des
Haars und der
Haut
[* 2] beugen den örtlichen
Ursachen in meist völlig ausreichender Art vor; eine kräftige allgemeine
Ernährung
nach schweren
Krankheiten stellt auch ohne besondere
Mittel den Haarwuchs langsam wieder her.
Vgl. Pincus,Krankheiten des menschlichen
Haars (2. Aufl., Berl. 1879).
(Kahlschlagbetrieb), forstlicher Verjüngungsbetrieb, bei welchem die Begründung eines
jungen Holzbestandes nach vorherigem kahlenAbtrieb des Vorbestandes durch Anbau
(Saat,
Pflanzung), welcher die
Regel bildet,
oder durch Naturbesamung von angrenzenden Beständen (Seiten-Ansamung) erfolgt.
Der Kahlschlag mit Anbau ist bei
Kiefern und Fichten-Hochwaldungen
die herrschende Verjüngungsart.
Größere derartige Fahrzeuge von ähnlicher Bauart, 20-25 m lang, dienen auf unsern
Strömen zum Warentransport, sie haben ein
Verdeck und werden bei gutem
Winde
[* 4] durch
Segel, sonst mit
Stangen, die
man in den
Grund
stößt, fortbewegt. Am ausgebildetsten ist der Weserkahn, welcher auch als
Lichter zwischen
Bremen
[* 5] und
Brake oder
Bremerhaven benutzt wird.
(niederländ. Kaje, franz.
Quai),
Mauer oder Steindamm an
Fluß- oder Meeresufern, von der
Höhe, daß
sie selbst
beim höchsten Wasserstand nicht überschwemmt werden und zum
Schutz des
Ufers gegen den Andrang der
Wellen
[* 16] sowie als Ein- und
Ausladeplatz für die
Schiffe
[* 17] dienen, mitTreppen,
[* 18] damit bei jedem Wasserstand auch die
Boote anlegen können;
eingemauerte
Ringeoder an den Kais eingerammte
Pfähle
(Dulte, Dalben,
Duc d'Alben, s. d.) dienen zur
Befestigung der
Schiffe.
Kai heißt auch das ganze so ausgestattete
Ufer, auch die längs des
Ufers befindliche
Straße; in Häfen auch der Ladeplatz
für Schiffsgüter, wofür die Kajengebühr zu zahlen ist.
Bollwerk (richtiger
Bohlwerk)
[* 19] heißt die Kaje,
wenn die Uferseite mit
Planken verkleidet ist.
Dann heißt Kaimakam auch jeder Stellvertreter eines hohen Beamten, z. B.
Kaimakam-Sadraazam, Stellvertreter des
Großwesirs. Kaimakam entspricht in der
Armee dem
TitelOberstleutnant.
(hebr.,
»Erwerb«,
1. Mos. 4, 1),. nach biblischem
Berichterstgeborner SohnAdams, Erfinder des
Ackerbaues, tötete
seinen
BruderAbel, weil nur dessen
Opfer Gott wohl gefiel, und mußte seitdem, durch ein Zeichen (Kainszeichen,
1. Mos.
4, 15). gegen
Blutrache geschützt, unstet umherirren, bis er sich zuletzt im Land Nod niederließ, wo er ein hohes
Alter erreichte,
nach einigen sogar bis zur Zeit der
Sündflut lebte. Seine
Gattin wird in der
SageSave genannt. Nach ihm
nannten sich die
Kainiten, eine gnostische Schwärmersekte des 2. Jahrh. (auch bekannt unter dem
Namen Kainianer, Kajaner,
Kainäer, Kaianisten und Kaianiten), welche als einen höhern
Äon betrachtete und seinen Brudermord wie auch
JudasIschariotsVerrat billigte. Wie die That Kains, als des ersten Mörders, durch welchen der
Tod in die
Welt kam, ein
Lieblingsgegenstand der ältern wie der neuern
Kunst wurde, so hat auch die
Dichtung das poetische
Motiv der biblischen
Erzählung
erfaßt und in mannigfacher
Weise gestaltet. Bei den ältern Dichtern ist die Auffassung durchaus naiv, so namentlich in den
biblischen und
Schuldramen des 16. und 17. Jahrh., welche den
Stoff vielfach
¶
mehr
aufgriffen, z. B. im »K.« von Chr. Weise (1704); bei den spätern, besonders seit ByronsTragödie »Cain«, in eigentümlicher
Weise reflektiert. Eine charakteristische Probe der letztern Auffassung ist KastroppsEpopöe »Káin« (Stuttg. 1880).