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Kammergeschütz - Kammm
Seite 9.426.
Überblick der Artikel
29 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Kammergeschütz s. Kammer (milit.). / 4
Kammergut s. Domäne. / 3
Kammerherr und Kammerjunker, Hofchargen, welche den Ehrendienst bei fürstlichen Personen zu versehen haben, / 27
Kammerjäger Forstbeamter, Leibjäger eines Fürsten; jetzt besonders derjenige, welcher das Fangen und Vertreibe / 22
Kammerknechte (kaiserliche K.), früher in Deutschland Bezeichnung der Juden, weil sie dem Kaiser als ihrem / 21
Kammermusik Musik, die sich zur Aufführung in kleinern Räumen eignet, im Gegensatz zur Kirchenmusik und / 255
Kammerrichter s. Reichskammergericht. / 3
Kammersachen s. Kameralwissenschaft. / 3
Kammersänger s. Kammermusik. / 3
Kammersäure s. Schwefelsäure. / 3
Kammerschwanzschraube s. Kammer (milit.). / 4
Kammersee s. Attersee. / 3
Kammerstil s. Kammermusik. / 3
Kammerstücke s. Kammer (milit.). / 4
Kammertaxe (Unterthanentaxe), festgesetzter, meist mäßiger Preis für manche von einer fürstlichen Kammer / 16
Kammerton (Kapellton), ehedem die gewöhnliche Stimmung der zur Kammermusik (s. d.) erforderlichen Instrumente / 45
Kammertuch s. Kambrais. / 3
Kammervermögen s. Kammer. / 3
Kammerziele , die(sehr unpünktlich und unvollständig eingehenden) Beiträge der Reichsstände zur Unterhaltung / 22
Kammfett das vom Hals, dem sogen. Kamm, der Pferde herrührende Fett, ist nach dem Ausschmelzen schwach / 88
Kammgarn s. Garn, S. 911. / 5
Kammgras s. Cynosurus. / 3
Kammin 1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Stettin, auf einer Anhöhe, 4 km von der Ostsee, am / 203
Kammkies s. Markasit. / 3
Kämmlinge die Abfälle der Kammgarnspinnerei. / 5
Kammlinie s. v. w. Feuerlinie (s. d.). / 4
Kämmmaschine s. Spinnen. / 3
Kammmasse s. Kautschuk. / 3
Kammmuscheln (Pectinidae Ad.), Familie der Muscheln (s. d.), deren gleiche oder ungleiche Klappen mit fächerför / 134
Fortsetzung:
Kammergericht , das frühere Appellationsgericht für die Stadt Berlin und für den Regierungsbezirk Potsdam
mehr
Geheimer
Justizrat gebildeter welchem die Mitglieder der königlichen
Familie und des
Hauses
Hohenzollern
[* 2 ] ihren persönlichen
Gerichtsstand haben.
Vgl.
Franklin , Das königliche Kammergericht (Berl. 1871).
Kammergericht ist auch die abgekürzte Bezeichnung für
Reichskammergericht (s. d.).
s.
Kammer ^[= # (altd. chámara, v. lat. camera, "Gewölbe, gewölbtes Zimmer"), ursprünglich bei ...] (milit.).
s.
Domäne . ^[= (mittellat. Domanium, v. lat. Dominium, "Eigentum, Herrschaftsrecht, Herrengut", Domanialg ...]
und Kammerjunker,
Hofchargen , welche den Ehrendienst bei fürstlichen
Personen zu versehen
haben, und zwar ist der erstere der höher gestellte.
Sein
Abzeichen ist der goldene Kammerherrnschlüssel.
Forstbeamter, Leibjäger eines
Fürsten ;
jetzt besonders derjenige, welcher das
Fangen und Vertreiben
von
Ratten ,
Mäusen und anderm Ungeziefer als
Geschäft betreibt.
(kaiserliche Kammerknechte), früher in
Deutschland
[* 3 ] Bezeichnung der
Juden , weil sie dem
Kaiser
als ihrem Schutzherrn einen Schutzzins zu entrichten hatten.
Musik , die sich zur Aufführung in kleinern
Räumen eignet, im
Gegensatz zur
Kirchenmusik und Theatermusik,
heute auch noch zur Konzertmusik. Die Bezeichnung Kammermusik kam zu Anfang des 17. Jahrh.
auf, d. h. zu einer Zeit, wo eine
Instrumentalmusik im heutigen
Sinne nur in den ersten Anfängen existierte
und sich auf vierstimmige
Tänze sowie Tokkaten und ähnliche
Stücke für
Orgel beschränkte, betraf daher überwiegend Gesangsmusik,
speziell die begleitete Gesangsmusik (Kammerkantate im
Gegensatz zur
Kirchenkantate , Kammerduette).
