kleine
Insel im
RotenMeer, an der arabischen
Küste, 165 qkm groß, im nördlichen Teil
Sumpf und Dickicht, im
übrigen
Sand und
Fels mit einzelnen kleinen kultivierten
Flecken.
Die ärmliche Fischerbevölkerung lebt
in sieben kleinen, elenden Dörfern.
(lat.), in der
Pflanzenanatomie eine Gewebeform in dem Bastteil der
Gefäßbündel,
[* 9] die aus zartwandigen,
prismatischen
Zellen besteht und den Kambiumzellen ähnlich, aber durch Teilungsunfähigkeit verschieden ist.
[* 1] (lat.,
Bildungsgewebe), ein pflanzliches
Zellgewebe, durch dessen
Teilungen der fortgesetzte Dickenzuwachs eines
Stammes oder einer
Wurzel
[* 10] bewirkt wird. In vielen
Fällen macht es einen
Bestandteil der
Gefäßbündel
(Fibrovasalstränge)
aus, seltener entsteht es im
Grundgewebe. Jeder Pflanzenteil, in welchem im ausgebildeten Zustand
Gefäßbündel gefunden werden,
besteht in der frühsten Entwickelungsperiode (die jungen
Spitzen derStengel,
[* 11] die ersten Blattanlagen) aus gleichartigen
Zellen
von parenchymatischer Form, die sämtlich teilungsfähig sind, aus einem sogen.
Urmeristem. In diesem scheiden sich nun an den
Stellen, wo später die
Fibrovasalstränge stehen, Bündel mehr in die
Länge
wachsender, aber schmal bleibender
Zellen aus, welche die zarten
Membranen, den reichlichen Protoplasmagehalt und die Teilungsfähigkeit
der Urmeristemzellen beibehalten.
Dagegen nimmt der übrige Teil des letztgenannten
Gewebes alsbald andre
Beschaffenheit an: seine
Zellen
behalten im allgemeinen parenchymatische Gestalt, werden aber vielmal weiter, verlieren nach nicht zu ferner Zeit ihre Teilungsfähigkeit,
ihr
Inhalt wird minder protoplasmareich, und ihre
Membranen verdicken sich
mehr oder weniger. So treten jene Bündel immer
deutlicher hervor; ihre
Zellen werden Prokambiumzellen, sie selbst Prokambiumbündel genannt.
Sie sind die Anfänge der
Fibrovasalstränge; durch sie selbst geschieht die weitere
Ausbildung dieser
Gewebe.
[* 12] Die
Zellen fahren nämlich fort, durch
Teilung sich zu vermehren, das Bündel wird stärker; gleichzeitig aber, während
der Pflanzenteil weiter heranwächst, nehmen gewisse Prokambiumzellen eine ganz neue
Ausbildung an: sie verwandeln sich in
die ersten
Holz- und Bastzellen. Der
Fibrovasalstrang besteht jetzt aus seinen drei wesentlichen
Bestandteilen:
dem
Holz-,
Bast- und Kambiumteil.
Der letztere ist fortan der einzige fortbildungsfähige Teil des
Fibrovasalstranges; durch seine zellbildende Thätigkeit
[* 1]
(Fig. i) werden neue Kambiumzellen erzeugt, und in demselben
Maß werden diese in
Holz- und Bastbestandteile umgewandelt.
Letztere
haben also ihren Ursprung stets im Kambiumteil. Die
Dicke, welche ein
Gefäßbündel erhält, hängt davon
ab, wie lange sein Kambiumteil fortbildungsfähig bleibt.
In den Blättern dauert dies nur eine kurze Zeit.
In denStengeln dagegen treten verschiedene Verhältnisse auf, und der Erfolg ist hier auch abhängig von der
Lage, welche Kambium-,
Bast- und Holzteil zu einander einnehmen. Bei den
Monokotyledonen bleibt der Kambiumteil zwischen dem
Bast-
und Holzteil eingeschlossen, zumeist ringsum, so daß er durch die feste
Scheide, die er selbst um sich gebildet hat, an einer
weitern
Ausdehnung
[* 13] gehindert wird. Bei den
Dikotyledonen dagegen, wo die
Gefäßbündel in einem
Kreise
[* 14] stehen, scheidet der
Kambiumteil den rindenwärts gelegenen
Bast- von dem markwärts gelegenen Holzteil vollständig; außerdem nimmt das zwischen
den einzelnen Bündeln liegende
Zellgewebe ebenfalls die
Struktur von Kambiumzellen an, so daß nun ein geschlossener Kambiumring
konzentrisch mit der Oberfläche des
Stammes zwischen
Bast
[* 15] und
Holz
[* 16] sich hinzieht.
