täglich durch heftige
Gewitter unterbrochen, auch ist hier die Wolkenbildung im allgemeinen so stark, daß man diese Gegend
den Wolkenring genannt hat. Trotz der vielen elektrischen Entladungen ist die Lust dick und schwül und die
Hitze oft kaum
erträglich. Auch außerhalb der beiden
Passate finden sich
Zonen mit ziemlich viel
Windstillen, welche
nach den beiden
Wendekreisen der Windstillengürtel des
Wendekreises des
Krebses und des
Steinbockes genannt werden.
L.,Gattung der
Erikaceen, kleine, immergrüne
Sträucher mit länglichen oder elliptischen Blättern, kurzröhrigen,
napf- und präsentiertellerförmigen, meist roten
Blüten und fünffächeriger, fünfklappiger
Kapsel.
Mehrere
Arten, wie Kalmia angustifoliaL.,KalmialatifoliaL. und Kalmia glaucaAit. aus
Nordamerika,
[* 2] werden in mehreren
Varietäten als Ziersträucher
kultiviert, sind aber gegen
Kälte empfindlich.
Berg im bayr. Regierungsbezirk
Pfalz, der höchste
Punkt der
Hardt (s. d.), südwestlich von
Neustadt
[* 3] gelegen, 681 m
hoch, mit einem Aussichtsturm.
locker gewebtes, aber dicht gewalktes, langhaariges, mit
Glanz appretiertes Köpergewebe aus dickem Streichwollgarn,
wird verschieden gefärbt und zu Winterkleidern benutzt.
Einen ähnlichen
Stoff stellt man aus starkem, rauhem
Baumwollgarn
dar, indem man ihm in der
Appretur das Aussehen des echten Kalmuck gibt.
(Westmongolen), ein zum mongolischen
Zweig der
Altaier gehöriges
Volk, wo sie heute Olöd
genannt werden, dessen Hauptvertreter heute die
Choschoten, Dsungaren,
Dorboten und
Torgoten (Törga-Uten) in
China
[* 4] und
Sibirien
sind. Die letztern beiden
Stämme zogen, die
Torgoten 1636, die
Dorboten 1723, aus ihren Stammsitzen in der
Dsungarei infolge
von Zwistigkeiten, sowie um das
ReichDschengis-Chans wiederherzustellen, nach W.; doch fehlte es dem
»Oirat«
genannten
Bund an einem gemeinsamen Oberhaupt, und so zogen sie, Niederlassungen gründend, zuerst zum
Altai, von da in die
Kirgisensteppe, dann zum Quellengebiet des
Tobol, endlich an den Muhadscharbergen vorüber zum Uralfluß und zur Wolgamündung.
Dort ließen sie sich nieder, doch kehrte 1771 ein großer Teil, unzufrieden mit der russischen
Regierung,
unter unsäglichen
Gefahren nach
China zurück. Die zurückgebliebenen Kalmücken nomadisieren seit Ende vorigen
Jahrhunderts friedlich
in der
Steppe zwischen
Wolga und
Ural, um
Astrachan und
Stawropol bis gegen
Saratow, wo sie oft mit den Herrnhutern in
Sarepta in
Berührung kamen. Die Kalmücken am
Altai heißen auch schwarze oder Bergkalmücken, zum Unterschied von den türkisierten
Teleuten (s. d.) oder weißen Kalmücken im
GouvernementTomsk.
Als
Oberhaupt haben die russischen Kalmücken einen vor 1800 vom
Dalai-Lama, seitdem von der russischenRegierung
eingesetzten
Lama, welcher in
Bazar Kalmuk an der
Wolga bei
Astrachan wohnt und jeden
Sommer eine Rundreise durch die
Steppe macht.
Das
Christentum hat hier und da unter ihnen
Wurzeln geschlagen, auch bekennt sich ein Teil der Kalmücken zur mohammedanischen
Religion.
IhreSprache
[* 8] ist eine
Mundart der mongolischen, trägtSpuren hohen
Altersan sich, ist aber sehr arm.
Grammatiken
derselben schrieben
Rémusat in
»Recherches sur les langues tartares«,
Zwick
(Donauesching. 1852) und die
Russen Popow
(Kasan
[* 9] 1847)
und Bobrownikow (das. 1849). Ein
Wörterbuch veröffentlichte
Zwick
(Donauesching. 1853). Die Kalmücken haben geschriebene
Gesetze und
auch eine Litteratur, die meist aus Gedichten und historischen, mit
Sagen verwebten
Überlieferungen besteht;
eine epische
Dichtung, die »Dschangariade« (kalmückisch hrsg.
von Golstunskij, Petersb. 1864),
die Märchensammlung »Siddi-Kür« von
Jülg (mit Übersetzung, Leipz. 1866) herausgegeben. Ihr
Handel ist
Tauschhandel
von Vieh gegen
Korn, wolleneKleider, Küchengeräte u. dgl. Bei den chinesischen
und sibirischen Kalmücken liegt die
Verwaltung in den
Händen ihrer Stammfürsten (Jaisang) und deren Unterbeamten;
Chinesen wie
Russen
wissen aber auf sie durch
Ehrenbezeigungen aller Art einzuwirken. In Rußland sind die Kalmücken des donischen Gebiets der allgemeinen
Wehrpflicht unterworfen, während die im
GouvernementAstrachan vorhandenen davon befreit sind.
Vgl.
Bergmann,
Nomadische Streifereien unter den Kalmücken
(Riga
[* 11] 1804-1805, 4 Bde.);
Wenjukow, Die russisch-asiatischen Grenzlande (deutsch, Leipz.
1874).
(AcorusL.),
Gattung aus der
Familie der
Araceen,
Kräuter mit kriechendem, stark verzweigtem, aromatischem
Wurzelstock,
reitenden, scheidigen und schwertförmigen Blättern, sehr langem Blütenschaft, walzenförmigen Blütenkolben
ohne
Blütenscheide und oblong kegelförmigen, rötlichen
Beeren. A.CalamusL., mit schwammig-fleischigem, bis 56
cm langem,
walzenförmigem, geringeltem, auf den
Blattnarben punktiertem, blaß pfirsichblutrotem
Wurzelstock, linealschwertförmigen,
60-120
cm langen Blättern, grünlichgelben
Blüten und einem 30
cm langen
Blatt,
[* 12] welches die
Verlängerung
[* 13] des Blütenschafts
bildet und dieBlütenscheide ersetzt.
Die
Frucht ist unbekannt. Der Kalmus stammt aus den Küstenländern des
SchwarzenMeers, findet sich auch in
Mittelasien bis zum
Altai und
Japan sowie verwildert im größten Teil
Europas und in
Nordamerika am
Ufer stehender und langsam fließender Gewässer.
Der
Wurzelstock ist als Kalmuswurzel (Rhizoma
Calami) offizinell. Er wird geschält, gespalten und getrocknet,
ist dann gelblichweiß, schwammig, weich, schmeckt stark aromatisch bitterlich, riecht aromatisch und enthält außer einem
Bitterstoff etwa 1 Proz. gelbes ätherisches
Öl, welches fast ganz aus einem bei 260° siedenden
Kohlenwasserstoff besteht.
Clusius den ersten Kalmus, den er aus Konstantinopel
[* 17] erhalten, bei Wien;
[* 18] die Pflanze verbreitete sich dann sehr schnell und akklimatisierte
sich überall, aber noch 1725 galt sie als ausländische Drogue und kam zum Teil aus Indien.