Jupon
(franz., spr. schüpóng), ursprünglich ein kurzes Wams;
jetzt ein kurzer Frauenunterrock.
(franz., spr. schüpóng), ursprünglich ein kurzes Wams;
jetzt ein kurzer Frauenunterrock.
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Ludwig Jurine, geb. 1751 zu Genf, [* 2] gest. 1819 daselbst als Professor der Anatomie und Chirurgie (Entomolog).
(lat.), Mehrzahl von Jus (s. d.), »die Rechte«, Rechtswissenschaft (daher der Ausdruck »J. studieren«).
(spr. dschura), eine der südlichen Hebriden, zur schottischen Grafschaft Argyll gehörig, 378 qkm (6,9 QM.) groß mit 773 Einw., ist gebirgig, steigt in den Paps of J. bis 783 m und wird durch den von W. eindringenden Loch Tarbert fast ganz zerteilt. 7 Proz. der Oberfläche sind angebaut.
Zwischen ihr und der nördlich gelegenen Insel Scarba der gefährliche Strudel Corryvrekan (Coirebhreacain).
s. v. w. Juraformation [* 3] (s. d.). ^[= (oft bloß nach dem gleichnamigen Gebirge so genannt, Oolithgebirge, Terrains jurassiques, ...]
zentraleuropäisches Gebirgssystem, das den Zentralalpen gegenüber aufragt und von diesen durch die schweizerisch-schwäbische Hochebene getrennt ist, jedoch in seiner mehr als 660 km langen Ausdehnung [* 4] vom Rhônedurchbruch unterhalb Genf bis zum Main bei Lichtenfels in Wahrheit mehr ein geognostischer als ein orographischer Begriff ist. Denn wenn auch in dem weithin sich erstreckenden Gürtel [* 5] dieselbe Formationsgruppe des Juragebirges herrscht, so ist doch in den drei Strecken, in die man ihn einteilt, der Gebirgsbau wesentlich verschieden.
In der That ist auch erst nach der Erkenntnis der Identität der geologischen Formationen der Name J. auf diejenigen Gebirgsstrecken ausgedehnt worden, welche nordöstlich vom Rheinwinkel (bei Basel) [* 6] sich erstrecken; der eigentliche alte Name derselben ist Alb oder Alp. Im engern und eigentlichen Sinn ist folglich der Name J. (Mons [* 7] Jurassus) auf die vom Kanton Genf [* 8] durch die nordwestliche Schweiz [* 9] an deren Grenze und durch die angrenzenden Teile Frankreichs bis an den Rhein reichenden Gebirgsketten zu beschränken.
Dieser französisch-schweizerische J. ist ein wirkliches Ketten- und zwar ein sogen. Faltengebirge mit vorherrschender Richtung von SW. nach NO., während die vom Rhein bis zur Altmühl (besser Wörnitz) fortsetzende Schwäbische Alb zwar die Richtung des vorigen beibehält, aber den Gebirgscharakter teilweise verliert und auf ihren einförmigen Höhen ein sanft südostwärts sich verflachendes Plateau ist, das mit zum Teil felsigen Steingehängen zu seiner hügeligen Basis im N. abfällt. Die dritte Strecke, der fränkische J. (Fränkischer Landrücken), erstreckt sich dagegen als ein nach W., N. und O. ziemlich steil abfallendes Plateau mit vorherrschend beinahe wagerechter Schichtenlage von der Donau zum Main. Von der oben angegebenen Totallänge kommen ca. 260 km auf den eigentlichen J., fast ebensoviel auf die Schwäbische Alb, nicht ganz 150 km auf den Frankenjura (s. Jura, deutscher).
Der französisch-schweizerische J., von dem hier allein die Rede, ist auf dem größten Teil seiner Länge jetzt Grenzgebirge, wie zu den Zeiten Cäsars, als er die Gallier und Helvetier voneinander schied; doch reicht er mit dem gleichen Charakter noch südsüdwestlich über die Gegend von Genf hinaus, indem er den Rhône auf seinem nach S. gerichteten Lauf auf der Westseite begleitet. Der J. ist (nach Thurmann) ein ausgezeichnetes Faltengebirge, dessen längere und kürzere Ketten gleichsam ein Geflecht von fast elliptischen, sehr verlängerten Maschen bilden, die unter spitzen Winkeln zusammenstoßen.
