hat es stets einen so schwerfälligen
Gang,
[* 2] daß ein schnelleres
Reisen damit unmöglich ist. Dabei ist es aber gutartiger
als das
Dromedar, welchem es in seinen übrigen
Eigenschaften durchaus gleicht. Es gedeiht am besten bei dürrem, salzreichem
Futter und geht auf üppiger
Weide
[* 3] ein. Nach 13monatlicher Tragzeit wirft das Weibchen ein
Junges, welches
wie das des
Dromedars sich entwickelt. Das
Trampeltier paart sich auch mit dem
Dromedar, und die bald ein-, bald zweihöckerigen
Jungen sind unter sich und mit ihren Erzeugern fruchtbar.
Ein kräftiges
Trampeltier legt mit 220-270 kg belastet täglich 4-5
Meilen, weniger stark belastet die doppelte
Strecke zurück.
Man benutzt es aber meist nur im
Winter und läßt ihm im
Sommer mehr oder weniger
Freiheit in der
Steppe, wo nur die Stuten
täglich fünfmal zusammengetrieben und gemolken werden. Außer der
Milch benutzt man auch das
Fleisch, die
Wolle und das
Fell,
aus welchem die
TürkenChagrin bereiten. Das
Trampeltier mögen die Israeliten gekannt haben, jedenfalls
die Assyrer, bei denen es, wie der
Obelisk von
Nimrud durch
Bild und
Inschrift lehrt,
Salmanassar II. als
Tribut erhalten hatte.
Auch die
Engländer haben bei der Sudânexpedition 1885 eine Kamelreiterei organisiert. Die
Völker des
Sudân, die
Tuareg und
Tibbu in der
Sahara und manche Nomadenstämme
Arabiens bedienen sich der
Kamele als Reittiere.
Vgl. Carbuccia,Du dromadaire comme
bête de somme et comme animal de guerre (Par. 1853);
Vallon,
Mémoire sur l'histoire naturelle du dromadaire
(das. 1857);
Der Bibelspruch, nach welchem ein Kamel eher durch ein »Nadelöhr«
geht, als daß ein
Reicher in den
Himmel
[* 7] kommt, erklärt sich in der
Weise, daß in der von
Christus gesprochenen
jüdisch-aramäischen
Sprache
[* 8] das
Wort, welches das Nadelöhr bezeichnet, die allgemeine Bedeutung
Loch, Höhlung hat und somit
von Eingängen gebraucht werden konnte, durch welche das in der That nur mit großer
Not hindurchkommt.
eine
Maschine,
[* 9] die dazu dient,Schiffe
[* 10] zu heben und über
Untiefen zu bringen, eine
Erfindung
des russischen Ingenieurgenerals
de Witte; wird häufig zwischen
Kronstadt
[* 11] und
Petersburg
[* 12] angewandt. Ein Kamel ist eine Art
Kasten,
dessen
Boden und dessen äußere Seitenwände gerade sind, wogegen die innern Seitenwände nach der Mitte des
Bodens zu gekrümmt
sind, damit einSchiff
[* 13] mit seinem untern Teil hineinpaßt. Dieselben sind sehr stark gebaut und haben
eine
Dampfpumpe.
Soll ein
Schiff mit einem oder mehreren solcher Kamele über eine flache
Stelle, wie z. B. die
Kurve der
Newa, gebracht werden,
so wird vermittelst der im untern Teil des Kamels befindlichen
Schleusen so viel
Wasser hineingelassen,
daß dasselbe sinkt. Hierauf wird das
Schiff über dem Kamel befestigt und durch die
Dampfpumpe das
Wasser aus dem Kamel herausgepumpt.
Das Kamel steigt dann wieder und hebt, unter dem
Boden des
Schiffs angekommen,
dieses vermittelst seiner ungeheuern Tragfähigkeit.
Bei sehr großen
Schiffen werden zwei, auch drei solcher Kamele angewendet. Dieselben haben
Ähnlichkeit
[* 14] mit schwimmenden
Docks (s.
Dock),
[* 15] welche an den
Enden offen sind.
Hat das
Schiff die flache
Stelle passiert, so wird durch Öffnen
der
Schleusen das Kamel wieder zum Sinken gebracht, und man kann das
Schiff, sobald es selbst wieder schwimmt, aus dem Kamel herausbringen.
Heutzutage werden die Kamele mit den gehobenen
Schiffen durch
Dampfer über die flache
Stelle bugsiert.
Die von W.
Bauer zum
Heben versunkener
Schiffe benutzten Kamele waren
Ballons, welche von
Tauchern am
Schiff befestigt und mit
Hilfe einer
Luftpumpe
[* 16] und eines
Schlauchs mit
Luft gefüllt wurden.
(Alkamil), Sohn Aladils, des
BrudersSaladins, wurde 1218 nach seines
VatersTodSultan von
Ägypten,
das er bereits als
Statthalter regiert hatte, schloß 1221 das Kreuzheer ein, welches nach
Eroberung von
Damiette gegen
Kairo
[* 17] vordrang, bewilligte ihm aber gegen Räumung der eroberten Stadt freien Abzug.
Als er darauf mit seinem
Bruder Almuazzam von
Damaskus in
Krieg geriet, knüpfte er 1228, tolerant und einsichtig, wie er war, mit
KaiserFriedrich II.
Unterhandlungen an und schloß mit ihm einen
Vertrag, durch welchen er die heiligen
Orte in
Palästina
[* 18] an den
Kaiser
abtrat, während er selbst nach Besiegung seiner Verwandten die Herrschaft über
Syrien gewann. Er schloß
darauf mit
Friedrich, den er vor den bösen
Anschlägen der vom
Papst aufgehetzten Ordensritter warnte, einen zehnjährigen
Frieden, vor dessen
Ablauf
[* 19] er starb.
Das Rückenhaar ist das beste, und von verschiedenen Färbungen (schwarz, rot und grau).
Man verarbeitet
es meist in den Produktionsländern, von denen
Persien
[* 22] die geschätzteste
Ware liefert.
Aus dem besten Kamelhaar erhält man ziemlich
gute, aber glanzlose
Kamelotte, aus der geringern
Sorte gröbere
Zeuge, Filzdecken etc. In
Frankreich und
England benutzt
man es in der Hutmacherei und zu
Pinseln.
(RhaphidiaL.), Insektengattung aus der
Familie der SialidaeBurm. und der
Ordnung der
Netzflügler,
Tiere
mit breitem, herzförmigem, hinten zu einem dünnen
Hals verengertem, leicht geneigtem, äußerst beweglichem
Kopf, seitlich hervortretenden
Augen, kurzen, dünnen
Fühlern, stark verlängertem, schmalem Prothorax und in der
Ruhe dachförmig
aufliegenden
Flügeln. Die dickfühlerige Kamelhalsfliege (R. crassicornis Schumm.), 8
mm lang, mit dunkel rotbraunem
Mal in den sonst glashellen
Flügeln, ohne Nebenaugen, das Weibchen mit langer, aufwärts gebogener Legröhre, lebt an Baumstämmen vonInsekten
[* 23] und ist äußerst beweglich. Die
Larve lebt im
Moos und in den
Flechten
[* 24] der
Baumrinde oder unter dieser, ist vorn braun, hinten
hell gestreift und sehr beweglich; sie überwintert und verpuppt sich im Frühjahr. Die
Puppe gleicht bis auf die fehlenden
Flügel der Imago und verwandelt sich in diese am 11. oder 13.
Tag. S. Tafel
»Netzflügler«.
[* 25]