Willem, holländ.
Maler, geboren um 1620 zu
Amsterdam,
[* 2] war
Schüler von Hendrik
Pot und in
Amsterdam thätig, wo
er starb. Er malte ausschließlich
Stillleben, sogen. Frühstücksbilder mit
Früchten, Weingläsern, Delikatessen
etc. auf gedeckten
Tischen und Kücheninterieurs, die mit großer koloristischer Meisterschaft behandelt sind.
Stadt in der chines.
ProvinzPetschili, an der
Grenze der
Mongolei, mit 70,000
ausschließlich chines. Einwohnern (darunter auch viele Mohammedaner, als Hui-Hui bekannt),
schließt den
Durchgang durch die
GroßeMauer und ist ein wichtiger
Punkt für den
HandelChinas mit der
Mongolei,
namentlich den Theehandel. Trotz des immer mehr in
Aufnahme kommenden Seetransports werden jährlich noch
ca. 200,000
KistenThee (à 3
Pud) von Kalgan über
Urga nach
Kiachta gesandt. Auch russische
Waren, besondersTuche,
Plüsche und
Rauchwaren, kommen hierher. Der
Ort wurde 1871 von Prshewalskij besucht und ist Sitz zweier protestantischer
Missionäre. In der
Nähe Steinkohlengruben.
(Kolguew),
Insel im Nördlichen
Eismeer, nordöstlich von der Tscheskajabucht, zum russischen
GouvernementArchangel
gehörig, 3496 qkm (63,5 QM.) groß. Das
Innere bildet eine weite
Ebene, die stellenweise von
Hügeln unterbrochen
wird. Die
Vegetation ist sehr ärmlich, da der
Boden auch im wärmsten
Sommer nicht tiefer als auf 0,6 m auftaut. Im ganzen
kommen hier 110
Pflanzen vor; von einiger Bedeutung ist nur
Cochlearia oblongifolia als Arzneikraut. Der erste
Versuch, sich
auf der
Insel anzusiedeln, mißglückte vollständig, indem die 1767 hergezogenen 70
Raskolniken sämtlich
erfroren.
(pers.), die pers. Wasserpfeife, unterscheidet sich
vom
Nargileh (s. d.) durch das ½ m lange Holzrohr in einer wirklichen oder aus
Holz
[* 8] nachgebildeten
Kokosnuß, welche die
Stelle von
Schlauch und
Flasche
[* 9] einnehmen.
Die bisweilen kunstvoll
emaillierten und
mit teuern
Steinen besetzten Kaliane werden am schönsten in
Ispahan hergestellt. Vgl.
Huka.
dasRegulieren der äußern
Durchmesser metallener Patronenhülsen auf der Kalibriermaschine,
wobei dieselben durch
Löcher in glashartem
Stahl hindurchgepreßt werden und so die normalen
Durchmesser erhalten.
Zum
Schießen
[* 18] verwendete Patronenhülsen bedürfen des Nachkalibrierens, um wieder gebrauchsfähig zu werden. S. auch
Graduieren.
der berühmteste ind. Dichter. Seine Lebenszeit ist unbekannt; die früher
gangbare
Annahme, er habe in der Mitte des 1. Jahrh.
v. Chr. am
Hof
[* 19] des
Königs Vikramâditja gelebt, ist
von A.Weber
(»Indische Litteraturgeschichte«, S. 217 ff.) widerlegt worden; wahrscheinlich
hat er mehrere
Jahrhunderte nach Christo (nach
Lassen im 3. Jahrh.) gedichtet. Außerdem hat es gewiß mehrere Dichter seines
Namens gegeben, woraus sich auch erklärt, daß unter seinem
NamenDichtungen von sehr ungleichem Wert gehen.
Von
Dramen gehören ihm sicher drei zu. 1)
»Sakuntalâ«, das bekannteste indische
Drama.
