Die
Lösung von Kaliumjodid löst viel
Jod. Kaliumjodid wird in der
Photographie, zur
Darstellung von
Anilinfarben und als
Arzneimittel benutzt;
es wirkt im allgemeinen wie
Jod, ohne so stark zu reizen; man gibt es innerlich, besonders gegen
Syphilis,
Skrofulose,
Neuralgien, Drüsenanschwellungen,
Gicht etc. Es erscheint in kurzer Zeit in den
Sekreten, im
Speichel oft bereits
nach 10
Minuten. Die viel angewandte Jodkaliumsalbe wird aus 20 Teilen Kaliumjodid, 1 Teil unterschwelligsaurem
Natron, 15 TeilenWasser
und 165 Teilen
Schmalz bereitet; ob aber auf die unverletzte
Haut eingerieben, resorbiert wird, ist zweifelhaft.
(Kali) K2O entsteht bei
Oxydation von
Kalium in vollkommen trockner
Luft, ist weiß, spröde,
schwer flüchtig, schmilzt bei Rotglut und gibt mit
Wasser unter Feuererscheinung
Kaliumhydroxyd.
Leitet man
Schwefelwasserstoff in konzentrierte Ätzkalilösung, so kristallisiert farbloses Kaliumsulfhydrat (Kaliumhydrosulfid)
HKS, welches sich dem vorigen ähnlich verhält und mit
Kalilauge Einfachschwefelkalium gibt.
Kalium verbindet sich noch in
mehreren Verhältnissen mit
Schwefel zu
Polysulfureten (Zwei-,
Drei-,
Vier-, Fünffachschwefelkalium). Diese
entstehen beim Zusammenschmelzen gleicher Teile von kohlensaurem
Kali und
Schwefel und beim
Kochen von
Kalilauge mit
Schwefel.
Fluß im schwed.
Lappland, kommt aus den
Seen Pajtasjaur und Kaalasjärvi, fließt anfänglich
in südöstlicher, dann in südlicher
Richtung, empfängt aus dem
Torneå-Elf den
Tärandö-Elf (eine
Bifurkation, auf welchezuerstL. v.
Buch aufmerksam gemacht hat) und mündet, 400 km lang, in den Bottnischen
Meerbusen.
im gewöhnlichen
Sinn s. v. w. kohlensaurer Kalk, welcher in größten
Mengen als
Kalkstein,
Marmor,
Kreide,
[* 8]
Kalkspat
[* 9] etc. vorkommt; dann s. v. w. gebrannter Kalk
(Calciumoxyd) oder gelöschter Kalk
(Ätzkalk, Calciumhydroxyd).
Der gebrannte Kalk wird im großen zur Bereitung von
Mörtel dargestellt. Dies geschieht durch sehr starkes Erhitzen (Kalkbrennen)
des bei hoher
Temperatur sich zersetzenden kohlensauren Kalks unter Verhältnissen, welche das Entweichen der
Kohlensäure
gestatten. Man verarbeitet in
Steinbrüchen gewonnenen Steinkalk, als
Geschiebe oder
Gerölle gesammelten Lesekalk, erdigen
Mergelkalk, der vor dem
Brennen meist eingesumpft und in
Formen gestrichen werden muß, und am
¶
mehr
Meeresstrand gesammelte Muschelschalen (Muschelkalk). Bei Rotglut verliert der kohlensaure Kalk Wasser, und es beginnt das Entweichen
von Kohlensäure, welche indes erst bei Weißglut vollständig ausgetrieben wird. Reiner Kalk verändert sich dabei nicht weiter;
häufig aber enthält der kohlensaure Kalk Thon (kieselsaure Thonerde) und Kieselsäure, und dann entstehen bei hoher Temperatur
sinternde Verbindungen, welche bewirken, daß der gebrannte Kalk sich beim Übergießen mit Wasser nicht mehr löscht (totgebrannter
Kalk). Um dies zu vermeiden, ist die Temperatur sorgfältig zu regeln; aber auch dann bleibt unreiner Kalk minderwertig, weil
die Beimengungen nicht jene Eigenschaft besitzen, wegen welcher man den Kalk anwendet.