Als die größern
Formen der
Instrumentalmusik aufkamen (Kammerkonzert,
Suite ,
Symphonie ,
Sonate ), bezeichnete man auch diese,
überhaupt alles, was nicht
Kirchen - oder Theatermusik war, als Kammermusik. Heute versteht man unter Kammermusik nur noch
von wenigen
Instrumenten oder
Singstimmen ausgeführte
Musik , wie:
Streichquartette ,
Trios ,
Quintette ,
Sextette ,
Septette ,
Oktette ,
ebensolche Werke mit
Klavier ,
Sonaten für
Klavier allein oder mit obligater
Violine ,
Bratsche ,
Violoncello , überhaupt alle für
einzelne
Instrumente mit
Klavier geschriebenen
Stücke , auch
Divertissements von einigen
Blas - und
Streichinstrumenten ,
Lieder mit Klavierbegleitung,
Duette ,
Terzette etc. Der eigentliche
Gegensatz zu Kammermusik ist heute Konzertmusik
(Orchester - und Chormusik).
Da in der Kammermusik der Mangel an Klangfülle und Abwechselung der Instrumentierung durch feinere Nüancierung und
Detailarbeit ersetzt werden muß, so unterscheidet man mit
Recht einen besondern
Kammerstil , und es gilt
als Mangel eines Kammermusikwerks, wenn die
Stimmen orchestral behandelt sind. Die
Titel Kammermusiker,
Kammersänger , Kammervirtuose,
welche von
Fürsten verliehen werden, stammen aus der Zeit her, wo sich dieselben kleine aus
Sängern und Instrumentisten bestehende
Kapellen für den
Vortrag der zu diesem
Zweck geschriebenen Kammermusiken in ihren Privatsalons hielten.
Vgl.
Nohl , Die geschichtliche
Entwickelung der Kammermusik (Braunschw. 1885).
s.
Reichskammergericht . ^[= im ehemaligen Deutschen Reich neben dem Reichshofrat das höchste Gericht, welches 1495 von ...]
s.
Kameralwissenschaft . ^[= (Cameralia), ursprünglich der Inbegriff derjenigen Wissenschaften, die einem Kammerbeamten ...]
s.
Kammermusik . ^[= Musik, die sich zur Aufführung in kleinern Räumen eignet, im Gegensatz zur Kirchenmusik und ...]
Schwefelmilch - Schwef
* 4
Schwefelsäure .
s.
Schwefelsäure . ^[= H2SO4 findet sich im freien Zustand in einigen Gewässern Südamerikas, welche auf vulkanischem ...]
[* 4 ]
s.
Kammer ^[= # (altd. chámara, v. lat. camera, "Gewölbe, gewölbtes Zimmer"), ursprünglich bei ...] (milit.).
s.
Attersee . ^[= der größte See Oberösterreichs (s. Karte "Salzkammergut"), westlich ...]
s.
Kammermusik . ^[= Musik, die sich zur Aufführung in kleinern Räumen eignet, im Gegensatz zur Kirchenmusik und ...]
s.
Kammer ^[= # (altd. chámara, v. lat. camera, "Gewölbe, gewölbtes Zimmer"), ursprünglich bei ...] (milit.).
(Unterthanentaxe ), festgesetzter, meist mäßiger
Preis für manche von einer fürstlichen
Kammer den
Unterthanen abgegebene Gegenstände.
(Kapellton ),
ehedem die gewöhnliche
Stimmung der zur
Kammermusik (s. d.) erforderlichen
Instrumente , im
Gegensatz
zu der um einen
Ton höhern Orgelstimmung, dem
Chorton (s. d.), welche sich noch heute bei alten
Orgeln findet und beim Zusammenwirken
mit andern
Instrumenten ein transponiertes
Spiel nötig macht. Vgl.
Stimmung .
s.
Kambrais . ^[= (franz., eigentlich Tolle de Cambrai, engl. Cambrics), locker gewebte, dünne Batistleinwand, ...]
s.
Kammer . ^[= # (altd. chámara, v. lat. camera, "Gewölbe, gewölbtes Zimmer"), ursprünglich bei ...]
die (sehr unpünktlich und unvollständig eingehenden) Beiträge der
Reichsstände zur Unterhaltung des
ehemaligen
Reichskammergerichts (s. d.) und die
Termine zur
Zahlung derselben.
Pferde II
* 5
Pferde .
das vom
Hals , dem sogen.
Kamm , der
Pferde
[* 5 ] herrührende
Fett , ist nach dem Ausschmelzen schwach gelblich, fast
geruchlos, von Butterkonsistenz, schmilzt bei 60° und liefert eine weiße, feste
Seife . Das aus Abdeckereien
stammende Kammfett ist meist schmutzig weiß oder bräunlich und riecht unangenehm. Aus ganzen Pferdekadavern erhält
man durch Behandeln mit
Dampf
[* 6 ] in geschlossenen
Cylindern ein reines, helles, geruchfreies
Fett , welches leichter schmelzbar
ist als Kammfett, aber wie dieses zu Maschinenschmiere, zum Einfetten der
Wolle und des
Leders und zur
Darstellung
weicher Schmierseife (Elainseife ) für Tuchfabriken dient.
s.
