Wie in diesem
Buch, so zeigt sich die Kabbala überhaupt als eine religionsphilosophische
Exegese, die in haggadischer Form mit
Buchstaben- und Zahlenspielerei und neben den
Erörterungen natürlicher und übernatürlicher
Fragen auch mitMoral
und mit den jüdischen
Legenden,
Allegorien und
Sentenzen sich beschäftigt. Nach der Kulturepoche der jüdischen Litteratur
des
Mittelalters (15.-16. Jahrh.) verflachte sich, zuerst in
Palästina
[* 4] (s.
Sabbatäer) und
Italien,
[* 5] das litterarische
Leben im
Studium der Kabbala, die dann in
Deutschland
[* 6] und bis auf unsre Zeit in
Polen (s.
Chasidäer) begeisterte Anhänger
fand. Die
Theorien der Kabbala suchte man auch praktisch zu verwerten und glaubte durch
Amulette, Aussprechen und Schreiben gewisser
Worte,
Namen und Bibelstellen Außerordentliches verrichten zu können. Auch
Christen, durch den
ScholastikerRaimundLullus (geb.
1253) auf die Kabbala hingewiesen, wie
PapstSixtus IV.,
Reuchlin,
Knorr v. Rosenroth u. a., machten sie zum
Gegenstand der Forschung, so daß die Kabbala auch in nichtjüdische Litteraturkreise eindrang.
Vgl.
Jellinek, Beiträge zur Geschichte
der Kabbala (Leipz. 1851-52);
die
Kräuselung der
See, welche durch den
Zusammenstoß verschiedener Strömungen entsteht und sich gewöhnlich
durch eine besonders unregelmäßige, durcheinander laufende
Wellenbewegung
[* 8] auszeichnet. Die bei stillem
Wetter
[* 9] im offenen
Ozean nicht selten anzutreffende Kabbelung (engl. tide-rips) ist eine oft beschriebene,
jedoch noch nicht völlig genügend erklärteErscheinung. Die glatte Wasseroberfläche sieht man von
einem zu kleinen
Wellen
[* 10] aufgeregten
Fleck unterbrochen, man erwartet beim
Passieren desselben einen Windstoß als
Ursache dieser
Störung, aber man hört nur das
Rauschen der kurzen
Wellen, ohne einen Luftzug zu verspüren. Zusammenstellungen solcher
Beobachtungen
haben ergeben, daß Kabbelungen besonders häufig da auftreten, wo Strömungen entgegengesetzter
Richtung
nahe bei einander liegen, z. B. in der
Region des Guineastroms im Atlantischen
Ozean.
Beobachtungen besonders starker Strömungen
in
Verbindung mit diesen Kabbelungen sind
jedoch selten konstatiert worden.
(Kabliau, holländ. und niederdeutsch), s.
Schellfisch. Im 14. Jahrh. nannten sich Kabeljaus auch die Anhänger
einer politischen
Partei in
Holland, der die
Hoeks (s. d.) entgegenstanden.
portug.
Kolonie an der Westküste von
Afrika,
[* 15] nördlich vom
Congo, umschlossen von der französischen
KolonieGabun, dem
Congostaat und dem Atlantischen
Ozean, welche
Portugal durch die
Congokonferenz zugesprochen wurde,
und deren
Umfang durch einen zwischen
Portugal und
Frankreich abgeschlossenen
Vertrag folgendermaßen bestimmt wurde:
Die
Grenze geht im N. aus vom Zusammenfluß des Luemma und Lubinda, verläuft ostwärts in gleicher
Entfernung zwischen diesen
beiden
Flüssen und folgt von der nördlichsten
Quelle
[* 16] des Luali, eines südlichen
Tributärs des Luemma,
der
Wasserscheide zwischen diesem und dem Tschiloango bis 12° 50' östl. L. v. Gr.,
dann diesem Längengrad bis zum Tschiloango und letzterm entlang bis zur Einmündung des
Lukulla; von da folgt die
Grenze dem
12.° 20' östl. L. bis 5° 40' südl.
Br. und dann diesem bis zum
Ozean. - Die gleichnamige Hauptstadt,
an der Mündung des Lukola in die Kabindabai, zählt 8-10,000 Einw., welche durch ihre Geschicklichkeit
als
Schmiede, Tischler und namentlich als Schiffszimmerleute sich auszeichnen. Sie bauen jene seetüchtigen
Boote, Palhabotes,
mit denen die Küstenschiffahrt an der ganzen
Strecke zwischen
Gabun und
Mossamedes betrieben wird.
in fürstlichen
Palästen das Wohnzimmer sowie auch
das
Zimmer, in welchem der
Fürst seine besondere Angelegenheiten zu besorgen pflegt, daher s. v. w. Geschäftsexpedition
des Staatsoberhauptes;
auch Bezeichnung für die Beamten, welchen diejenigen
Geschäfte überwiesen sind,
und welche diejenigen
Sachen (Kabinettssachen) vorzutragen haben, deren unmittelbare Erledigung in der
Machtvollkommenheit
des
Fürsten liegt;
Kabinettsfrage heißt eine
Frage, von
deren
Entscheidung es abhängt, ob
Minister im
Amt bleiben oder nicht, Kabinettsorder (Kabinettsbefehl) ein
unmittelbar vom
Fürsten ausgehender Befehl. Das Kabinettsschreiben hat einen weniger förmlichen
Charakter als das »Kanzleischreiben«.
Kabinett heißt aber auch die Staatsregierung
¶
mehr
in ihren Beziehungen zu auswärtigen Verhältnissen; in diesem Sinn spricht und sprach man von dem Kabinett von St. James, dem Kabinett der
Tuilerien, dem Kabinett von Petersburg,
[* 18] dem Berliner
[* 19] Kabinett. Ein lediglich von dem Staatsoberhaupt ohne Rücksicht auf den Willen des Volkes,
namentlich aus dynastischen Gründen, begonnener Krieg wird Kabinettskrieg genannt. Geheimes Kabinett heißt in
manchen Staaten das höchste Landeskollegium oder das Kollegium der GeheimenRäte. Kabinett nennt man ferner ein Zimmer oder eine Abteilung
für ausgezeichnete, durch Kostbarkeit oder Seltenheit besonders wertvolle Gegenstände der Künste oder Wissenschaften, die,
als Kabinettstücke, nicht allgemeinen Sammlungen einverleibt werden, also im Gegensatz zu Galerien, Sälen
(Gemäldegalerie, Bibliotheksaal etc.); hieraus erklären sich Ausdrücke wie Kabinettwein, Kabinettauslese etc. Namentlich
heißt ein Zimmer, in welchem eine Münzsammlung aufbewahrt wird (Münzkabinett); dann ein Buch, in welchem eine Münzsammlung
verzeichnet und beschrieben ist. Schwarzes Kabinett, s. Cabinet noir.