zu den
Hyperboreern gehöriger Volksstamm im nordöstlichen
Sibirien, an den
FlüssenJana,
Indigirka, Alaseja,
Kolyma und am obern
Anadyr, der spärliche Überrest eines
Volkes, das vor dem Eindringen ihrer jetzigen
Nachbarn, der
Jakuten und
Tungusen, in Nordostsibirien viel zahlreicher war, heute mit den 200 am Aniuy und obern
Anadyr nomadisierenden
Tschuwanzen nur noch 1000
Seelen zählt, früher aber auch die jetzt verschwundenen Omoken, Schelagen und
Aniuylen umfaßte.
Sie haben sich stark mit
Russen und
Tungusen vermischt und ihren ursprünglichen Stammestypus (hohe, kräftige und schön gebaute
Gestalt, längliches, gut geformtes
Gesicht,
[* 14] helle Hautfarbe) kaum noch bewahrt.
Ihre Hauptbeschäftigungen sind Fischfang,
Renntier- und Gänsejagd, ihre
Wohnungen im
Sommer kegelförmige
Hütten
[* 15] (Urus) aus dünnen
Stangen, im
Winter
kleine
Häuschen aus behauenen
Stämmen. Ihr einziges
Haustier ist der
Hund, den sie zum
Ziehen des
Schlittens verwenden.
Musik,
Gesang und
Tanz lieben sie leidenschaftlich.
Nominell zum
Christentum bekehrt, sind sie noch immer dem
Schamanismus zugethan.
Sie sprechen heute meist tungusisch; die
Sprache
[* 16] ihrer
Väter ist nur noch wenigen geläufig, letztere
wurde von
Schiefner behandelt (1859); sie steht gänzlich isoliert da, bezeichnet grammatische Beziehungen durch
Suffixe und
ist reich an eigentümlichen Kasusformen.
(Yukon),
Fluß in
Nordamerika,
[* 17] entsteht auf britischem Gebiet durch die Vereinigung des
Lewis mit dem
Pelly beim
FortSelkirk (62° 45' nördl.
Br.). Der
Lewis entspringt, nur 30 km vom Chilkoot
Inlet entfernt, auf dem
Nordabhang des 1250 m hohen Perrierpasses (59° 40' nördl.
Br.), durchfließt den Lindeman und andre
Seen, bildet 265 km von
seiner
Quelle
[* 18] die 7,4 km weit von steilen Basaltwällen eingehemmten
MilesRapids, von deren
Fuß an er bis
zum
Beringsmeer 3016 km weit schiffbar ist. In seinem Oberlauf begleiten den
Fluß bewaldete
Berge, aber etwa 160 km oberhalb
Fort J., schon innerhalb des amerikanischen
Territoriums, verflachen sich die
Ufer, und der bis 15 km breite, inselreiche
Fluß
durchschreitet ein spärlich mit
Pechtannen, Pappeln und
Weiden bewaldetes
Flachland, das sich noch 267 km
weit unterhalb
Fort J. erstreckt.
Dann bricht er sich eine
Bahn durch die Ramparthügel und tritt unterhalb derselben abermals in ein größtenteils flaches
Land ein, um sich schließlich durch mehrere breite
Arme als Kwickpak in den
Nortonsund des
Beringsmeers zu ergießen.
An der Mündung liegt
Fort St.
Michael, 1833 von den
Russen gegründet, jetzt von den Amerikanern besetzt. Das 1847 von der
Hudsonbaikompanie gegründete
Fort J. sowie andre
Posten am obern J. auf des
Flusses sind seit 1883 verlassen. Augenblicklich
ist Nuklukahyet, 1055 km oberhalb der Mündung, der wichtigste Handelsposten, bis zu dem die Pelzhändler
jährlich im Mai, wenn der
Fluß eisfrei wird, vordringen (vgl.
SchwatkasBerichte in »Deutsche
[* 19]
GeographischeBlätter« 1884).
(Joelfest), die vornehmste und beliebteste Festzeit der alten Nordgermanen, das dem
SonnengottFro oder
Freyr
gewidmete
Fest der Wintersonnenwende, gleichsam das
Geburtsfest der
Sonne,
[* 22] deren
Sinnbild das
Rad (altnord.
hiol oder jol) war. Es begann in der
Nacht der Wintersonnenwende und dauerte bis zum jetzigen Dreikönigsabend. Aller Streit
ruhte, und die
Götter hielten während der zwölf
Tage ihre feierlichen Umzüge. Bei frohen
Gelagen versammelten sich die Sippen,
und als Festgericht ward der mit
Grün gezierte, dem
Freyr geheiligteEber aufgetragen. An die
Stelle des
Julfestes trat später unser Weihnachtsfest; aber noch heute erinnern im skandinavischen
Norden
[* 23] sowie im frühern
Schwedisch-Pommern
die
Namen verschiedener zu dieser Zeit üblicher
Gebräuche und
Gerichte, wie der
Julklapp (Weihnachtsgeschenk, das vom unerkannt
bleiben wollenden
Geber heimlich, aber mit lautem
Schall
[* 24] ins
Haus geworfen wird), der Juleber oder Julbock,
ein feines Gebäck, dem ein Eberkopf
oben aufgedruckt ist, Julgrütze, Julbrot etc., an das alte heidnische
Fest (s.
Weihnachten).