Seine randlichen höchsten Ketten im O. brechen in nördlicher Fortsetzung ab, während andre dahinterliegende Parallelketten in gleicher Richtung sich fortsetzen. Noch weiter nach N. tritt wieder eine Änderung der Richtung ein, und vom Mont Terrible bei Porrentruy zieht die nördlichste Kette wieder fast östlich in gleicher Richtung mit den Alpen, [* 10] um an der Lägern (bei Baden) [* 11] das Ende des gebirgigen J. zu bilden. Die östlichen Ketten sind die höchsten; von da stuft sich das Gebirge allmählich nordwestwärts ab. Von der Schweiz her erscheint es darum aus der Ferne als ein hoher, dunkler Wall mit wellenförmig verlaufender Linie, über welche die Höhenpunkte nur als rundliche und gestreckte Kuppen von wenigen Hundert Metern Höhe ansteigen, während von den Hochgipfeln der Blick westwärts über ein Meer von Bergwellen und Bergkämmen bis in die Hochebenen Frankreichs reicht.
Aus zusammengefalteten Sedimentgesteinen gebildet, enthält der J. zahlreiche Ketten als einfache Gewölbe, [* 12] an denen die Schichten auf der einen Seite aufsteigen, am Rücken sich herumbiegen und an der andern Seite wieder niedersteigen, um in der nächsten Welle wieder anzusteigen, so daß Rücken und muldenförmige Längenthäler, von denen die innern Thäler höher liegen als die äußern, im O. und W. wechseln. Von den 160 Ketten, die Thurmann im J. aufzählt, sind jedoch nur noch 30 solche geschlossene Gewölbeketten, von denen sich manche plateauartig ausbreiten; alle übrigen sind mehr oder weniger tief ihrer Länge nach aufgerissen, so daß auf der Höhe der Sättel Spaltenthäler entstehen, deren Seitenwände durch felsige Kämme (mit Schichtköpfen) von meist ungleicher Höhe gebildet werden, die nach beiden Seiten auswärts sich verflachen; oft schließen die Ränder in den Enden der Thäler in Zirkusform aneinander.
Aus der Mitte erheben sich oft wieder neue einfache oder aufgesprengte Gewölbeketten, die nicht selten selbst die äußern Ränder überragen, wenn eine ältere, festere Schicht unter leicht zerstörbaren Schichten auf der Sattelhöhe zum Vorschein kommt. Hierher gehören auch die Combes, welche nichts andres sind als solche Thäler, die einerseits von einer festen Wand steil abgebrochener Gesteine, [* 13] anderseits von einer sanfter abschüssigen Lage Thons oder einer sonstigen minder festen Gesteinsart begrenzt sind, von denen letztere selbstverständlich im Liegenden, also nach der Sattelhöhe zu, erstere im Hängenden, nach der Mulde zu, sich befindet.
Diese Combes sind daher nur durch den Wechsel fester Kalke und leicht zerstörbarer thonig-mergeliger Bildungen entstanden und kommen unter ähnlichen Bedingungen in vielen andern Gebirgen, ja selbst im sedimentär geschichteten Flachland vor. Die Sattelthäler, aber auch andre wilde Nebenschluchten nennt man dagegen im J. Ruz; sie ziehen sich in großer Zahl von den Hängen herab in die größern Muldenthäler, in die Combes und Spaltenthäler. Von den Felswänden abgebrochene Felsmassen, oft in bizarren Gestalten, und Schutt häufen sich am Fuß derselben an. Zu diesen Längenthälern und kleinen Seitenschluchten gesellen sich tiefe, enge Querthäler, meist malerische Felsschluchten, welche, die ganzen Ketten durchsetzend, die Längenthäler miteinander in Verbindung bringen, die Cluses (Klausen), deren Thurmann 90 aufzählt, wie die von Balmes, Vitteboeuf, Moutiers-Grandval, auch die Pierre Pertuis. Kein Weg zeigt diesen Wechsel in der Thalbildung ausgezeichneter als der von Basel durch das Münsterthal (Montier) nach Biel, kein Fluß die wunderlichen Windungen, die durch diese Thalbildung entstehen, auffallender als der Doubs, dessen Lauf eine Länge von 346 km hat bei einer direkten ¶
Entfernung von 148 km zwischen Quelle [* 15] und Mündung. Manche der hoch gelegenen Thalmulden sind aber geschlossen und besitzen dann zum Teil wenig tiefe Seen ohne sichtbaren Ausfluß, [* 16] wie das Thal [* 17] des Lac de Joux und der See von Brevine. Nur das klüftige, oft senkrecht aufgerichtete Kalkgestein und seine Höhlen bieten unterirdischen Abfluß durch Entonnoirs (Trichter), welche man wohl künstlich unterhält, erweitert oder durch Anlegung wenig tiefer Schächte auch erneuert. In tiefer gelegenen angrenzenden Thälern treten die versunkenen Gewässer wieder in Quellen oder Bächen zu Tage, so die Orbe bei Vallorbe.
