unzureichenden
MengeWasser und erhält dabei eine
Lauge, die hauptsächlich Kaliumchlorid und
Chlormagnesium enthält und beim
Abkühlen
eine Kristallmasse von Kaliumchlorid liefert, welche durch ein- oder zweimaliges
Waschen auf einen
Gehalt von 80 Proz. gebracht werden
kann. Die Waschwasser dienen zum
Lösen von Rohsalz, die vom Kaliumchlorid getrennte
Mutterlauge wird so weit verdampft,
bis sich
Kochsalz mit etwa 6 Proz. Kaliumchlorid und 30 Proz.
Schönit
(Doppelsalz von schwefelsaurem
Kali mit schwefelsaurer
Magnesia) abscheidet.
Dies
Salz
[* 2] dient als
Dünger. Aus der abgekühlten
Mutterlauge kristallisiert abermals Kaliumchlorid, welches wie das erste durch
Waschen
gereinigt wird. Die von demselben abgezogene
Mutterlauge gibt beim
Verdampfen ein ähnliches Düngesalz
wie die erste
Mutterlauge, dann aber beim
Abkühlen nicht Kaliumchlorid, sondern
Carnallit, den
man inWasser löst, um durch
Verdampfen der
Lösung reines Kaliumchlorid zu gewinnen, welches durch wiederholtes
Waschen leicht auf 90 Proz. gebracht werden kann.
Alles gewaschene
Salz wird schließlich im Flammofen getrocknet und enthält dann 88-99 Proz.
Kaliumchlorid. Die letzte
Mutterlauge, welche von dem
Carnallit abgezogen wurde, verarbeitet man auf
Brom. Kaliumchlorid bildet farblose
Kristalle
[* 3] vom
spez. Gew. 1,995, schmeckt wie
Kochsalz, ist luftbeständig, schmilzt bei 738° und verflüchtigt sich bei starker Rotglut. 100 Teile
Wasser lösen bei 0°: 28,5, bei 15°: 33,4 und
bei 110°, dem
Siedepunkt der
Lösung, 59 Teile Kaliumchlorid. In
Alkohol ist es kaum löslich. Kaliumchlorid dient zur
Darstellung von
Kalisalpeter
(aus
Natronsalpeter),
Alaun,
[* 4] chlorsaurem, chromsaurem, schwefelsaurem, kohlensaurem
Kali, mit
Salpeter und
Salmiak zu
Kältemischungen,
selten als
Arzneimittel.
Die
Bildung von cyansaurem
Kali wird durch Zusatz von
Kohle vermieden, aber das Kaliumcyanid ist dann durch beigemengte
Kohle unansehnlich.
Reines Kaliumcyanid erhält man durch Einleiten von Blausäuredampf in eine alkoholische
Lösung von
Ätzkali, aus welcher sich
das als weißes
Pulver abscheidet. Geschmolzenes Kaliumcyanid ist nach dem Erstarren weiß, kristallinisch, schmeckt scharf alkalisch,
bittermandelartig, reagiert alkalisch, wird an der
Luft schnell feucht und durch die
Kohlensäure zersetzt, wobei sich ein
Geruch nach
Blausäure entwickelt. Es muß daher in gut verschlossenen
Flaschen aufbewahrt werden. Es löst sich
leicht in
Wasser, wenig in
Alkohol; die wässerige
Lösung zersetzt sich beim
Kochen und löst viele
Metalle zu Doppelcyaniden.
Es nimmt begierig
Sauerstoff auf, verwandelt sich beim
Schmelzen an der
Luft in cyansaures
Kali und wirkt sehr stark reduzierend;
mit
Schwefel zusammengeschmolzen, gibt es Rhodankalium. Es gehört zu den stärksten
Giften und wirkt wie
Blausäure, welche sich daraus auf Zusatz von
Säuren entwickelt.
Wenig mehr als 1 g tötet sicher und sehr schnell oft momentan durch
Lähmung des Atmungszentrums im verlängerten
Rückenmark,
so daß an
Hilfe nicht zu denken ist; sehr kleine
Dosen kann man durch
Brechmittel oder dieMagenpumpe zu
beseitigen suchen. Man benutzt Kaliumcyanid zur galvanischen Vergoldung und Versilberung, indem
man damit
Bäder bildet, welche Doppelcyanüre
von
Gold
[* 6] und
Silber enthalten; es dient auch zum
Löten (wobei es
Oxyde reduziert und reine metallische Oberflächen schafft),
in der
Photographie, als
Reagens, zur
Darstellung andrer Cyanverbindungen, zum Entfernen von Höllensteinflecken
aus Wäsche und von der
Haut,
[* 7] auch als
Arzneimittel.
Konzentriertere
Lösungen darf man nicht anwenden, weil eine starke
Lösung von Kaliumhydroxyd den kohlensauren
Kalk
zersetzt, indem sich wieder kohlensaures
Kali bildet. Die von dem kohlensauren
Kalk getrennte
Lösung von Kaliumhydroxyd bildet die
Ätzlauge
(Ätzkalilauge,
Kalilauge). Man kann dieselbe auch aus Holzasche (welche kohlensaures
Kali enthält) darstellen, indem man
die
Asche zunächst mit
Wasser auszieht und die
Flüssigkeit mit gelöschtem
Kalke kocht, oder indem man
eine innige Mischung von
Asche und gelöschtem
Kalk mitWasser auszieht.
Zur
Darstellung von festem Kaliumhydroxyd wird die klare
Lauge in einem blanken gußeisernen
Kessel über lebhaftem
Feuer bis zum spez. Gew.
1,16, dann aber weiter in einem silbernen
Gefäß
[* 8] eingedampft, weil die
Lauge bei weiterer
KonzentrationEisen oxydiert. Man bewahrt die
Kalilauge in Glasgefäßen auf und verschließt diese am besten mit Paraffinpfropfen, weil
Kork und
[* 9] eingeriebene Glasstöpsel stark angegriffen werden. Die
Kalilauge des
Handels hat 36° B. Die offizinelle
Kalilauge
soll in 3 Teilen 1 Teil Kaliumhydroxyd enthalten und das spez. Gew.
1,33-1,334 besitzen. Den
Gehalt einer
Kalilauge bei verschiedenem spezifischen
Gewicht zeigt die folgende
Tabelle, welche für
die
Temperatur von 15° berechnet ist:
Verdampft man die
Ätzlauge weiter, so erstarrt sie beim Erkalten und bildet das trockne
Ätzkali
(Kali causticum siccum), welches
häufig in versilberten
Formen in federkielstarke
Cylinder gegossen wird
(Ätzstein, geschmolzenes
Ätzkali). Das aus kohlensaurem
Kali dargestellte Kaliumhydroxyd enthält die Verunreinigungen dieses
Salzes. Zur Gewinnung von chemisch reinem Kaliumhydroxyd glüht
man reines salpetersaures
Kali mit zerschnittenem dünnen
Kupferblech in einem kupfernen
Tiegel und laugt die erkaltete
Masse
mit
Wasser aus. Kaliumhydroxyd ist weiß, kristallinisch, sehr zerfließlich, absorbiert begierig
Kohlensäure, löst sich leicht in
Wasser
und
Alkohol, reagiert alkalisch, schmeckt sehr stark ätzend, schmilzt bei Rotglut, verflüchtigt sich
bei höherer
Temperatur, zerstört die meisten
Pflanzen-
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