seinem Vorhaben abzustehen. Kalkbrenners glänzendes Spiel, in welchem die Clementische mit der Hummelschen Vortragsweise
verschmolzen war, rechtfertigte allerdings seinen Ruf, ebenso wie seine den Eigentümlichkeiten seines Instruments Rechnung
tragenden, effektvollen und instruktiven Kompositionen. Da jedoch auf beiden Gebieten das Streben nach äußerem virtuosen
Glanz den geistigen Gehalt überwog, so waren die von der Kalkbrennerschen Schule der Kunst geleisteten Dienste
nur von zweifelhaftem Wert, und jenes hauptsächlich durch sie geförderte Virtuosentum, welches während der 20er und 30er
Jahre in den Konzertsälen ganz Europas herrschte, konnte nur so lange Bestand haben, bis mit dem Auftreten Mendelssohns, Schumanns,
Chopins und Liszts eine ernstere Kunstrichtung eingeschlagen wurde.
Damit war auch Kalkbrenners zahlreichen Kompositionen das Urteil gesprochen, obwohl sich unter denselben neben oberflächlichen
Modeartikeln auch einzelne gediegene Arbeiten befinden, wie z. B. vier Konzerte, ein Konzert für zwei Klaviere und namentlich
seine Klavierschule mit den dazugehörigen Etüden. Kalkbrenner starb in Enghien bei Paris mit Hinterlassung
eines ansehnlichen Vermögens, welches er teilweise als Geschäftsteilnehmer an der durch seinen Einfluß wesentlich geförderten
Pleyelschen Klavierfabrik erworben hatte.
Bei den Pflanzen kommt der Kalk entweder der Zellhaut eingelagert, oder ihrer Oberfläche aufgelagert,
oder als Inhaltsbestandteil in den Kristallschläuchen (s. d.) vor. Am häufigsten findet sich oxalsaurer Kalk
in Form von Körnern oder deutlichen Kristallen in der Zellwandung; kohlensaurer Kalk wird in der Zellhaut mancher Haare und
in den Cystolithen abgelagert. Letztere bestehen in zapfen- oder traubenförmigen, mit kohlensaurem Kalk imprägnierten Zellwandverdickungen,
die in die Zellhöhlung mancher Epidermiszellen bei Urtikaceen, z. B. Ficus, Morus, Humulus, Urtica, und Akanthaceen hineinragen.
Die Kalkauflagerungen kommen als oberflächliche Schüppchen bei manchen Farnblättern und den Blättern der weiß inkrustierten
Saxifraga- und Plumbago-Arten, als krustenförmige Überzüge bei manchen Wasserpflanzen, wie den Laichkräutern (Potamogeton)
und den Charen, vor.
die in der Freskomalerei verwendbaren Farben, welche beim Auftragen auf Kalk nicht zersetzt werden, besonders
Antimongelb, Barytgelb, Barytweiß, Kadmiumgelb, Chromgrün, Chromorange, Eisenorange, Englischrot, grüne Erde,
Kobaltblau, Kobaltgrün, Bronners Freskokrapplack, Marsbraun, Neapelgelb, Ocker, schwarze Farben, Sienaerde, Schweinfurter Grün,
Ultramarin, Umbra, Vandyckbraun, Zinkweiß.
(Blauschiefer), gemengtes kristallinisches Gestein, besteht aus körnigem Kalk, mehr oder weniger
Quarz und Glimmerblättchen, meist sehr reichlich, die wie im Glimmerschiefer verteilt sind. Dem meist
silberweißen Glimmer (Muskovit) ist nicht selten Talk beigemengt. Das Gestein ist meist bläulich hellgrau, stets deutlich Beschichtet;
durch Vorwalten des körnigen Kalkes und Schwinden des Quarzes geht der in glimmerführenden körnigen Kalk oder bei Verteilung
der Glimmerblättchen in kugeligen Schalenlagen in Cipollino, bei Vertretung des Glimmers durch die entsprechenden
Mineralien in kalkhaltigen Talk-, Chlorit- und Sericitschiefer über. Das Gestein hat eine große Verbreitung in den Alpen, so
in der Tauernkette, den
Salzburger Alpen, in den Gebirgen Graubündens und des Wallis,
auch im Mährischen Gebirge, in Massachusetts u. a. O.