Dieser Bau des Gebirges ist durchaus bedingt durch die Lagerung und verschiedene Widerstandsfähigkeit der Sedimentgesteine. Seinen Hauptkörper bilden die Glieder [* 18] der verschiedenen Juraformationen: Lias, brauner und weißer J.; nur in der Nordkette und im äußersten Westen (so bei Besançon, [* 19] Salins, Pontarlier) tritt darunter als nächste Unterlage insular die Trias auf: Gips [* 20] und Steinsalz führender Keuper und Muschelkalk. Im S. und SO., auch noch am Neuenburger See, lagert dagegen am Rand und in den Mulden des Gebirges untere Kreide [* 21] (Neokom und Gault).
Jüngere Kreide und Nummulitengebirge fehlen allerorten im J.; dagegen finden sich durch das ganze Gebirge ältere tertiäre Bohnerze und mitteltertiäre Meeres- und Süßwasserablagerungen verbreitet, welch letztere auch am Fuß das schweizerische Hügelland zusammensetzen. Erratische Alpengeschiebe finden wir hoch an den Schweizer Gehängen hinauf verbreitet und selbst in innere Thäler eindringend, so oberhalb Neuenburg [* 22] Geschiebe und Blöcke aus dem Rhônethal.
Nur im W., so bei Besançon, sind die Höhlen knochenreich. Im ganzen finden sich die Hauptkalkmassen im Bereich des obern J., welche Formation hier in eingehendster Weise studiert wurde. Meist sind es diese Kalke, welche die Gewölbeketten und die felsigen Kämme bilden, während den Grund der Combes die leicht verwitterbaren und durch Wasser wegführbaren Gesteine des braunen J., des Lias etc. bilden. Während die hohen Kalkrücken wasserarm und daher meist kahl sind oder doch nur Weiden darbieten, deckt oft dichter Fichtenwald die Gehänge, und die Combes sind wasser- und wiesenreich.
Die Muldenthäler sowie die plateauartigen Rücken sind oft versumpft. Nach der Tiefe, bis zu welcher das Gebirge aufgeschlossen ist, unterscheidet Thurmann folgende Gebirgsformen: Die Ketten ersten Ranges, Gewölbeketten, bestehen aus dem obern weißen J., wo nur in der Tiefe der Cluses die ältere Unterlage aufgeschlossen ist. Durch Wegführung von Teilen ihres Gewölbes an den Seiten tritt auch an ihnen Klippen- oder Felsbildung auf (so bei Dôle). Die Gewölbeketten herrschen im S. und an den östlichen und westlichen Außenwänden vor.
Bei den Ketten zweiten Ranges ist das Gebirge bis auf den braunen J. aufgesprengt, und dieser selbst tritt oft in der Mitte wieder als hohe Gewölbekette, von den umringenden Kämmen tiefern Niveaus durch eine Combe geschieden, hervor. Diese Ketten bilden im J. die vorherrschende Form; alle höchsten Höhen des mittlern J., wie der Chasseral, Chasseron, und überhaupt die Hälfte aller Juraketten gehören hierher. Bei den Ketten der dritten Ordnung, wie im Paßwang, im Mont Terrible, im Weißenstein, geht die Spaltung und Entblößung bis zum Keuper herab, während bei denen der vierten Ordnung, deren überhaupt nur vier bekannt sind, auch der Muschelkalk in niedrigen Hügelreihen wie in mächtigen Domformen hervorbricht, welch letztere zum Teil zirkusähnlich aufgerissen und in der Tiefe der wilden Kessel bis zu dem Gips des Salzgebirges im mittlern Muschelkalk aufgeschlossen sind, so bei Meltingen. Beide letztern Formen kennt man nur im nördlichsten J.
