der nördlich vom Clota
(Clyde) und Boderia
(Firth
of
Forth), jenseit des Antoninuswalles, gelegene Teil
Schottlands, welcher nie von den
Römern unterworfen wurde, wenn sie auch
unter
Agricola siegreich in denselben eindrangen. Die Bewohner (Kaledonier),
zum keltischen
Stamm gehörig, waren ein Urvolk
Britanniens und neben den Briten das mächtigste der
Insel; es bestand bei ihnen
Vielweiberei und die
Sitte,
den
Körper mit Tierfiguren zu tättowieren. Seit dem 4. Jahrh. erscheinen sie unter dem
NamenPikten, mit denen sich am Ende
desselben
Jahrhunderts die aus
Irland eingewanderten
Skoten verbanden. Häufig, aber unrichtig wird mit dem
Namen Kaledonien auch ganz
Schottland bezeichnet.
Kanal,
[* 17] großer
Kanal in
Schottland, welcherInverneß am
Loch Beauly mit
Fort William
am
Loch Eil und somit die
Nordsee mit dem Atlantischen
Ozean verbindet. Er wurde 1803-47 nach dem
PlanTelfords auf Staatskosten
gebaut
(Kosten 1,256,000 Pfd. Sterl.) und ist mit Einschluß der von ihm durchschnittenen
Seen 97 km lang (ohne diese nur 35). Er hat 5 m Tiefe und wird von 28
Schleusen durchschnitten.
Sein höchster
Punkt liegt 29,4 m ü. M. Früher von Bedeutung,
wird er jetzt nur wenig von
Schiffen benutzt, und die jährlichen
Einnahmen (etwa 8500 Pfd. Sterl.) decken kaum die Unterhaltungskosten.
(griech., »Schönklangbild«,
phonisches
Kaleidoskop),
[* 18] von
Wheatstone angegebener
Apparat, besteht aus einer Holzplatte, auf welcher runde, eckige, gerade
oder gebogene
Stäbe befestigt sind, die an ihrem freien Ende kleine spiegelnde Glaskugeln oder eine verstellbare
Platte mit
verschiedenfarbigen, symmetrisch geordneten
Knöpfen tragen. Wird einer der
Stäbe durch einen
Hammer
[* 19] oder
einen Violinbogen in
Schwingungen versetzt, und trifft ein Sonnenstrahl den Knopf, so sieht man die
Bahn, welche das Ende des
Stabes beschreibt, als eine
in sich zurückkehrende und sich beständig ändernde Lichtlinie. S.
Schall.
[* 20]
ein auf den
Gesetzen der
Reflexion
[* 21] des
Lichts beruhendes, vonBrewster 1817 angegebenes
Instrument, besteht
aus zwei ebenen rechteckigen
Spiegeln, welche unter einem beliebigen
Winkel,
[* 22] gewöhnlich einem solchen von 30 oder 60°, und
mit einander zugewendeten Spiegelflächen aneinander stoßen und in dieser
Lage in einer innen geschwärzten
Röhre befestigt
sind. Man benutzt in der
Regel 12-16
cm lange
Spiegel.
[* 23] DieRöhre ist an dem einen Ende mit einer
Scheibe,
in welcher sich ein kleines
Loch zum Durchsehen befindet, und an dem andern mit zwei Glasscheiben verschlossen, die etwa 2
mm
voneinander abstehen und eine
Kapsel bilden, in welche man kleine
Splitter gefärbten
Glases, kleine Federspitzchen, Samenkörnchen
u. dgl. bringt; die äußere
Glasscheibe ist matt geschliffen.
Sieht man nun durch das kleine
Loch, indem man das andre Ende des Kaleidoskops gegen das Tageslicht kehrt, so erblickt man
bei jeder
Lage der Körperchen die regelmäßigsten, bald vom
Mittelpunkt ausgehenden, bald vom äußern
Umfang nach diesem
hin sich erstreckenden
Sterne.