Garn , ^[= ein aus Fasern durch Zusammendrehen (Spinnen) gebildeter Faden, welchen man entweder ohne weiteres ...] S. 911.
s.
Cynosurus . ^[= L. Gattung aus der Familie der Gramineen, ein- oder mehrjährige Gräser mit ährenähnl ...]
[* 7 ]
Titel
Elemente zu
Kammin:
1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Stettin, auf einer Anhöhe
2) S. Kamin (Stadt).
Stettin
* 8
Stettin .
1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Stettin ,
[* 8 ] auf einer Anhöhe, 4 km von der
Ostsee , am Kamminschen
Bodden ,
einem von der
Dievenow durchflossenen Binnensee, hat 4
Kirchen , eine
Synagoge , eine
Domschule (Lateinschule, 1175 gegründet),
ein
Lehrerseminar , ein adliges
Fräuleinstift , ein
Amtsgericht , ein
Sol - und ein Moorbad, Strumpfwarenfabrikation, Dampfmühlen,
Eisengießerei ,
[* 9 ]
Schiffahrt ,
Fischerei
[* 10 ] und (1885) 5684 meist evang. Einwohner. - Kammin ist
wendischen Ursprungs und wurde schon 1123 Hofstadt des
Herzogs
Wratislaw , 1188 aber Bischofsitz, indem
um diese Zeit das 1140 zu
Julin gestiftete
Bistum vom
Herzog
Kasimir nach Kammin verlegt wurde. Es wurde schon damals unmittelbar
dem päpstlichen
Stuhl unterstellt.
Der
Ort Kammin erhielt 1274
Stadtrecht . Geraume Zeit hindurch standen die
Bischöfe von auf seiten der
Markgrafen von
Brandenburg ,
[* 11 ] bis im
Belgarder
Vergleich (1304) der
Bischof
Heinrich Wacholl (1299 bis 1317) dem
Herzog von
Pommern
[* 12 ]
Treue
geloben mußte. Nachdem 1536 der damalige
Bischof
Erasmus
Manteuffel v. Arnhausen sich der
Reformation angeschlossen hatte, erfolgte 1648 die
Umwandlung des
Bistums in ein weltliches unmittelbares Reichsfürstentum, das an Kurbrandenburg fiel. Die ehemaligen Besitzungen
des
Bistums bilden gegenwärtig die
Kreise
[* 13 ]
Kolberg-Körlin ,
Köslin
[* 14 ] und
Bublitz (bis 1872 zusammen den
Kreis
[* 15 ]
»Fürstentum « ) im Regierungsbezirk
Köslin .
Vgl.
Kücken , Geschichte der Stadt Kammin (Kammin 1885). -
2) S.
Kamin (Stadt ).
s.
Markasit . ^[= (Binarkies, Blätterkies, Leberkies, Speerkies, Strahlkies, Wasserkies, Graueisenkies ...]
[* 16 ]
die
Abfälle der Kammgarnspinnerei.
s. v. w.
Feuerlinie (s. d.). ^[= taktisch die dem Feind zunächst stehende, im Feuergefecht befindliche Linie zerstreut fechtender ...]
s.
Spinnen . ^[= (hierzu Doppeltafel "Spinnmaschinen"), aus kurzen Fasern durch Zusammendrehen beliebig ...]
[* 17 ]
s.
Kautschuk . ^[= (Gummi elasticum, Resina elastica), ein im Pflanzenreich weitverbreiteter Stoff, welcher aus ...]
Kammquallen - Kampanul
* 19
Seite 9.427.
(Pectinidae
Ad .),
Familie der
Muscheln
[* 18 ] (s. d.), deren gleiche oder ungleiche
Klappen
mit fächerförmig von der Gegend des
Schlosses ausstrahlenden
Leisten besetzt sind. Bemerkenswert sind die am Mantelrand einiger
Arten angebrachten zahlreichen
Augen von smaragdgrüner
Farbe und
¶
mehr
kompliziertem Bau . Einzelne Arten sondern einen Byssus ab, andre sind mit der gewölbten Klappe festgewachsen, während die Gattung
Pecten sich durch rasches Öffnen und Schließen der Schale wie fliegend vom Boden hoch zu erheben und eine Strecke weit fortzubewegen
vermag. Alle Kammmuscheln sind Bewohner des Meers ; viele sind eßbar und werden wegen des feinen Geschmacks ihres
Fleisches höher als Austern geschätzt. Die Schalen einiger größerer Arten werden als Schüsseln für feines Ragout benutzt,
mit andern schmückten aus dem Orient heimkehrende Pilger Hut
[* 20 ] und Kleid (daher Pilgermuschel ). S. auch die Abbildung von Lima
[* 21 ] auf
Tafel »Triasformation
[* 22 ] I« .