1880); »Unter den Olivenbäumen, süditalische Volksmärchen« (Leipz. 1880);
»Italienische Gipsfiguren« (Oldenb. 1881);
»Italien.
Eine Sommerfahrt« (Glogau 1881);
»Skizzen und Kulturbilder aus Italien« (Jena 1882);
»Pompejanische Novellen« (Stuttg. 1882);
»Nach dem Süden. Wanderungen« (mit F. Wernick, Leipz. 1882);
»Die Insel Ischia in Natur-, Sitten- und Geschichtsbildern« (Luzern
1883);
»Die Riviera« (mit H. Nestel, Stuttg. 1884-85);
»Neue Welschlandbilder und Historien« (Leipz. 1885) und
»Sonnenbrut. Kopien realistischer Bilder aus der neuesten italienischen Novellistik« (Dresd. 1887).
Auch schrieb er den Text zu
dem Prachtwerk »Schweizerland« (Stuttg. 1877)
und für das illustrierte Werk »Italien« (das. 1874 ff.) die Abschnitte über Rom und Unteritalien.
(ital. Cadenza), s. v. w. Schlußfall, d. h.
eine harmonische Wendung, welche einen Ruhepunkt oder Abschluß bildet. Man unterscheidet die sogen. vollkommene Kadenz, die Folge:
Oberdominante-Tonika (a), von der unvollkommenen Kadenz oder dem Halbschluß (b);
doch wird auch die Plagalkadenz, d. h. die Folge:
Unterdominante-Tonika (c), unvollkommene Kadenz und die große Kadenz, die Folge: Unterdominante-Oberdominante-Tonika
(d), auch vollkommene genannt.
Trugkadenz heißt die Wendung der Oberdominante nach einem andern Akkord als dem der Tonika (e).
Aufgehaltene Kadenz (Fermate) endlich ist in Konzerten mit Orchester, Sonaten etc. ein Halt inmitten der Kadenz, meist auf dem Quartsextakkord
der Tonika (f), dem ein mehr oder minder ausgesponnenes brillantes Passagenwerk folgt, in welchem der
Virtuose meist noch die größten Schwierigkeiten zu überwinden hat. In früherer Zeit schoben die Künstler in die »aufgehaltene
Kadenz« freie Improvisationen über Themen des gespielten Werkes ein.
Beethoven zog es vor, dem Virtuosen auch vorzuschreiben, was er an dieser Stelle spielen solle, schrieb zu seinen frühern
Konzerten gesonderte »Kadenzen« (so nannte man nun auch diese Einschiebsel
selbst) und fügte seinem Es dur-Konzert dieselben gleich von vornherein als organische Teile ein. Auch in Schumanns Klavierkonzert
und andern neuern Werken ist die Kadenz integrierender Teil des Ganzen. Gleichwohl belieben die Pianisten auch heute noch, in
die Beethoven-Konzerte andre, wenn auch nicht mehr improvisierte Kadenzen einzuschieben; Moscheles, Reinecke
u. a. haben solche Kadenzen herausgegeben.
(Kades Barnea), Ort im äußersten Süden Palästinas und des Stammgebiets von Simeon, wo die Israeliten auf ihrer
Wanderung nach Palästina verweilten, von wo Moses die Kundschafter aussandte, und wo Mirjam starb etc.;
(franz. Cadet), in Frankreich früher Name der »jüngern Söhne« adliger Familien. Da Ludwig XIV. für diese besondere
Kompanien errichtete, in denen sie
als Freiwillige dienen konnten, bis sie das Offizierspatent erhielten, hieß jeder junge
Edelmann, der in die Armee eintrat, Cadet. Jetzt heißen die Zöglinge militärischer Erziehungsanstalten
zur Heranbildung von Offiziersaspiranten für die Armee Kadetten (s. Kadettenhäuser). - In der deutschen Marine heißen Kadetten
die zu Seeoffizieren sich ausbildenden jungen Leute, welche nach entsprechender Ausbildung zunächst zu Seekadetten befördert
werden, die im Rang den Portepeefähnrichen gleichstehen. Die Seekadetten avancieren nach bestandener Seeoffiziersprüfung
zu Unterleutnants zur See ohne Patent. Näheres s. Offizier. Der Seekadett heißt in England Midshipman, in Frankreich Aspirant de
la marine, in Rußland Garde-marine, in Holland Adelborst, in Italien Guardiamarina.
(Kadettenschulen), militärische Erziehungs- und Unterrichtsanstalten, in welchen
junge Leute (Kadetten) für die Offizierslaufbahn vorgebildet werden. Sie erhalten daselbst auf Kosten des Staats oder gegen
jährliche Pension wissenschaftlichen Unterricht und militärische Ausbildung als direkte Vorbereitung für ihren spätern Beruf.
Die Kadettenkorps sind französischen Ursprungs, wurden aber in Frankreich in Militärschulen umgewandelt. In Deutschland wurden
vom Großen Kurfürsten 1653 in Kolberg, später in Magdeburg und Berlin Kadettenhäuser errichtet, die Friedrich Wilhelm I. 1717 in Berlin vereinigte.
Friedrich II. errichtete in Kulm, Stolp und Potsdam. In Sachsen organisierte Johann Georg IV. 1725 eine Kadettenkompanie, die zugleich
eine Art Leibwache bildete; aus ihr entstand das noch bestehende Kadettenhaus in Dresden. Bayern und Württemberg
folgten diesem Beispiel. Oft traten die jungen Adligen schon als Knaben gleich in die Regimenter und hießen dann Regimentskadetten.
Der Lehrplan des preußischen Kadettenkorps ist durch Kabinettsorder vom mit dem der Realschulen erster Ordnung (Realgymnasien)
in Übereinstimmung gebracht.
Bei den sechs Voranstalten zu Kulm, Potsdam, Wahlstatt, Bensberg, Plön und Oranienstein bestehen die vier
Klassen Sexta bis Tertia; Sekunda, Prima und Selekta, letztere mit dem Unterricht der Kriegsschulen, in der 1878 von Berlin nach Lichterfelde
verlegten Hauptkadettenanstalt. Die Zöglinge können je nach Alter, körperlicher Entwickelung, Fähigkeiten und Wunsch der
Eltern entweder aus der Obersekunda nach abgelegter Fähnrichsprüfung in die Armee oder in die Selekta
übertreten, oder aus der Unterprima in gleicher Weise als patentierte Fähnriche in die Armee oder die Selekta übergehen, oder
endlich nach abgelegter Abiturientenprüfung sofort als wirkliche Fähnriche einer Kriegsschule überwiesen werden und nach
»gut« bestandener Offiziersprüfung ein Patent als Offiziere vom Tag ihres Eintritts in
mehr
die Armee erhalten. Die Zöglinge zerfallen in königliche Kadetten, für welche 90-300 Mk. Erziehungsbeiträge, und in Pensionäre,
für welche 450-1080 Mk. jährlich zu bezahlen sind. Die Aufnahme erfolgt nach vollendetem 10. und bis zum 15. Lebensjahr.
Außer den genannten Anstalten bestehen in Deutschland mit demselben Ausbildungsplan das königlich bayrische Kadettenhaus
in München und das königlich sächsische in Dresden.