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nennen: »Doxoscopiae physicae minoris, seu Isagoge physica doxoscopica« (hrsg. von Fogel, Hamb. 1662);
»Isagoge phytoscopica« (hrsg. von Vaget, das. 1678).
Vgl. Guhrauer, J. J. und sein Zeitalter (nebst Goethes Fragment über Jungius, Stuttg. 1851);
Avé-Lallemant, Des Dr. J. J. aus Lübeck [* 2] Briefwechsel (Lüb. 1863);
Derselbe, Das Leben des Dr. J. J. (Bresl. 1882).
2)
Johann
Heinrich, genannt
Stilling, origineller deutscher Schriftsteller
, geb. zu
Im-Grund im Nassauischen als Sohn
armer Leute
, wuchs in den
Kreisen einer pietistischen
Sekte auf, die seit dem Ende des 17. Jahrh. in stillen Gegenden Westdeutschlands
eine abgeschlossene
Existenz führte
, war zuerst Kohlenbrenner, dann
Schneider, erwarb sich als
Autodidakt
einige
Bildung, ward
Hauslehrer und studierte
endlich noch
Medizin in
Straßburg,
[* 3] wo er auch mit
Goethe in engern
Verkehr trat.
Nachdem er hierauf zu
Elberfeld
[* 4] als
Arzt gewirkt und sich namentlich durch geschickte
Staroperationen
Ruf erworben hatte
, erhielt
er 1778 eine
Anstellung an der Kameralschule zu
Lautern und siedelte später mit dieser Anstalt als
Professor
der
Landwirtschaft nach
Heidelberg
[* 5] über. 1787 folgte er einem
Ruf als
Professor der
Ökonomie und
Kameralwissenschaften nach
Marburg,
[* 6] kehrte aber 1804 als ordentlicher
Professor der
Staatswissenschaften nach
Heidelberg zurück und verlebte die letzte Zeit seines
Lebens in
Karlsruhe.
[* 7] Er starb als badischer Geheimrat. J. eröffnete seine litterarische Laufbahn
mit
Romanen, welche die
Welt- und Lebensanschauung der Pietisten vielfach wiedergaben, und in denen eine
Reihe realer
Erinnerungen
an das eigenartige Dasein der Sektierer niedergelegt war. Zu denselben gehören: »Florentin v. Fahlendorn« (Mannh.
1779);
»Geschichte des Herrn v. Morgenthau« (Berl. 1779);
»Theobald, oder die Schwärmer« (Leipz. 1784).
Höher noch steht seine Autobiographie, welche in verschiedenen Folgen und Fortsetzungen als »Heinrich Stillings Jugend« (Berl. 1777),
»Heinrich Stillings Jünglingsjahre« (das. 1778),
»Heinrich Stillings Wanderschaft« (das. 1778),
»Heinrich Stillings häusliches Leben« (das. 1789) und »Heinrich Stillings Lehrjahre« (das. 1804) erschien. Reichtum der Anschauung, lautere, gemütvolle Darstellung sowie ein wahrhaft frommer Sinn verleihen diesem Werk nicht geringen Wert. Dasselbe erschien später in neuer Gestalt unter dem Titel: »Heinrich Stillings Leben, eine wahre Geschichte« (Berl. 1806, 5 Bde.);
den Schluß dazu: »Heinrich Stillings Alter« (Heidelb. 1817) lieferte sein Enkel Schwarz (eine neue Ausgabe des Ganzen unter dem Titel: »J. Stillings Lebensgeschichte« erschien Stuttgart [* 8] 1857).
Auch über Kameralwissenschaften schrieb J. manches Verdienstvolle. Bekannter aber machten seinen Namen seine zahlreichen pietistisch-mystischen Schriften: »Das Heimweh« (Marb. 1794-97, 4 Bde.; neue Ausg., Stuttg. 1876),
»Szenen aus dem Geisterreich« (Frankf. 1797-1801; 6. Aufl., Stuttg. 1875),
»Der graue Mann, eine Volksschrift« (Nürnb. 1795-1816),
»Der christliche Menschenfreund« (das. 1803-16),
»Theorie der Geisterkunde« (das. 1808) und »Apologie der Theorie der Geisterkunde« (das. 1809), Schriften, in denen er den Verkehr abgeschiedener Geister mit dieser Welt als faktisch voraussetzt und in theologisch-mystischem Sinn erklärt. Die zahllosen Angriffe auf diese Werke verbitterten seine letzten Lebensjahre. Seine letzten »Erzählungen« (Frankf. 1814-15) sowie seine von Schwarz herausgegebenen »Gedichte« (das. 1821) sind unbedeutend. Eine liebevolle Charakteristik Jungs gibt Goethe in »Wahrheit und Dichtung« (Bd. 2). Eine neue Ausgabe seiner »Sämtlichen Werke« erschien Stuttgart 1843-44 in 12 Bänden.
3) Alexander, Schriftsteller, geb. zu Rastenburg in Ostpreußen, [* 9] widmete sich seit 1826 zu Berlin [* 10] und Königsberg [* 11] dem Studium der Theologie und Philologie, seit 1837 vorwiegend dem der Litteratur und trat später als Schriftsteller besonders auf litterarhistorischem und sozialem Gebiet auf. Wir führen von seinen Schriften an: »Vorlesungen über die moderne Litteratur der Deutschen« (Danz. 1842);
»Frauen und Männer« (Königsb. 1847);
»Charaktere, Charakteristiken und vermischte Schriften« (das. 1848, 2 Bde.);
»Friedrich Hölderlin und seine Werke« (Tübing. 1848);
»Der Bettler von James Park«, Roman (Leipz. 1850);
»Goethes Wanderjahre und die wichtigsten Fragen des 19. Jahrhunderts« (Mainz [* 12] 1854);
»Das Geheimnis der Lebenskunst« (Leipz. 1858, 2 Bde.);
»Rosmarin, oder die Schule des Lebens«, Roman (das. 1862, 5 Bde.);
»Joseph v. Schelling«, Lebensbild (das. 1864);
»Über Franz v. Baaders Dogmatik als Reform der Sozialwissenschaft« (Erlang. 1868);
»Darwin, komisch-tragischer Roman in Briefen an einen Pessimisten« (Jena [* 13] 1873, 3 Bde.; 2. Aufl. 1879);
»Panacee und Theodicee. Illustrationen, Karikaturen der Gegenwart« (Leipz. 1876);
»Moderne Zustände« (Rostock [* 14] 1880).
J. starb zu Königsberg i. Pr. Nach seinem Tod erschien noch: »Die Harfe von Discatherine, Bekenntnisse eines Dichter-Philosophen«, ein Seitenstück zu »Rosmarin« (Leipz. 1885). J. gehört zu den Ausläufern der jungdeutschen Richtung, welche die grundverschiedenen Aufgaben der Publizistik, Kritik und poetischen Darstellung miteinander vermischend, hauptsächlich durch Reflexion [* 15] und geistreiche Einfälle, die ihr Gedanken heißen, zu wirken suchte.