in fetten Ölen, schmilzt bei 175°, siedet bei 205°, sublimiert unzersetzt, verflüchtigt sich aber auch schon bei gewöhnlicher Temperatur sehr stark, brennt mit rußender Flamme [* 22] und rotiert, wenn man ihn in kleinen Stückchen auf Wasser wirft, aber nur, wenn letzteres keine Spur Fett enthält.
Die Zusammensetzung des Kampfers entspricht der Formel C10H16O , und er ist offenbar durch Oxydation aus einem ätherischen Öl C10H16 entstanden, welches sich namentlich in jüngern Teilen des Kampferbaums findet, bei der Sublimation sich mit dem Kampfer verflüchtigt und von dem rohen Kampfer abtropft. Dies Kampferöl oxydiert sich sehr leicht an der Luft und bei Behandlung mit Salpetersäure zu Kampfer. Bei weiterer Oxydation des Kampfers entsteht die kristallisierbare, farb- und geruchlose Kampfersäure C10H16O4 und bei Destillation [* 23] des Kampfers mit Chlorzink Cymen C10H14 , ein Kohlenwasserstoff, aus welchem man umgekehrt wieder Kampfer darstellen kann; auch finden sich dem Laurineenkampfer sehr ähnliche Substanzen in manchen ¶
ätherischen Ölen oder entstehen aus solchen. Kampfer wirkt in kleinern Gaben beruhigend, in größern erregend auf das Nervensystem und erstreckt diese Wirkung besonders auf die Nerven [* 25] der Zirkulations-, Respirations- und Geschlechtsorgane. In größern Gaben ist er giftig; auf die Haut [* 26] eingerieben, wirkt er reizend, auch hindert er die Fäulnis. Man benutzt ihn als lähmungswidriges, krampfstillendes, resorbierendes Mittel bei Krankheiten des Darmkanals, des Herzens, der Respirationsorgane, bei Nervenkrankheiten, Nymphomanie, Hautkrankheiten, [* 27] typhösen und brandigen Zuständen, Rheumatismus, als Zahnschmerzmittel etc. Zur Beseitigung roter Wangen tragen junge Damen bisweilen auf der Brust.
Welke Pflanzen werden wieder frisch, wenn man sie in Wasser stellt, welches ein wenig Kampferspiritus enthält. In der Technik dient Kampfer zur Darstellung von Sprenggelatine, Celluloid, in der Feuerwerkerei, zur Nachtlichterfabrikation, zum Schutz von Pelzwerk, [* 28] Wolle, Sammlungen von Insekten [* 29] etc. Die bei weitem größte Menge Kampfer wird in Indien von den Eingebornen verbraucht. Offizinell ist eine Lösung von 1 in 7 Spiritus [* 30] und 2 Wasser als Kampferspiritus, eine Lösung von 1 in 9 Olivenöl als Kampferöl und eine Mischung von 1 Kampfer, 1 Spiritus, 3 Gummischleim und 45 Weißwein als Kampferwein; auch dient Kampfer zur Darstellung einiger andrer pharmazeutischer Präparate.
Eine andre Kampfersorte, der Borneokampfer, Baroskampfer, Borneol, welcher von Dryobalanops Camphora Colebr. gesammelt wird (s. Dryobalanops), ist etwas schwerer als Wasser, weniger flüchtig, schmilzt bei 198°, riecht dem gewöhnlichen Kampfer ähnlich, aber zugleich ein wenig nach Patschuli. Seine Zusammensetzung entspricht der Formel C10H18O , und bei Behandlung mit Salpetersäure gibt er Japankampfer, welcher anderseits durch alkoholische Kalilauge in Borneokampfer übergeführt wird. Er wird nur als Räuchermittel bei gottesdienstlichen und andern feierlichen Handlungen in Asien [* 31] benutzt, in den europäischen Handel kommt er nicht.
Eine dritte Kampfersorte, der Ngaikampfer, wird in Kanton [* 32] aus Blumea balsamifera Dec. (Komposite) gewonnen, hat die Zusammensetzung des Borneokampfers, unterscheidet sich aber von demselben in den optischen Eigenschaften. Er wird in China als Arzneimittel und zum Parfümieren der feinern Tusche benutzt. Unter künstlichem Kampfer versteht man das Produkt der Einwirkung von trocknem Chlorwasserstoff [* 33] auf Terpentinöl C10H10Cl , welches farblose Kristalle [* 34] bildet und kampferartig riecht und schmeckt. Im Altertum war in Europa unbekannt; die arabischen Ärzte des Mittelalters, Simon Seth um 1070 und die Äbtissin Hildegard um 1150 erwähnen dagegen den Kampfer, und zur Zeit des Paracelsus wurde derselbe allgemein gebraucht. In China scheint zuerst der Borneokampfer bekannt geworden zu sein, welcher dann Veranlassung gab zur Darstellung des Laurineenkampfers aus dem auch in China weitverbreiteten Kampferbaum; gegenwärtig aber wird in China kein Laurineenkampfer dargestellt.