(kalquieren, franz. calquer), Übertragung einer Zeichnung, Schrift, eines Plans und dergl. vom Original auf
eine andre Fläche. Dies kann auf sehr verschiedene Weise durch Abdrucken, Durchzeichnen, Aufpudern, Aufpausen etc. geschehen.
Das Kalkierpapier zum Durchzeichnen ist ein dünnes, sehr durchscheinendes, ziemlich weiches, aber verhältnismäßig
festes Papier, welches aus rein gehecheltem Flachs oder ganz schäbefreiem Werg dargestellt wird; Kalkierleinwand ist Musselin,
welcher auf einer Seite einen gleichmäßigen Überzug von Stärkekleister erhalten hat und dann auf Kalandern getrocknet
und geglättet ist.
Gestein aus abgerundeten Kalksteinstücken, welche durch ein kalkiges Bindemittel
vereinigt sind, entsteht zum Teil noch heute, wenn kalkreiches Wasser durch Anhäufungen von Kalksteingeröllen hindurchrieselt
und dabei seinen Kalkgehalt absetzt.
In Deutschland wird der Kalk jetzt entweder nach der Tonne, = 2 hl, oder nach dem Hektoliter gemessen. In Österreich
hält das Kalkmutel 2½ Metzen = 153,761 Lit.
Varietäten des Mergels (s. d.) mit vorwaltendem Kalkgehalt, der oft 75 Proz.
beträgt, tritt dicht, schieferig, oft dünnschieferig (Mergelschiefer), bituminös, auch erdig auf. Tuffartiger Kalkmergel oder Mergeltuff
(Steinmergel) ist porös, löcherig (Zellenmergel), die Löcher sind meist mit Mergelerde, auch mit kohlensaurem Kalk gefüllt.
Muschelmergel nennt man Zusammenhäufungen von Muschel- und Schneckenschalen mit Kalk und Thon. Namentlich
treten die auf in der Muschelkalk- und Oolithformation und in der Kreidegruppe (Pläner). Die losen Kalkmergel benutzt man als Dungmittel
auf kalkarmem Boden, so auf Torf-, Sand-, namentlich aber auch auf Thonboden. Viele Steinmergel (Zementstein) eignen sich zur
Herstellung von hydraulischem Mörtel.
Gestein, aus konzentrisch-schaligen Kalkkugeln, durch ein kalkiges Zement verbunden, zusammengesetzt. Die
Größe der Kugeln schwankt zwischen Hirsekorn- und Erbsengröße und ist für dasselbe Vorkommen meist
eine sehr konstante. Im Rogenstein ist das Bindemittel der Kalkspatkugeln, deren konzentrische Struktur gewöhnlich erst durch
die Verwitterung deutlich wird, ein runzeliges oder thonig-sandiges. Oolithe sind besonders im Jura, Rogenstein in der Trias entwickelt.
Ihre Bildung ist noch unerklärt, da sich die äußerlich ähnlichen Erbsensteine (s. d.) nicht als Analogie
anziehen lassen, indem sie Quellabsätze sind, während Oolithe und Rogensteine sich als wohlgeschichtete Meeresabsätze vorfinden.
Auch als versteinerte Molluskeneier sind die Oolithe gedeutet worden.
Pflanzen, welche Kalk in ungewöhnlich großer Menge enthalten und im wilden Zustand nur auf kalkreichem
Boden vorkommen, aus deren
mehr
Gegenwart daher auf den Kalkgehalt des letztern geschlossen werden kann. Die wichtigsten sind: viele Papilionaceen, besonders
Hippocrepis comosaL., Lathyrus tuberosusL.;
unter den kultivierten besonders Esparsette, Luzerne, Klee;
mehrere Labiaten, wie
Prunella grandiflora Jacq., Stachys germanica L., S. rectaL., Teucrium ChamaedrysL.,T. montanumL.;
einige Umbelliferen, zumal
Caucalis daucoidesL.,Bupleurum falcatumL.,B. rotundifoliumL.;
ferner Carlina acaulisL., Adonis aestivalisL. Auch viele
Flechten wachsen ausschließlich oder vorwiegend auf Kalkgestein.