BeimDrehen desInstruments verändert sich sogleich die
Lage der
Objekte, und
man erhält ein durchaus verschiedenes
Bild. Der
Reichtum der Gestalten, welche auf diese
Weise erzeugt werden können, ist
unerschöpflich und das Kaleidoskop deshalb ein sehr beliebtes Spielwerk. Die Entstehung der
Bilder gründet sich darauf, daß zwischen
zwei geneigten
Spiegeln ein
Körper in jedem ein
Bild gibt, welches hinter dem einen
Spiegel und vor dem
andern liegt und folglich auf letztern wie ein wahrer Gegenstand einwirkt. Daraus folgt in
¶
mehr
diesem Spiegel ein zweites Bild, welches in dem ersten ein drittes Bild geben kann, u. s. f. Allein diese Bilder entfernen sich
immer mehr von dem Gegenstand und fallen endlich in den Scheitelwinkel
[* 25] der Spiegel, also hinter jeden derselben, so daß sie
unwirksam werden. Fügt man drei Spiegel so aneinander, daß ein hohles Prisma
[* 26] mit spiegelnden Innenflächen
entsteht, und bildet daraus ein Kaleidoskop, so erhält man statt des kreisförmigen Gesichtsfeldes eine ausgedehnte
Ebene, und diese ist nur durch die Schwächung der äußern Bilder begrenzt, welche dieselben vermöge des Lichtverlustes erleiden,
den die wiederholte Spiegelung
[* 27] verursacht.
Bildet der Querschnitt des Prismas in diesem Triangularkaleidoskop ein gleichseitiges Dreieck,
[* 28] so erblickt
man das Gesichtsfeld in lauter gleichseitige Dreiecke geteilt; bildet der Querschnitt dagegen ein gleichschenkelig-rechtwinkeliges
Dreieck, so erblickt man auf dem Gesichtsfeld lauter Quadrate etc. Das Kaleidoskop war für technische Zwecke, besonders zum Entwerfen
von Mustern, bestimmt; die ewige Wiederholung von Sternen ermüdet indessen, und erst durch die Veränderungen,
welche Emsmann dem Instrument 1861 gegeben, dürfte jener Zweck besser erreicht werden.
Das neue Instrument, Typoskop, besteht aus einem gewöhnlichen Kaleidoskop von etwa 13 cmLänge und 3,25 cmDurchmesser, welches an seinem
Okularende offen bleibt und noch ein das Rohr umfassendes und an demselben verschiebbares und drehbares
Auszugsrohr von 15-20 cmLänge erhält. Letzteres schließt an die Kaleidoskopröhre an, erweitert sich nach dem Okularende
und nimmt dort ein polyedrisches Glas
[* 29] (weiß, blau oder gelb) in einer etwa 5 cm betragenden Entfernung von der dem Auge
[* 30] zugewendeten
Öffnung auf.
Dieses Instrument bietet eine überraschende Mannigfaltigkeit von den einfachsten bis zu den zusammengesetztesten
Mustern, und es läßt sich dabei sofort übersehen, welchen Eindruck das Muster in der Zusammenstellung machen wird. Durch
Drehung des Kaleidoskops oder des polyedrischen Glases sowie durch Verschiebung der zweiten Röhre kann man die Zusammenstellung
der einzelnen Bilder einigermaßen abändern, ohne die Bilder selbst zu stören, so daß man über die
vorteilhafteste Anwendung derselben sofort ein Urteil gewinnt.
Für den praktischen Gebrauch empfehlen sich zu demselben polyedrischen Glas Kaleidoskope von 60, 45 und 36°; auch wechselt
man vorteilhaft das polyedrische Glas und richtet die Kapsel so ein, daß man die Objekte beliebig ändern kann.
Ganz ähnliche Bilder wie mit dem beschriebenen Kaleidoskop erhält man auch auf die einfachste Weise durch zwei Spiegel, welche an einer
Seite zusammenstoßen und auf eine ebene Fläche gestellt werden. Legt man zwischen beide irgend einen Gegenstand, z. B. einen
irgendwie verschlungenen Seidenfaden oder ein Blatt
[* 31] Papier mit einer darauf gezeichneten verschnörkelten
Linie, so erblickt man ein vollkommen regelmäßiges Bild nach den eben angegebenen Gesetzen, indem sich die Linie oder der Gegenstand
zwischen den Spiegeln so oft aneinander reiht, als der Winkel, welchen die Spiegel miteinander bilden, in 360 enthalten ist.
Dieser Apparat, Debuskop (Karloskop, Episkop), bietet vor dem gewöhnlichen Kaleidoskop sehr viele Vorteile, weil
man den Spiegeln jede beliebige Stellung geben und die Bilder fortwährend willkürlich verändern, aber auch beliebig festhalten
kann. Man findet denselben in Tapisseriegeschäften, welche mit demselben auf einfache Weise zeigen, welchen Eindruck »angefangene«
Stickereien nach der Vollendung machen werden. S. Chromatoskop. Vgl.
Spiegelung.