Man kann den J. in drei Strecken einteilen. Der südliche oder französisch-waadtländische J. enthält neben den niedrigsten südlichen Anfängen die höchsten Gipfelhöhen, weist aber den einfachsten Gebirgsbau und die ausgedehntesten Ketten und Längenthäler (Jouxthal) aus. Dem Montblanc gerade gegenüber sich erhebend, sind seine vordern Höhen ausgezeichnete Aussichtspunkte (Dôle). In der zweiten Strecke, von Neuenburg und Franche-Comté, besitzt der J. seine größte Breite [* 23] und Massenerhebung, während seine Gipfelhöhen um etwa 100 m hinter den südlichen zurückbleiben.
Hier sind nur die östlichsten und westlichsten Ketten vorherrschend Gewölbeketten, die übrigen meist Ketten zweiten Ranges; auch entwickelt sich in der Kette des Chasseral die ausgezeichnete Bildung elliptischer Zirkusthäler zur vollen Deutlichkeit. Der Mont Chasseron erhebt sich zu 1611 m, die Tête de Rang zu 1423, der Chasseral zu 1609 m. Im Kamm liegen Motiers im Val Travers 735, Locle 921, La Chaux de Fonds sogar 997 m hoch, während der Paß [* 24] von Les Loges, zwischen diesem Ort und Neuenburg, 1286 m Höhe erreicht. Im nördlichen Teil, dem Berner, Baseler und Aargauer J., sind die Höhen immer noch bedeutend, darunter berühmte Aussichtspunkte: der Kurort Weißenstein (1284 m), die Hasenmatt (1449), die Röthifluh (1398 m), die Gislifluh (774 m). Es ist dies der verwickeltste und am tiefsten aufgerissene Teil des J. Zu den großartigen vielfachen Störungen, auch durch Verwerfung, kommen hier vollständige Zurückfaltungen, so daß man beim Bohren auf Steinsalz unter dem Muschelkalk die Juraformation hinauf bis zum Oxfordthon traf.
Auf Merians Profil, von Basel bis Kestenholz zwischen Solothurn [* 25] und Olten, sieht man den weißen Jurakalk siebenmal, den braunen J. neunmal, Kies und Keuper viermal und auch den Muschelkalk auftreten. Der Gebirgsbau des J. macht ihn zu einer mächtigen Schutzmauer gegen sein westliches Nachbarland: die wenigen das Gebirge überschreitenden Straßen führen alle durch leicht zu verteidigende Felsengen (Cluses). Die Cluses von Balsthal, Montier und Pierre Pertuis verteidigen die Zugänge von N. und NW., die über Basel und Porrentruy in die innere Schweiz führen; durch die von Vitteboeuf führt der Weg aus Burgund nach Grandson.
Das Fort Les Rousses, welches drei Straßen aus Burgund nach der Schweiz beherrscht, die durch das Jouxthal, die über den Paß von St.-Cergues nach Nyon und die durch das Dappenthal nach Genf führende, ist in französischen Händen, ebenso der durch das Fort L'Ecluse verteidigte Zugang auf der Lyon-Genfer Straße. Mehrere Eisenbahnen überschreiten jetzt den J.: im Paß von Jougne, im Val de Travers, aux Loges und im Mont Sagne, in der Pierre Pertuis, in den Pässen von La Croix und Glovelier, im untern Hauenstein und im Bözberg. Längs seines ganzen Ostfußes führt eine Eisenbahn nach Genf.
Erreichen auch die höchsten Höhen des J. noch nicht die Schneegrenze, so bleibt der Schnee [* 26] doch auf seinen höchsten Teilen wohl 6-7 Monate liegen, es gehören dieselben schon zu den des Anbaues unfähigen subalpinen Regionen. Am Fuß des Gebirges ist überall der Weinbau verbreitet; in seine äußern Thäler dringt der Obstbau; in seinen innern Hochthälern reifen, aber nicht immer, die Sommergerste und der Hafer. [* 27] Ausgedehnte Nadelwälder sind noch durch viele ¶