Man brennt den Kalk bisweilen noch in Meilern, in denen man den Kalkstein mit Stein- oder Braunkohle schichtet,
in meilerähnlichen Feldöfen oder Gruben, bei größerm Betrieb aber in besondern Kalköfen. Von diesen haben die liegenden
im Grundriß länglich viereckige Gestalt und sind mit einem flachen Gewölbe
[* 11] überspannt, welches verschließbare Zuglöcher
zur Regulierung des Zugs besitzt. Jeder Ofen besitzt drei Schüröffnungen mit Rost und Aschenfall und denselben
gegenüber einen während des Brandes zu vermauernden Eingang zum Einbringen des Kalksteins.
Von letzterm setzt man, anschließend an die Schüröffnungen, durch die Tiefe des ganzen Ofens kleine Gewölbe auf und füllt
dann den weitern Ofenraum durch die seitwärts angebrachten, später gleichfalls zu vermauernden Öffnungen.
Gewöhnlich liegen zwei Öfen
[* 12] beisammen und besitzen einen gemeinsamen Schornstein. Der Brand wird bis zur Weißglut fortgesetzt
und diese je nach der Beschaffenheit längere oder kürzere Zeit unterhalten, worauf man den Ofen langsam erkalten läßt.
Ein Brand währt 36-40 Stunden. Viel häufiger werden stehende Kalköfen angewandt, welche man zweckmäßig
an oder in einem Bergabhang neben dem Kalkbruch anlegt und 1,25-12,5
m hoch und zwar cylindrisch, viereckig, konisch, elliptisch etc. baut. Man unterscheidet auch
Flaschenöfen mit Verjüngung nach oben und Trichter- oder Kesselöfen mit Erweiterung nach oben, im letztern Fall zweckmäßig
von der Gestalt eines halben Eies. Beide Ofenarten werden auch Schneller- oder Fixöfen genannt.
Nach dem Betrieb unterscheidet man Öfen mit periodischem
und kontinuierlichem Gang,
[* 13] je nachdem man den Ofen nach dem Ausziehen
des garen Kalks abkühlen läßt und dann wieder füllt oder rohen Kalkstein ununterbrochen in dem Maßoben aufgibt, wie
garer unten ausgezogen wird. Dabei modifiziert sich der Betrieb nach der Beschaffenheit des Brennmaterials. Koks und Kohlenklein,
magere Steinkohle etc. schichtet man in abwechselnden Lagen mit dem Kalk und entzündet die Beschickung im untern Teil des Ofens.
Man kann hierbei geringes, billiges Brennmaterial anwenden und erzielt eine gute Ausnutzung der Wärme,
[* 14] während freilich der Kalk durch die Asche des Brennmaterials verunreinigt und leicht zum Sintern gebracht wird. Bei dem etwas
teuern Betrieb mit besonderer Feuerung kommt der Kalk nur mit der Flamme
[* 15] in Berührung, er wird besser, gleichmäßiger, und
man kann ihn in größern Stücken brennen, die sich bei der Aufbewahrung weniger leicht löschen. In neuerer
Zeit wendet man mit Vorteil Gasfeuerung
[* 16] beim Kalkbrennen an. Dieselbe gestattet die Benutzung jeglichen Brennmaterials, vermeidet
die lästige Rauchbildung bei Beginn des Brandes, gewährt Ersparnis an Brennmaterial und größere Leistungsfähigkeit und
liefert ein gutes Produkt.
[* 10]
Fig. 1-3 zeigen einen Kalkofen für periodischen Betrieb. Zum Brennen dient der untere, oben überwölbte
Raum von 4 m Höhe. Er besitzt 4 Schürlöcher e e e e mit Rosten für das Brennmaterial (Braun- oder Steinkohle). Der Kalk wird
durch die Öffnung b eingetragen, welche man nach der Füllung des Ofens vermauert. Durch d wird der gebrannte Kalk ausgetragen,
a ist der Zugang zu dem Raum über dem Gewölbe. Man beobachtet von dort das Austreten der Flamme aus den Gewölbeöffnungen,
um nach Erfordernis einzelne derselben durch aufgelegte Steine zu verschließen und die Glut in andre Teile des Ofens zu lenken.
[* 10]
Figur 2 und 3 zeigen, wie der Ofen eingesetzt wird. Bei jeder Feuerung baut man ein zur bessern Verteilung
der Flamme dienendes Gewölbe, und in der Mitte wird ein StückHolz
[* 17] angebracht, durch dessen Verbrennung ein zentraler Schacht
zur Leitung der Flamme entsteht. Man feuert in den ersten sechs Stunden schwach und gibt dann allmählich stärkeres Feuer,
bis die gelbe Kalkflamme aus den Gewölbeöffnungen