die Beschränkungen der kaiserlichen Regierungsgewalt enthielt und zwischen dem Kaiser und den
Kurfürsten vereinbart wurde. Die
Krönung erfolgte in der letzten Zeit regelmäßig in
Frankfurt
[* 2] a. M. Seit
Ferdinand I. fand nur eine einmalige
Krönung statt,
während der Kaiser früher in
Aachen
[* 3] zum deutschen König, in
Pavia,
Mailand
[* 4] oder
Monza zum König von
Italien
[* 5] und in
Rom
[* 6] zum Kaiser gekrönt worden war. Seit
Maximilian I. war die offizielle
Titulatur:
»Von Gottes Gnaden erwählter römischer
Kaiser, zu allen
Zeiten Mehrer des
Reichs,
König in Germanien«.
[* 7]
In den spätern
Zeiten wurde in dem »römischen König«
(Rex Romanorum)
bei Lebzeiten des Kaisers dessen Nachfolger erwählt, welcher zugleich in Verhinderungsfällen als
Reichsverweser
fungierte. Das kaiserliche
Wappen
[* 8] war ein zweiköpfiger schwarzer
Adler
[* 9] mit dem Hauswappen des Kaisers auf der
Brust; die
Reichsfarben
waren
Schwarz und
Gelb
(Gold).
[* 10]
Die
Siege von 1866 und 1870 führten zu der Wiederherstellung des
DeutschenReichs und der
Würde eines deutschen Kaisers. Die
Proklamierung des letztern erfolgte zu
Versailles.
[* 12] Dem Kaiser steht das
Präsidium des
Bundes zu, welcher
die Bezeichnung
»Deutsches Reich« führt. Dieses
Reich, ein Gesamtreich oder
Bundesstaat, setzt sich aus den verbündeten deutschen
Einzelstaaten zusammen. Der Kaiser ist also nicht der Monarch des
Reichs, sondern die verbündeten
Regierungen sind die eigentlichen
Träger
[* 13] der Regierungsgewalt.
Die Kaiserwürde ist jedoch erblich mit der
KronePreußen
[* 14] verbunden, und der König von
Preußen nimmt
unter den verbündeten
Fürsten, ausgestattet mit wichtigen Vorrechten, die erste
Stelle ein. Ihm steht die Vollzugsgewalt
im
Reich zu, welche er »im
Namen des
Reichs« und »im
Namen der verbündeten
Regierungen« ausübt. Der Kaiser ist der oberste
Kriegsherr.
Seine Regierungsrechte sind durch die
Reichsverfassung und durch die Reichsgesetzgebung bestimmt (s.
Deutschland,
[* 15] S. 836 ff.; das kaiserl.
Wappen, das. S. 846).
Nach dem
Sturz des oströmischen Kaiserreichs ward der Kaisertitel auch vom
Sultan angenommen (1453); aber erst im
Frieden von
Passarowitz (1718) erkannte der deutsche Kaiser den gleichen
Rang desselben an. Der russische
Zar führt seit 1721 den
Titel »Kaiser und
Selbstherrscher allerReußen«.
Napoleon III. nahm als Wiederhersteller des französischen Kaiserreichs
(Second
empire) den Kaisertitel an. Seit 1876 führt die
Königin von
England als Nebentitel das
Prädikat
»Kaiserin von
Indien« (Empress
of
India).
sodann verschiedene
Porträte
[* 29] und kleinere
Blätter. Kaiser versteht den
Stichel und
die
Nadel in weicher, malerischer
Weise zu handhaben, ohne die Sorgfalt in der Ausführung zu vernachlässigen. 1859 wurde
er
Direktor der Kupferstecherschule an der königlichen
Akademie zu
Amsterdam und 1874
Direktor des Reichsmuseums.
3)
Friedrich, dramat. Volksdichter, geb. zu
Biberach,
[* 30] kam mit seiner
Familie frühzeitig nach
Wien,
[* 31] wo er die philosophischen
Studien zurücklegte und sich dann der Laufbahn eines kaiserlichen Beamten widmete. Als Bühnendichter
brachte er zuerst 1834 ein
Lustspiel:
»Hans Hasenkopf«, mit Beifall zur Aufführung, und bald folgte nun
Posse auf
Posse. Unter
denselben hatten »Dienstbotenwirtschaft« und
»Wer wird
Amtmann?« den außerordentlichsten Erfolg.
Andre sehr beliebte
Stücke waren: »Der Gefangene«, »Sie
ist verheiratet«,
»Mönch und
Soldat«, »Stadt und Land«,
»Krämer und
Kommis«,
»Frau Wirtin«, »Die
Schule der
Armen«, »Verrechnet« etc. Kaiser steht
auf der
Wiener Volksbühne zwischen
Raimund und
Nestroy, entfernt von dem Zauberapparat des einen wie von der
Satire und
Ironie
des andern, und hat in der Geschichte des
WienerLebens noch dadurch seinen Platz, daß er 1840 die erste
litterarisch-artistische
Gesellschaft (die ältere
»Concordia«) gründete. Er übernahm es auch in
Wien, die Konstitutionsbewilligung
öffentlich zu verkündigen, zu welchem
Zweck er, von Trompetern zu
Pferde
[* 32] begleitet, die Stadt und Vorstädte durchritt. Er
schrieb noch: »Theaterdirektor
Carl, sein
Leben und Wirken«
(Wien 1854) und »Unter fünfzehn Theaterdirektoren«
(das. 1865). Kaiser starb zu
Wien in größter Dürftigkeit.
Schlachtenbilder Horace Vernets so gefesselt, daß er sich diesem Zweig der Malerei zu widmen beschloß. Von da ging er nach
München
[* 36] und 1848 nach Karlsruhe,
[* 37] wo er beim Zeichnen militärischer Aktionen von den Freischaren gefangen wurde und beinahe als
Spion erschossen worden wäre. 1850 zog er nach Berlin
[* 38] und malte in Öl und Aquarell zunächst mehrere Szenen
aus den soeben verflossenen Kriegsjahren, aber auch Szenen aus andern Kriegen, die, lebendig aufgefaßt, nur in der Farbe zu
bunt sind.