gleichen im allgemeinen den
Zinksalzen, sind farblos, kristallisierbar, schmecken zusammenziehend und
metallisch, sind giftig, zum Teil in
Wasser löslich, reagieren sauer und werden beim
Glühen zersetzt.
(Caedmon,
Ceadmon, Cedmon), bei
Beda in dessen 731
n. Chr. abgeschlossener
KirchengeschichteAltenglandsName eines
Mönchs in dem
Kloster der Äbtissin Hilda zu Streaneshalh oder
Whitby, der, ohne jegliche dichterische und gelehrte Vorbildung,
durch ein gottgesandtes Traumgesicht während einer
Nacht, die er bei den ihm zur
Aufsicht übergebenen
Viehställen verbrachte, aufgefordert, im
Traum das
LobGottes und den Anfang der
Kreaturen gesungen, erwacht aber dies alles
im
Gedächtnis behalten und durch Recitation desselben wie durch andre Leistungen sich als göttlichen
Sänger bewährt haben
soll.
Darauf sei er von Hilda ins
Kloster aufgenommen worden und habe in deren Auftrag eine poetische heilige
Geschichte aufgezeichnet, welche den Anfang der
Dinge, das
Alte und
Neue Testament und das
Jüngste Gericht umfaßte. Den
Tod
dieses Kädmon setzt man gewöhnlich um 680
n. Chr.
Nun ist eine
Reihe allitterierender angelsächsischerDichtungen
verwandten
Inhalts in einer seit dem Anfang des 17. Jahrh. bekannten
Handschrift (gegenwärtig in
Oxford)
[* 7] erhalten, deren älterer
Teil
Stücke aus dem Alten
Testament, die
Genesis, den
Exodus und
Daniel, der andre, von jüngerer
Hand
[* 8] geschrieben und von Golin
»Crist und
Satan« betitelt,
ChristiHöllenfahrt und Überwindung des
Teufels enthält.
Wegen der scheinbaren
Verwandtschaft des
Inhalts mit den von
Beda dem Kädmon beigelegten
Dichtungen hat man letztern als Verfasser
dieser angelsächsischen
Stücke angesehen. Wenn aber jene alttestamentlichen
Dichtungen überhaupt mit Kädmon zusammenhängen,
so haben wir in ihnen nur Übersetzungen oder Umdichtungen aus dem nordhumbrischen
Original in das
Angelsächsische zu sehen,
die von verschiedenen Verfassern herrühren, wie sich dies aus der Verschiedenheit in
Sprache
[* 9] und
Stil ergibt.
Manches ist von großer poetischer
Kraft
[* 10] und erinnert an
Milton. Zuerst gab diese
DichtungenFranzJunius heraus: »Caedmonis Monachi
paraphrasis poetica Geneseos etc.« (Amsterd. 1655);
dann mit englischer Übersetzung
Thorpe: »Caedmonis metrical paraphrase
etc.« (Lond. 1832);
E.
Sievers sucht in seiner Abhandlung »Der
Heliand und die angelsächsische
Genesis«
(Halle
[* 11] 1875) nachzuweisen, daß wenigstens
ein großer Teil jener
»Genesis« ursprünglich vom Verfasser des
»Heliand« herrühre.
im griech.
Mythus Sohn des phönikischen
KönigsAgenor und der Telephassa,
Bruder der von
Zeus
[* 12] in Gestalt eines
Stiers entführten
Europa.
[* 13] Ausgesandt, um diese zu suchen, kam er nach widrigen
Schicksalen über
Thrakien
nach
Delphi, wo er das
Orakel um die verlorne
Schwester befragte. Hier wurde ihm der Befehl, alle weitern Nachforschungen einzustellen,
dagegen einer
Kuh, die ihm begegnen werde, zu folgen und da, wo diese sich niederlege, eine Stadt zu bauen.
In
Phokis findet er die
Kuh, die ihn nach
Böotien führt, wo er die
BurgKadmeia
(Theben) gründet.
Zuvor aber wollte er nach
Anweisung des
Orakels die
Kuh opfern und schickte seine Genossen nach
Wasser aus. Als diese darauf
von einem die
Quelle
[* 14] bewachenden
Drachen des
Ares
[* 15] getötet wurden, erschlug Kadmos den
Drachen und säete auf
AthenesRat die
Zähne
[* 16] desselben; alsbald wuchsen aus der
Saat geharnischte
Männer
(Sparten), die sich untereinander bekämpften und bis auf fünf
töteten.
Letztere halfen nun dem Kadmos bei der
Gründung der neuen Stadt und wurden die Stammväter der Adelsgeschlechter
Thebens.
Zur Sühne aber für den Drachenmord mußte Kadmos dem
Ares acht Jahre lang dienen, nach deren Verlauf er die
Harmonia (s. d.)
zur
Gattin erhielt, welche ihm vier sagenberühmte Töchter:
Semele,
Ino, Autonoe und
Agave, und den
Polydoros gebar. Er selbst
soll später, nach einem leidenvollen
Leben, mit seiner
GattinTheben verlassen haben und Herrscher von
Illyrien geworden sein. Zuletzt wurden beide von
Zeus in
Schlangen
[* 17] verwandelt und in die Elysischen Gefilde entrückt.
Viele
Züge des
Mythus sind ohne
Zweifel uralt, namentlich die
Tötung des
Drachen, wodurch die natürlichen Hindernisse bezeichnet
werden, die sich der
Urbarmachung des
Landes entgegenstellten; ebenso das
Säen der Drachenzähne und das
Emporwachsen der geharnischten
Männer, wodurch die Thebaner sich als Ureinwohner kennzeichneten. In der spätern Zeit, wo
man alles Dunkle der eignen Geschichte und
Kultur aus dem
Orient herzuleiten suchte, mag sich dann die
Sage von einem ausPhönikien
eingewanderten Kadmos ausgebildet haben, der fremden
Gottesdienst eingesetzt, die Buchstabenschrift, die Bearbeitung des
Erzes,
überhaupt eine höhere
Kultur eingeführt habe. Der Drachenkampf des Kadmos ist häufig auf griechischen
Vasen,
[* 18] vereinzelt auch
auf
Münzen
[* 19] und
Gemmen,
[* 20] bildlich dargestellt; seine
Hochzeit mit
Harmonia findet sich einigemal auf
Vasen behandelt.