König von
Numidien, Sohn
Hiempsals II., eines Urenkels des
Masinissa, stand im
Kampf zwischen
Cäsar und
Pompejus auf der Seite des letztern, der seinen von
Marius verjagten
Vater wieder eingesetzt hatte. Als
CäsarsLegatGajusScriboniusCurio 49
v. Chr. mit 2
Legionen und 500
Reitern in
Afrika
[* 2] gelandet war, wurde er von J. in
einen
Hinterhalt gelockt und mit dem größten Teil seiner
Truppen niedergemacht. Nach der
Niederlage der Pompejaner bei Thapsos
(46) suchte er sich durch die
Flucht zu retten, machte aber, da ihn weder
Cato in
Utica noch die Stadt
Zama, wo er seine
Familie
und seine
Schätze untergebracht hatte, aufnahm, seinem
Leben freiwillig ein Ende.
Sein Land ward von
Cäsar
größtenteils in eine römische
Provinz verwandelt. -
Sein Sohn Juba II. ward nach dem
Sturz seines
Vaters von
Cäsar nach
Rom
[* 3] gebracht und daselbst erzogen, später von Oktavian wieder mit einem Teil seines väterlichen
Reichs belehnt und mit
KleopatraSelene,
[* 4] der Tochter des
MarcusAntonius und der
Kleopatra, vermählt. Er hatte sich in
Rom eine gründliche wissenschaftliche
Bildung erworben und zeichnete sich als Schriftsteller in verschiedenen
Fächern, namentlich denen der
Geographie und Geschichte,
aus. Die
Fragmente seiner
Schriften sind in
Müllers »Fragmenta histor. graecorum« (Bd.
3, Par. 1849) abgedruckt.
(lat.
Annus jubilaei oder Jubilaeum, eigentlich
Jobeljahr, vom hebr. jobel, Art
Horn oder
Posaune; inLuthers
Übersetzung
[3. Mos. 25, 8. ff.]
Halljahr,
Erlaßjahr), bei den
Hebräern nach siebenmal sieben
Sabbatjahren (s. d.) jedes 50. Jahr,
welches am 10.
Tag des
Tischri (am
Versöhnungstag) mittels
Posaunen durch ganz
Palästina
[* 10] verkündigt ward. Während desselben
mußte alle Feldarbeit ruhen, auch wurden die hebräischen
Knechte ohne Unterschied frei; veräußerteGrundstücke
(Häuser in ummauerten
Städten und dem Heiligtum gelobte
Äcker ausgenommen) kamen ohne
Kaufschilling wieder an den ursprünglichen
Besitzer oder seine rechtmäßigen
Erben zurück, und alle
Schulden wurden erlassen. Der Hauptzweck dieser Einrichtung war,
die von
Moses beabsichtigte
Gleichheit unter den Güterbesitzern zu erhalten: das J. sollte gewissermaßen eine
Wiedergeburt des ganzen
Staats bewerkstelligen. Vor dem
Exil scheint jedoch das J. nicht beobachtet worden zu sein,
obwohl sich eine
Spur desselben
Jes. 61, 1. f. findet. - Das J. (Jubiläumsjahr,
Ablaßjahr) in der katholischen
Kirche ist eine
Erfindung des
PapstesBonifacius VIII., welche der päpstlichen
Kasse von Zeit
zu Zeit wieder aufhelfen sollte.
Dasselbe ward 1300 zum erstenmal gefeiert und sollte sich bloß alle 100 Jahre wiederholen. Der Erfolg war jedoch so glänzend,
daß schon
Clemens VI. 1343 die Wiederkehr des Jubeljahrs nach je 50
Jahren verordnete und
PapstUrban VI. 1389 sogar die Jubeljahrsperiode
auf 33 Jahre herabsetzte, weilJesus 33 Jahre auf
Erden gelebt habe. In rascher
Folge wurden 1400, 1423 und 1450 Jubeljahre
gefeiert, bis
PapstPaul II. 1470 unabänderlich festsetzte, daß das J. alle 25 Jahre gefeiert werden sollte.
Unabhängig von diesen Jubeljahren bewilligten manche
Päpste auch ein J. bei ihrer Besitznahme des päpstlichen
Stuhls, wie
es z. B.
Leo XII. 1826 that. Auch
Leo XIII. veranstaltete zur ersten Jahresfeier seiner
Erhebung auf den
heiligen
Stuhl ein allgemeines
Jubiläum mit der Verheißung völliger
Sündenvergebung.
Vgl.
Paulus, Geschichtliche
Prüfung
des Jubeljahrablasses (Heidelb. 1825);
Nöthen, Geschichte aller Jubeljahre der katholischen
Kirche (Regensb. 1875).
Buch der (auch
KleineGenesis genannt), eine mit Ausschmückungen in der
Manier derHaggada
(s. d.) versehene
Reproduktion von
1. Mos. 1. bis
2. Mos. 12,. welche, genau in das
Schema der Jubelperioden (s.
Sabbatjahr) eingegliedert,
im letzten vorchristlichen
Jahrhundert hebräisch geschrieben wurde, aber nur in äthiopischer und lateinischer Übersetzung
sich erhalten hat.