Inhalt: König Duschmanta vermählt sich mit
Sakuntalâ, der Tochter des frommen
Einsiedlers Kanva, erkennt sie aber, als sie
an seinen
Hof kommt, nicht wieder infolge des
Fluches eines von
Sakuntalâ beleidigten Büßers. Die Verzweifelnde
wird von
Nymphen an
IndrasHof entführt, das Auffinden eines verlornen Erkennungsringes aber führt die Vereinigung der
Gatten
herbei. Das
Stück ist uns in zwei
Rezensionen überliefert, der sogen.
Devanâgarî- und der
Bengali-Rezension; die letztere
ist nach
Pischel
(»De Kâlidâsae Çâkuntali recensionibus«, Bresl. 1870) die ältere.
Ausgaben der erstern von
Böhtlingk mit Prosaübersetzung
(Bonn
[* 20] 1842), von
MonierWilliams (Hertf. 1853), von Burkhard (Bresl.
1872), der bengalischen von
Pischel (2. Aufl.,
Kiel
[* 21] 1886). Der ersten englischen Übersetzung von
WilliamJones (Lond. 1789,
Edinb. 1796; danach deutsch von
Forster, 1791 u. 1803) lag die bengalische
Rezension zu
Grunde, auf die
auch B.
Hirzel(Zürich
[* 22] 1833 u. 1849 nach der
Ausgabe von
Chézy, Par. 1830) und neuerdingsL.Fritze
(Chemn. 1877) zurückgegangen sind,
während E.
Meier
(Tübing. 1851, Hildburgh. 1867), Lobedanz (7. Aufl. 1884)
und
Fr.
Rückert (»Aus
Fr.
RückertsNachlaß«, Leipz. 1867, besonders gedruckt 1885) nach der
Devanâgarî-Rezension
übersetzt haben.
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mehr
2) »Vikramorvaçî« behandelt die Liebesschicksale des Königs Purûravas und der Nymphe Urvaçî in etwas opernhafter Weise;
herausgegeben vonLenz (Berl. 1833) und Bollensen (Petersb. 1846), in einer
andern, gekürzten Rezension von Pischel (Oktoberbericht der BerlinerAkademie 1875); übersetzt von Höfer (Berl. 1837), Hirzel
(Frauenf. 1838), Lobedanz (3. Aufl., Leipz.
1884) und von Fritze (das. 1881). 3) »Mâlavikâgnimitra«,
ein Liebesintrigenstück, an poetischem Werte den beiden vorhergehenden bedeutend nachstehend, daher von vielen dem Kâlidâsa abgesprochen,
während A.Weber dessen Autorschaft aufrecht hält; herausgegeben von Tullberg (Bonn 1840), Shankar (Bombay
[* 24] 1869), Bollensen
(Petersb. 1879); übersetzt von A.Weber (Berl. 1856) und Fritze (Leipz. 1882). Eine italienische Übersetzung
der drei Dramen lieferte A. Marozzi (»Teatro di Calidasa«, Mail. 1871). Außerdem werden dem Kâlidâsa zugeschrieben die epischen
Gedichte: »Kumârasambhava«, von dem jedenfalls nur die ersten sieben (von 17) Bücher von Kâlidâsa herrühren (hrsg. und übersetzt
von Stenzler),
und »Raghuvança« (hrsg. von Stenzler, auch Kalk. 1852) sowie das lyrisch-epische Gedicht
»Meghadûta« (»Wolkenbote«),
eine Botschaft, die ein verbannter Liebender seiner fernen Geliebten durch eine Wolke zuschickt,
und die Beschreibung des Wegs, den die Wolke zu nehmen hat; herausgegeben von Wilson (Kalk. 1813) mit englischer Nachdichtung,
die im 2. Band
[* 25] seiner »Essays« (Lond. 1864-65) wiederholt ist, von Gildemeister (Bonn 1841) und Stenzler (Bresl.
1874); deutsch von M. Müller (Königsb. 1847),