Dieser Kambiumring bleibt bei denHolzgewächsen dauernd fortbildungsfähig; er stellt hier das weiche,
saftige
Gewebe dar, welches man zwischen
Bast und
Holz findet, und welches vorzugsweise schlechthin als Kambium bezeichnet wird.
Seine zellbildende Thätigkeit verleiht nach innen zu dem
Holz (Fig. H), nach außen dem
Baste dauernde Zunahme und wird dadurch
zur
Ursache des fortdauernden Dickenwachstums des
Stammes der
Sträucher und
Bäume.
In den Breitengraden,
wo
Sommer u.
Winter wechseln, ist diese Thätigkeit eine periodische: sie schlummert während des
Winters, ist nach dem Erwachen
im
Frühling am lebhaftesten und erlischt wieder gegen den
Herbst hin.
In den Baumwurzeln dauert sie länger, selbst bis in denWinter, und erwacht später. Nicht immer ist nur
ein einziger Kambiumring, wie bei vielen Dikotylen, vorhanden; bisweilen tritt noch ein zweiter an der Innengrenze des Holzkörpers
auf. Auch kann der Kambiumring ganz außerhalb der
Gefäßbündel liegen und sich mehrfach erneuern. Bisweilen umgibt das
Kambium nur einzelne
Gefäßbündel oder Gefäßbündelgruppen. Nebenstehende
[* 1]
Figur zeigt den
Querschnitt durch
eine radiale Zellreihe aus dem Kambium von
Pinus silvestris, i die jüngst gebildeten Kambiumzellen; nach H zu sind
Holzzellen,
nach der andern Seite zu Bastzellen gebildet.
(richtiger Kambodia), franz. Schutzstaat in
Hinterindien,
[* 17] zwischen
Siam im W. und N.,
¶
mehr
Anam im O., Kochinchina im SO. und dem Meerbusen von Siam im SW., hat ein Areal von 83,861 qkm (1523 QM.) mit (1874) 945,954 Einw.,
worunter 106,764 Chinesen. Das Land wird in seinem Westteil von Hügelketten durchzogen; der östliche Teil ist eine vom Mekhong,
dem der Abfluß des Sees Tulesab rechts zufließt, durchzogene, reichbewässerte und überaus fruchtbare
Niederung, die Kornkammer Ostasiens für seinen Bedarf an Reis. Das Klima
[* 19] von Kambodscha ist mild und angenehm; nur in den Regenmonaten
(Mai bis September) herrscht drückende Schwüle.
Von Metallen finden sich Gold,
[* 20] silberhaltiges Blei, Kupfer und Eisen. Das letztere wird vom Stamm der Kui gewonnen
und bearbeitet. Die Pflanzenwelt ist außerordentlich reich an wertvollen Handelsprodukten: Pfeffer, Kardamomen, Harzen, Lack
u. a., die aber bisher wenig ausgebeutet wurden. Die Tierwelt ist ebenso reich, sie liefert
Elfenbein, Rhinozeroshörner, Büffelfelle und -Hörner, sehr schöne Seide,
[* 21] die nebst Baumwolle
[* 22] zu vortrefflichen Geweben verarbeitet
wird, namentlich aber Fische
[* 23] aus dem Tulesab.
Damals erstanden die jetzt in Ruinen liegenden großartigen Bauten in und um Angkor, am Nordrand des jetzt
siamesischen Teils des Tulesab; seit dem 16. Jahrh. verlor an Siam und Anam seine Grenzprovinzen und mußte sich 1867 unter
das Protektorat der seit 1862 in Kochinchina angesiedelten Franzosen stellen. Seitdem schwindet die einstige Selbständigkeit
des Staats mehr und mehr. Hauptstadt war früher Udong, seit 1864 ist es Pnom-Penh an einem linken Arm
des Mekhong, mit 30,000 Einw. S. Karte »Hinterindien«.